HORROR: USA, 2007
Regie: Martin Weisz
Darsteller: Michael McMillian, Jessica Stroup
Der routinemäßige Versorgungseinsatz einer Rookie-Einheit der US Nationalgarde wird zum alptraumhaften Himmelfahrtskommando.
KRITIK:Die Fortsetzung des Remakes eines 77er Wes Craven Films. Der gleichnamige erste Teil war vor gar nicht langer Zeit eine wirklich sehr gut gelungene Inszenierung von Regisseur Alexandre Aja. Keine Sorge - es ist nicht notwendig den ersten Teil gesehen zu haben, um der äußerst komplexen (i.e. nicht vorhandenen) Handlung folgen zu können. Trotzdem kann ich nur raten, die paar Euros für die Kinokarte lieber in den Kauf/das Ausleihen des 1. Teils zu investieren.
Was kann man sich vom Kinobesuch erwarten: Im aktuellen Boom und der dementsprechenden Flut von Horrorfilmen versucht dieses Werk den Blutgehalt von Saw, Hostel und Co. noch zu übertreffen. Die grauslichsten Bilder von Verstümmeln menschlicher Körper, und das noch durch entstellte Mutanten. Alles überdeutlich in Szene gesetzt. Eine Orgie von Vergewaltigungen, abgehackten Gliedmaßen, durchbohrten Schädeln etc.
Sadismus ist das einzige Thema des Films. Selbst der erklärte Pazifist wird zum blutrünstigen Schlächter. Wer jetzt aber glaubt, dass darüber auch nur im Ansatz reflektiert wird - wer glaubt, dass diese Hitliste der blutigsten Massaker sich in einer Inszenierung zusammenfügt, die Spannung und Dramatik aufkommen lässt...
... der wird bitter enttäuscht.
Woran liegt das? Nur an Martin Weisz - nicht unbedingt, seine solide Arbeit kommt aber nicht annähernd an die großartige Atmosphäre des von Alexadre Aja sensationell inszenierten Vorgängers heran. An Wes Craven schon eher, der mit seinem Sohn eine gänzlich uninspirierte Drehbuchvorlage ablieferte. Nichts Neues, nur Aufgewärmtes wird geboten.
Auch die unspektakuläre Darstellerriege hilft da nicht wirklich: Jeder einzelne austauschbar. Das Publikum bekommt einen Sympathieträger (Napoleon: Michael McMillian) serviert und was fürs Auge (Amber: Jessica Stroup).
Aber auch diese Cashcow musste unbedingt weiter gemolken/geschlachtet werden. Immerhin: Trotz mangelhafter Story, fehlender Spannung und Atmosphäre - die durch die hohe Anzahl von Splatterszenen gegebene Dichte macht den Film doch recht kurzweilig (zumindest nicht wirklich langweilig), auch wenn sich diese Hitparade der blutigsten Grauslichkeiten nach 90 Minuten wirklich erschöpft hat.
Entbehrliche, weil spannungsfreie, uninspirierte Fortsetzung im Wettrennen um die meisten Verstümmelungen in einem Film!