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The Deadly Triangle

The Deadly Triangle

OT: El juego del adulterio
GIALLO: Spanien, 1973
Regie: Joaquín Luis Romero Marchent
Darsteller: Erika Blanc, Marisol Delgado, Juan Luis Galiardo, Ágata Lys, Vicente Parra

STORY:

Der Film dreht sich um das unglückliche Ehepaar John (Vicente Parra) and Alice (Erika Blanc) Harris. Alice hatte von ihrem Vater einen Haufen Geld und dessen Firma geerbt, die nun von John geleitet wird. Alice glaubt, John habe sie nur ihres Geldes wegen geheiratet. John glaubt, Alice brauche ihn nur für die Firma. Die Dinge werden zusätzlich noch dadurch verkompliziert, dass Alice eine Affäre mit Johns Partner Andre Larson (Juan Luis Galiardo) hat. Als John eines Tages die beiden zusammen im Bett erwischt, schießt er mit einer Pistole auf seinen Rivalen, bricht zusammen und stirbt beinahe an einem Herzinfarkt. Daraufhin verlangt Alice die Scheidung. Kurz darauf kommt es zu einem missglückten Mordversuch...

KRITIK:

Der aus dem Jahre 1973 stammende THE DEADLY TRIANGLE ist ein recht obskurer spanischer Giallo. Der von Joaquín Luis Romero Marchent gedrehte Streifen hat so einiges zu bieten, was im Genre keineswegs selbstverständlich ist: Zum einen sind da die sehr überzeugend agierenden Hauptdarsteller, zum anderen zeichnet sich dieser kleine Thriller durch eine durchgängig spannende Handlung aus, die weitestgehend frei von Längen ist.

Hier wird auch so einiges geboten: Da gibt es z.B. einen Sexklub mit minderjährigen Prostituierten, in dem nebenher natürlich auch noch fleißig mit Drogen gedealt wird. Da rast ein Auto im freien Feld umher und wird dabei von starken Geschützen bombardiert. Da modert eine Leiche im Keller und wird dabei von ekligen Ratten zerfressen... Und der Plot an sich schlägt selbst für ein für seine Wendungen bekanntes Genre ungewöhnlich viele Haken. Auch die finale Auflösung ist - im Gegensatz selbst zu vielen weitaus bekannteren Gialli - keineswegs sofort zu erraten.

Für einen aus dem Jahre 1973 stammenden Genrevertreter ist THE DEADLY TRIANGLE allerdings fast schon ein wenig altmodisch geraten. Die Handlung erinnert mehr an die frühen Lenzi-Filme aus den späten 60ern bzw. an Henri-Georges Clouzots LES DIABOLIQUES (1955), als an die durch Argentos THE BIRD WITH THE CRYSTAL PLUMAGE losgetretene Giallowelle: Dies ist noch mehr ein fast kammerspielartiger Psychothriller, als eine fröhliche Nummernrevue mit Rasiermesser.

Der Film beweist, dass dies durchaus nicht von Nachteil so sein braucht. Aber es ist halt nicht der typische Schwarze-Handschuhe-Mörder-Plot. Und so ist dieser schwer aufzutreibende Genrevertreter durchaus eine Neu-Entdeckung wert. Trotzdem langt es bei EL JUEGO DEL ADULTERIO nicht ganz für eine klare Empfehlung. Denn eine Standartzutat fehlt dann leider doch in der ansonsten äußerst schmackhaften Suppe - und die ist ganz entscheidend: Es ist der Style!

 

The Deadly Triangle Bild 1
The Deadly Triangle Bild 2
The Deadly Triangle Bild 3
The Deadly Triangle Bild 4
FAZIT:

THE DEADLY TRIANGLE ist ein sehr obskurer spanischer Giallo, der ganz typisch für die besseren Genrevertreter von der iberischen Halbinsel ist: Für seinen Jahrgang ist dieser feine, kleine Thriller fast ein wenig altmodisch geraten. Dafür überzeugen sowohl die Darsteller, als auch die böse, twistreiche Handlung. Dass Einzige, was dahingegen ein wenig fehlt, ist die stilvolle Inszenierung, wie wir sie üblicherweise aus Italien kennen ...

WERTUNG: 6 von 10 Ratten im Keller
TEXT © Gregor Torinus
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