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The Dark Knight

The Dark Knight

COMICVERFILMUNG: USA, 2008
Regie: Christopher Nolan
Darsteller: Christian Bale, Heath Ledger, Michael Caine, Aaron Eckhart, Maggie Gyllenhaal, Gary Oldman

STORY:

Batman trifft auf Joker. Bruce Wayne trifft auf Harvey Dent. Gotham trifft auf Hongkong....

KRITIK:

Und ich treffe auf Schwierigkeiten eine angemessene Kritik zu verfassen. The Dark Knight sei der Film des Jahres, obwohl das ja eigentlich schon There will be Blood ist.

The Dark Knight hat allen gefallen. Alle hatten hohe Erwartungen. Alle meinten ihre hohen Erwartungen wurden übertroffen. Ich weiß nur, dass der Film wirklich sehr gut war. Aber ich weiß nicht, ob er so gut war.

Ich glaube ich werde das erst wirklich beurteilen können, wenn ich den Film in einem Jahr noch einmal auf DVD sehen werde. Ganz gemütlich und ohne Druck. Denn jetzt bin ich mir nicht sicher ob ich vor lauter Reizüberflutung nicht erkennen konnte, das da gar nichts dahinter war, oder eben das Gegenteil, dass ich vor lauter Reizüberflutung nicht erkennen konnte, wie viel da dahinter war.

Man kann jetzt viel schreiben. Die Besetzung war natürlich erstklassig. Nur Maggie Gyllenhaal konnte sich wie schon Katie Holmes im ersten Teil nicht gegen die übermächtige Riege der männlichen Stars durchsetzten und blieb eher blass. Die Actionszenen sind bombastisch und wurden übrigens auch mit Spezialkameras gedreht, sodass man sie auch im IMAX-Kino ansehen kann. Die Handlung plätschert in der ersten Hälfte ein wenig vor sich hin, aber es werden sozusagen erst alle Figuren wie beim Schachspiel in Stellung gebracht.

Denn dann schlägt das Schicksal, oder der große Plan, unerbittlich wie ein Uhrwerk zu und verstrickt die Figurenriege in eine Tragödie wie sie die alten Griechen nicht besser hingekriegt hätten.

Christopher Nolans typische schnörkellos-geradlinige Regie, unterstützt vom typisch verschachtelten Drehbuch seines Bruders Jonathan, ist spannend und effektiv. Gefühle haben in dieser Hirnonanie wie schon in den Vorgängerwerken der beiden (Memento, Batman Begins, The Prestige) ohnehin keinen Platz, was dem Film auch ein ganz klein bisschen zum Verhängnis wird, weil diese auch immer dafür sorgen, dass wir uns mit den Figuren verbunden fühlen.

Aber die Nolans interessieren eben sich weniger für Menschen und mehr für Versuchsanordnungen aus Ideen, Konstruktionen oder Zuständen, seien sie sozialer, philosophischer oder sonst irgendwelcher Art. Kein schlechter Zugang, wenn man mich fragt.

An The Dark Knight ist grundsätzlich gar nichts auszusetzen. Nur in seinem genialsten Element offenbart sich gleichzeitig auch die Überforderung, wenn man versucht etwas Unbändiges darzustellen. Richtig, wir wenden uns dem von den Medien schon seit Monaten eingeimpften Hhhepunkt des Films zu: Heath Ledger spielt den Joker. Oder besser: Heath Ledger ist der Joker.

Die Rolle, die er, gepaart mit seinen Eheproblemen, scheinbar nicht verkraften konnte und an ihr zugrunde ging. Beängstigend expressionistisch und dennoch zurückhaltend legt er Batmans Antagonisten an. Dessen dunkle Eintönigkeit bricht er mit Farbe, dessen Unkorrumpierbarkeit mit Wahnsinn und Anarchie, dessen Scheu durch Medienwirksamkeit, dessen Yang durch sein Yin (oder umgekehrt;-).

Die Kollegen vom Filmmagazin Schnitt schrieben: "Ledgers Joker ist weder Selbstmordattentäter noch Mephisto oder gar Eulenspiegel, vielmehr ein pervertierter Nietzscheanischer Übermensch, der allein nach der Umwertung aller Werte strebt: die Mensch gewordene Entropie."

Im Grunde der Bösewicht auf den wir seit Anthony Hopkins ersten Auftritt als Hannibal Lecter gewartet haben. Der Mensch, der nicht zu erklären ist, der nur aus Umriss und Schatten besteht. Die Verkörperung der puren Angst vor dem nicht Konstanten, vor der Unanwendbarkeit unserer beschränkten geistigen Landkarten auf die tatsächlichen Landschaften dieser Welt.

"Madness is like gravity. All you need is a little push", sagt der Joker an einer Stelle. Doch genau hier liegt vermutlich auch die Schwäche des Films. Der Wahnsinn bleibt letztlich auf den Joker beschränkt. Twoface fällt da schon ab, sein Wechsel zur "dunklen Seite der Macht" bleibt fragwürdig und konstruiert.

Der Joker manifestiert sich nur in seiner komplexen Erscheinung, in seiner unerklärlichen Herkunft und in seinen undurchschaubaren Motiven. Der Joker ist das wahre Kunstwerk und gleichzeitig die wahre Allzumenschlichkeit unter all der mathematischen Strenge bei der Psychologisierung der restlichen Figuren und beim Befolgen des optimistischen Handlungsethikkataloges.

Er behauptet sich großartig, aber am Ende unterliegt er doch, und wir können viel zu beruhigt nachhause gehen. Nicht die Welt steht am Ende Kopf, nur der Joker tut es. Er wird einfach umgedreht. Der ganze Irrsinn wird zu einem hängenden Sack verknüpft, der hilflos über dem Abgrund baumelt.

Im Grunde schon wieder ein ganz gewöhnliches Happy End. Die restlichen Tragödien des Films sind leicht zu ertragen, haben wir sie doch schon hundertmal gesehen und manchmal sogar besser als hier. Und so muss ich sagen, dass auch wenn Heath Legder Jack Nicholson übertroffen hat (falls man das überhaupt sagen kann), so konnte The Dark Knight Tim Burton's Batman nicht übertreffen.

Dazu war der Film dann doch eine Spur zu unehrlich, indem er den Spieltrieb seiner Schöpfer unter vorgespieltem Ernst zu kaschieren versuchte, was vor allem an der Kunstlosigkeit (abgesehen von Heath Ledgers Darstellung), die man heutzutage als Realismus bezeichnet, zu erkennen war, der aber an dem im Endeffekt viel zu versöhnlichen Ende scheitern musste.

The Dark Knight Bild 1
The Dark Knight Bild 2
The Dark Knight Bild 3
The Dark Knight Bild 4
The Dark Knight Bild 5
The Dark Knight Bild 6
The Dark Knight Bild 7
FAZIT:

The Dark Knight ist der Dostojewskij-Roman unter den Comicverfilmungen: Gleich ein ganzes Ensemble von überpsychologiesierten Figuren, durchgängig spannend gezeichnet und letztlich durch seinen Themen von epischem Ausmaß. Daher ohne Zweifel ein perfekt inszenierter und sehr seriöser Blockbuster der Extraklasse. Aber ob die größte Tragödie und die sozialkritische Marinade mitsamt Anspielungen auf Terrorismus und Rechtsstaatlichkeit im Endeffekt wirklich ernst zu nehmen sind, ist eher zweifelhaft und erschließt sich vermutlich erst nach und nach. Wir können uns daher auf einen Film freuen, der uns noch einige Zeit beschäftigen wird. Hoffentlich verdirbt er nicht, sondern reift zu einem großen Meisterwerk.

WERTUNG: 9 von 10 Sonarhandys
TEXT © Ralph Zlabinger
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Dein Kommentar >>
Frost | 08.04.2010 15:29
Wieso spricht hier jeder von einem nicht zu toppenden Meisterwerk? Ich habe noch nie so einen belanglosen Bat-Man Film gesehen. Sogar die knallbunten Schuhmacher Filme waren spannender. Der von allen Seiten so hochgelobte "Heath Ledger" spielt seine Rolle extrem schaumgebremst und Angeber "Bale" geht in dem Disaster sowieso unter. Wär der Film nicht unter dem Banner "Bat-Man" erschienen....glaubt mir... es hätte keine Sau gejuckt. Wie zur Hölle kann Stümper Nolan auf ein Gotham Design verzichten aber Bat-Man in nem Lego-Panzer durch die Straßen scheuchen?
Wie bewerte ich einen Film bei dem mir 3 mal hintereinander die Augen zugefallen sind?
2 von 10 Punkten und keinen mehr.
Der Massengeschmack ist wirklich auf dem Tiefpunkt angelangt.
Ralph | 16.05.2010 05:46
Augen zufallen deutet eher darauf hin, dass man Teil der Masse ist, oder ;-)

Scherz beiseite. Ich glaube eigentlich gar nicht, dass die Masse den Film so mochte. Der Film hat nur irgendwie eine Eigendynamik entwickelt. Keiner traute sich mehr was schlechtes zu sagen. Ich glaube der eigenartig anmutende Terminus "Buzz" steht für dieses Phänomen. Sieh dir mal die Kommentare hier an. Es ist wirklich nicht so, dass jeder behauptet, der Film wäre ein Meisterwerk. Ich denke DK ist eher ein intellektueller, denn ein emotionaler Film (ich meine das nicht wertend), also eher für Star Trek, denn für Star Wars Fans, wenn ich diesen Vergleich bemühen darf. Was die einen verzückt, drückt den anderen die Augen zu;-)
>> antworten
Sunny | 22.09.2008 13:10
Was war denn das bitte? Gestern habe ich ihn endlich sehen dürfen und war aufgrund der einstimmig positiven Kritiken wirklich auf einen Action-Comic-Blockbuster der besonderen Art gespannt...

Batman tritt hier jedoch so dermaßen in den Hintergrund, dass man ihn auch komplett hätte weglassen können und der Film immer noch als Real-Thriller durchgegangen wäre.

Mit "real" meine ich - wo waren die Comic-Elemente? Wo war die übertrieben coole Action, die ja über 185 Millonen Dollar verschlungen haben soll? Wo war die Geschichte rund um unseren Helden, wegen dem wir ins Kino gegangen sind? Wo war die "schöne" oder zumindest faszinierende Frau an Batmans Seite, um die er hätte trauern können? Wo war die Fortsetzung von dem genialen "Batman Begins", der durch Tiefe, Story und Action so genial anzuschauen war? Warum spricht Batman immer noch so nervig, wie im ersten Teil, als wenn er als einziger einen eigenen Bass-Booster verschluckt hätte und warum sieht Batman als Bruce Wayne plötzlich aus, wie ein Magersüchtiger? Wo ist der bullige, muskelbepackte Held aus dem ersten Teil hin, der auch dort schon noch mehr Muckies vertragen hätte?

Gut - der Joker ist wirklich gut gemacht, wobei aber auch er nur 60% von dem darstellt, was er hätte sein können. Ein bißchen mehr "Krankheit" und "Crazyness" hätte ich mir schon noch gewünscht. Und was passiert eigentlich mit ihm am Ende? Nehmen ihn die Cops einfach fest, als er da am Angelhaken hängt und das wars? Nie wieder gesehen?

Die Geschichte, warum Two-Face Batman hasst, wurde zwar gut untergebracht und ist nachvollziehbar, aber warum sieht Two-Face so scheisse animiert aus? Da hätte man mit etwas "echter" Schminke doch etwas viel Realistischeres und Besseres draus machen können?

Nervig fand ich auch, dass urplötzlich und einfach so - ohne jedwede größere Beachtung - eine der Hauptrollen in einem Kugelhagel als Täuschung umkommt und etwas später wieder auftaucht...war doch eigentlich klar und wie vieles andere in THE DARK KNIGHT vorhersehbar...

Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, was die Leute an dem Film so gut finden? Dagegen war "Iron Man" von hinten bis vorne eine Granate und führt die Top10 der Comic-Verfilmungen mit großem Abstand an.

Zudem war das Bild im Cinemaxx einfach nur grottig - von so einem neuen Blockbuster erwartet man einfach mehr. Und wenn dann noch der Projektor falsch eingestellt, das Bild zu hell, unscharf, mit zu wenig Kontrast und auch noch "schief" ist (unten links war ein großer Teil des Bildes ausserhalb der Leinwand gerade Linien und Fluchten krumm und die Gesichter leicht verzerrt. Oben ging der Film über die Leinwand hinaus und man hätte die hässlichen Leinwandaufhängungen im Bild, was die obere Kante wie ausgefranzt ausgesehen lassen hat) - kein Wunder, dass einem der Spass an Film und Kino vergeht. Ich bin dann raus und hab zwei Cinemaxx-Mitarbeiter nett gebeten, dem Filmvorführer Bescheid zu geben, doch versucht und verbessert wurde nichts. Frechheit - denn zumindest in der völlig unnötigen Pause hätte man ja mal kurz den Projektor kontrollieren können.

Irgendwie bin ich einfach nur gefrustet und musste jetzt mal Dampf ablassen. Ich werde ihn mir sicher nochmal auf DVD anschauen und bin dann darauf vorbereitet eher einen Thriller als eine Comic-Verfilmung zu sehen, aber dadurch verstehe ich die ganzen euphorischen Kritiken und Meinungen immer noch nicht.
Ralph | 24.09.2008 16:22
Wenn du den meiner bescheidenen Meinung nach uninteressantesten weil mittelmäßigsten und absolut mainstreamigsten, daher sowas von entbehrlichsten Film der letzten Zeit und auch des ganzen Comicgenres "Iron Man" als beste Comicverfilmung empfindest (und das offenbar nicht nur weil du Comicverfilmungen grundsätzlich nicht magst) dann werden Filme wie Batman die (zumindest) versuchen mehr zu sein als lieblos produziertes und ebenso hinunterzuschlingendes Fastfood nicht deinen Geschmack treffen.... Aber Geschmäcker sind halt verschieden...
>> antworten
Tom | 02.09.2008 14:22
Ich würde das Ende nicht als derart versöhnlich darstellen. Batman ist nun der endgültig Gejagte und hat sich mit der Aufbürdung der Morde wohl kaum Freunde gemacht, falls er solche nun überhaupt noch hat. Außerdem hat der Joker es geschafft, den Held den Gotham brauchte zu vernichten, auch wenn die Bürger Gothams das nie erfahren sollen, ist er tot.
Man darf das Ende nicht bloß auf das "Scheitern" des Jokers reduzieren, so gesehen ist es ein Happy End, aber wenn man die Konsequenzen der Handlung nachverfolgt, merkt man, dass es doch nicht so ein Blümchenende ist. Im übrigen ist das einzige worin der Joker versagt, dafür zu sorgen, dass Batman tötet, ihn tötet.
>> antworten
Bernhard | 25.08.2008 15:58
Wie schon "Batman Begins" heillos überbewertet, aber trotzdem ohne Frage wie ebendieser ein großer Film der mich durch seine düster-realistische Inszenierung überzeugen konnte und für mich gemeinsam mit "Begins" klar über allen anderen Batman-Verfilmungen steht. Ein Erlebnis, aber trotzdem am Ende "nur" ein verdammt guter Blockbuster, dessen Faszination leider viel zu sehr allein von dem großartigen Joker ausgeht. 8/10
>> antworten
Andreas Berger | 25.08.2008 13:58
Hui, da haben sich scheinbar viele am Wochenende vom Hype anstecken lassen. So auch ich. Größtenteils ist alles schon von Johannes gesagt, was ich auch sagen würde. Die größten Entdeckungen waren für mich aber folgende:

Langsam, langsam hält auch das Böse Einzug in die Charaktere der hehren Traumfabrik-Lichtgestalten. Was im asiatischen Kino schon längst gang und gäbe ist, hat scheinbar nun auch Hollywood (wenngleich auch merklich spät) (wieder-)entdeckt: Dass reine Gut- und Bös-Menschen eigentlich verdammt langweilig sind. Spannung entsteht dadurch, dass Helden nicht 100%ig gut sind, sondern von Zweifeln, Machtgelüsten und normalen Emotionen geplagt werden. So ist es nun auch kein Wunder, dass zwielichtige Heldengestalten aus Sin City, Spiderman (der neueste Teil), Pirates of The Caribbean es langsam in den Mainstream schaffen und Kassenknüller werden. Die letzte Konsequenz traut sich Hollywood allerdings noch nicht: Das Ende bleibt happy, die Helden schwören in letzter Sekunde der Darkside ab. Aber da steckt noch Entwicklungs-Potential drinnen, ich freu mich schon drauf.

Zweitens, die IMDB ist zu einem nicht mehr ernstzunehmenden Bewertungsinstrument verkommen. Konnte man früher noch die Qualitäten eines Film am Rating erahnen, gibt es für die User heutzutage scheinbar nur mehr ein Abstimmungsverhalten:
* Hat der Film gefallen, erhält er 10 von 10 unreflektierte Punkte.
* Hat er mißfallen, bekommt er 0 von 10 ganz-gewiß-nicht-gerechte Punkte.
Anders sind die Wertungen der neuesten Filme nicht mehr zu erklären, in denen Schnellproduktionen wie WALL-E, Narnia,… Meisterwerke wie Citizen Kane, Memento, Clockwork Orange, Die letzten Glühwürmchen auf die hinteren Plätze verweisen. So ist auch der dunkle Ritter stark überbewertet. Ein netter Film, nicht schlecht für einen angenehmen Abend, aber mehr auch nicht.

Hier noch meine Kurzkommentare zu anderen Absonderlichkeiten des Films:
* Ich habe ihn auf Deutsch gesehen (im englischen Kino war kein Platz mehr). Das war vermutlich eine sehr schlechte Idee. Die Stimme von Batman zumindest war alles andere als gut.
* Die zweite Hälfte war viiiiiiiiiiiiiiiel besser als die erste. Gott sei Dank! Und auch hier möchte ich nochmals alle Kinos verwünschen, die eine Pause machen, ohne Ansatzweise Einfühlvermögen zu zeigen (Mitten in einem Dialog unterm Satz! Verdammnis über die Milleniums-City!). Außerdem wär‘s ganz nett, wenn man am Ende der Pause mit einem Klingeln darauf aufmerksam macht, damit man seine Bier schnell einpacken kann, statt den Film mit der Ende des vor der Pause geschnitten Satzes kommentarlos anzustarten. Kommt schon, wenn das sogar österreichische Schulen schaffen, dann könnt ihr das auch!
* Hans Zimmer, eigentlich einer meiner Lieblingsmusiker, hat seinen „The-Rock“-Stil diesmal noch härter durchgezogen. Ein bißchen weniger wäre meiner Ansicht nach mehr gewesen
* Irgendwie fühlte ich mich zeitweise durch die Ideen des Jokers an SAW erinnert. Ist es noch jemandem so gegangen?

7 von 10 auf Autos schießenden Kinder (haha!)
Bernhard | 25.08.2008 16:01
Ich fand Hans Zimmers Musik wie fast immer großartig, aber wie schon bei "Pirates" Teil 3 war im Vergleich zum Vorgänger zu viel Recycling dabei.
Andreas Berger | 25.08.2008 16:34
das allerschlimmste recycling gabs meiner ansicht nach bei spiderman2. die haben doch glatt danny elfmans soundtrack 1:1 nochmal wiederverwertet...
>> antworten
Nico | 24.08.2008 16:47
10 / 10 Bleistiften

wurde meinen "hohen" Erwartungen auf den ersten Eindruck gerecht. Intelligent durchstrukturierter Actionkrimi, wie ich ihn liebe.

Überzeugende Charaktere, delikate Dialoge, elegante Tempowechsel, hohe Spannungsdichte und Tiefe, die wahre Liebe zum Comic und auch zum (Anti)Helden-Genre offenbaren lässt. Ganz großer Respekt!

Visuell wurde alles richtig gemacht und auch akustisch stimmig gekleckert. Dank Newton Howard und Hans Zimmer...

Handlung absehbar konstruiert... weil die Nolan-Brüder dahinter stecken und das Genre das auch verlangt.

Kein Negativ-Punkt für die Inszenierung sondern laute Gaumenschnalzer für den treibenden Flow, die parallelmontierten Highlights und die vielen... witzigen Szenen und inszenatorische Ideen, die da viele, viele Nachahmer finden werden.

Überrascht hat diesmal mich Nolans FEHLENDES Markenzeichen . Keine Verschachtelung, keine Flashbacks... der Puls von Dark Knight ist anders. Ja manchmal durfte ich mich an Heat erinnert fühlen... von der Atmosphäre her an viele ActionCrime-Sachen der 90er. Daumen hoch auch dafür!!

Heath Ledger spielt den Joker genial... - da is schon viel gesagt worden... und ich kann mich da nur anschließen. - So stell ich mir das Kaliber eines anarchistischen Bösewichts vor... - eine Darstellung für die Ewigkeit. So hätt ich Nicholson damals gerne gesehen... -

Dass man leider seinen Tod immer wieder in Verbindung bringen wird... ist traurig.

Bale ist diesmal mehr Batman... als Bruce Wayne - - Freeman und Caine wie gewohnt "gorgeous!" Der Rest, so auch Gyllenhaal, Eckhart und Oldman... alle solide! Da gibts nix zu meckern. - Im Gegenteil...

Tja. -
Immer noch zu sehr overwhelmed um das Meisterwerk ausreichend genug zu huldigen... und auf Details einzugehen... die ich beim ersten Mal nicht einsehen konnte. Einer der besten Filme 2008... -
Nic | 24.08.2008 17:35
Heat war auch eine Inspiration für den film laut Nolan ;-)
Nico | 24.08.2008 19:40
Ja, der Nolan is schon n Symphat.... *hehe*
Nic | 25.08.2008 09:37
btw: wir warten alle auf deine Heat-Kritik *fg*
Patrasch | 25.08.2008 11:04
kannst du haben...-> 10/10 ;)
>> antworten
Johannes | 24.08.2008 14:11
Ich kann die ganzen Lobpreisungen beim besten Willen nicht verstehen. Klar, im Vergleich zu den sonstigen Batman Filmen ist The Dark Knight noch der beste - was nicht schwer ist -, aber mal wieder kein wirklich guter Film.
Mehr als 6/10 sind da definitiv nicht drin.
Johannes | 24.08.2008 17:14
Batman, der dunkle Ritter. Zusammen mit dem Stählernen ist der selbsternannte Rächer – mit den hinderlichen moralischen Grundsätzen – wohl eine der wichtigsten Figuren des amerikanischen Verlages DC Comics – wenn auch bei weitem nicht die Unterhaltsamste, Ihr Fichten.
Auf filmischer Ebene hingegen ist der Fledermaus-Mann ein Rohrkrepierer. So gut wie jeder Versuch die Geschichten von Batman für die große Leinwand zu adaptieren, schlugen – meiner bescheidenen Meinung nach – fehl.
Auch die 2005er Neuauflage Batman Begins die von Christopher Nolan inszeniert, düstere Töne anschlug, entpuppte sich als Rohrkrepierer.

Als dann 2008 die Gerüchte über einen weiteren Teil der Batman-Reihe Gestalt annahmen, kochten allerorts, vor allem aber in Foren mit comicbezogenen Themen die Gemüter hoch. Von einem herrlich düsteren und brutalen Batman war die Rede. Aber auch von Heath Ledger, der einen diabolisch guten Joker liefern sollte, oscarreif und unvergesslich.
Die Hoffnung auf einen erstmalig guten Film des Sujets wurde größer, aber ebenso blieben die Erwartungen ganz unten – zu oft wurde ich vom filmischen Flattermann bereits enttäuscht.
Auch wuchsen in mir Zweifel, ob die Lobpreisungen Ledgers nicht begünstigt durch seinen frühen Drogentot seien, und so einen verklärten Blick erzeugten – immerhin eroberten Filme an denen er in irgendeiner Weise mitwirkte, nach seinem Tod die Verkaufscharts von Amazon.
Sollte The Dark Knight sich also ebenso wie seine Vorgänger in die Reihe der grottigen Comicverfilmungen einreihen, oder sollte doch ganz und gar das unmöglich Scheinende wahr werden und ein richtig guter Film dabei rumkommen?

Nun, die Wahrheit liegt wie so oft irgendwo dazwischen. Ich wurde nicht Enttäuscht, so viel steht fest – angesichts der wirklich niedrigen Erwartungen hätte dies auch schon fast an Zauberei gegrenzt.
Während meine Erwartungen in gewisser Weise dennoch erfüllt wurden, wurde ich auf der anderen Seite positiv überrascht.
Der Joker erweist sich im Laufe das Films als ausgezeichneter Widersacher und seine Einführung – und gleichzeitig der Beginn des Films – hat man so oder so ähnlich zwar schon einmal gesehen, weiß aber dennoch zu gefallen und setzt den Ton für einen zwar harten und dunklen aber dennoch schwarzhumorigen Film. Heath Ledger spielt den Joker dabei wirklich auf eine überzeugende und packende Weise, was ihn zu der interessantesten und wichtigsten Figur macht – dem zum Trotz sollte man sich jedoch stets vor Augen halten, dass auch anderen Größen des Film bereits derartig eindringliche Vorstellungen gelangen.

Doch schon sobald Batman die Bühne betritt verliert der Film deutlich an Fahrt – der dunkle Ritter ist sich selbst sein größter Feind.
Dies sollte nicht etwa am Spiel von Christian Bale liegen, denn Batmans Alter Ego Bruce Wayne verkörpert er gekonnt und durchaus passend, sondern am Auftreten seiner Figur selbst. Der Batsuit wirkt stets wie ein billiges Kostüm aus einem schlechten Film und lässt ihn – ja, man muss es so sagen – einfach lächerlich aussehen – selbst die Kostüme der 70er Spider-Man-Verbrechen sahen dagegen deutlich besser aus. Zusammen mit der nervig tiefen Stimme – welche ständig an Gou'ald erinnert – wird Batman so zur Karikatur seiner selbst degradiert.
Ein weiteres Problem liegt bereits in der Vorlage verankert. Denn Batman hat hinderliche moralische Grundsätze an die er sich stets hält. Er tötet nicht. Auch seine schlimmsten Feinde bestraft er niemals mit dem Tod, eine Tatsache die zwar durchaus für einiges Konfliktpotential – vor allem für innere Konflikte mit sich selbst – sorgt und den Kampf des dunklen Ritters dramatisiert, fällt es so schwer ihn als Selbstjustiz übenden Rächer der Entrechten zu akzeptieren – meine Wahl fällt da auf Marvels Quasi-Pendant Frank Castle, dessen Origin und überaus brutalen Handlungsmethoden nicht nur realistischer und nachvollziehbarer erscheinen sondern ihn so zur interessanteren Figur und zum wahren Antihelden machen.
Die Geschichte um einen unbestechlichen und offensichtlich geistig verwirrten Anarchist hätte ein überaus guter und spannender Thriller werden können- hätte man nur Batman in angebrachter Weise für die Filmwelt adaptieren können.

Nichtsdestotrotz hat The Dark Knight durchaus sein spannenden und abgedrehten Momente, immer wieder dezent begleitet von einigen fiesen Lachern hervorgerufen durch äußerst schwarzen Humor der meistens nur zündet, wenn er vom Joker ausgeht – Ironie, wenn mich wer fragt.
Was dies jedoch wieder zerstört ist die Überlänge des Films. Jonathan und Christopher Nolan versuchten einfach zu viel auf einmal in einem Film zu präsentieren. Er ist überfrachtet mit Handlungselementen und Figuren, was zu etlichen Längen führen, die einen hier und da einen genervten Blick auf die Uhr werfen lassen – vom triefenden Pathos ganz zu schwierigen, der zwar irgendwie dazu gehört einen aber gespannt auf die übergroße, im Wind wehende amerikanische Flagge warten lässt.

Fazit: The Dark Knight ist gewiss nicht die erwartete Enttäuschung, aber ebenso wenig eine große Überraschung. Er ist lediglich ein weiterer Batman Film, der seinen Vorgängern dennoch deutlich überlegen ist und er bietet durchaus interessante Figuren; vor allen den Joker, die wichtigste Figur des Films, und präsentiert sich düster und schwarzhumorig.
Doch leider leidet er and er üblichen Krankheit: Batman. Dieser wirkt überaus lächerlich und die Übertreibung beim Einsatz seiner Bat-Wundergeräte ist einfach ärgerlich – ebenso wie die nervig gestreckte Länge des Films.
Darüber hinaus jedoch, lässt The Dark Knight darauf hoffen, irgendwann vielleicht einmal einen richtig guten Batman Film sehen zu können. Bis dahin ist The Dark Knight immerhin ein akzeptables Trostpflaster.

6/10 fetten Typen im Batman Kostüm - mit Schulterpolstern.
Nico | 24.08.2008 20:57
Warum sollten überaus brutale Handlungsmethoden realistischer und authentischer sein. Soweit ich informiert bin, sind da psychologische Welten zwischen dem Punisher und Batman.

Während Frank Castle, ein militant-getrimmter Marine-Abkömmling, sich im Strudel seines Rachefeldzugs verirrt oder von einer gewaltnotwendigen Mission zur nächsten massakriert, ist Batman wohl eher der utopische Feind der Ungerechtigkeit. Reich, selbstlos und sensibel. Punisher ist ne Tötungsmaschine und Batman ein Mann zwischen den Fronten. Ich wüsste nicht, was ich an Punisher und dem altdurchgekauten Rachethema (und der Überlegung wie man Brutalität maximieren kann) noch interessant finden könnte, während bei Batman immer schon seine zwielichtige Position im Vordergrund stand… nicht die Art der Gewalt bzw. sein Einschreiten. Batman ist ein Masochist, er stoppt Verbrechen, liefert Verbrecher aus während der Punisher wohl (wie der Name schon verrät) der fragwürdigere, nämlich der eigentliche Selbstjustizverübende Sadist ist, dessen große Inspiration das Alte Testament ist.

Bruce Wayne muss sich damit abfinden, dass er eine Lawine losgetreten hat mit seiner Absicht Gotham Citys Verbrechern Einhalt zu gebieten.

Dark Knight stellt erfolgreich die Problematik des Helden Batman dar. Bereits zu Beginn. Batman hat Nachahmer, Batman wird erwartet, ersehnt von den Verbrechern. Es ist fast so, als wollten die „bösen Kinder“ dieser Stadt mit diesem Freak spielen wollen… - Maximiert wird der Aspekt schließlich vom Joker, der zum großen Herausforderer Batmans wird.

Der Konflikt, der sich ergibt.. das „NoWayBack“, das nicht Ablegenkönnen der Maske, die Hoffnung, dass die Stadt doch noch ihren Helden kriegt, der das Recht auf seiner Seite hat, das schmerzliche Gefühl den Platzhalter für diesen kommenden Helden zu spielen und von dem Volk und der Justiz nicht akzeptiert zu werden… meine Güte, wenn das nicht schon unbeschreiblich viel psychologische (genutzte) Masse ist, weiß ich auch nicht…
Johannes | 25.08.2008 14:01
Den Punisher als eindimensionalen Charackter zu bezeichnen, entbehrt jeglicher Grundlage.
>> antworten
Patrasch | 24.08.2008 13:44
recht gut, aber überbewertet....8/10
>> antworten
Nic | 24.08.2008 00:55
schöne Kritik - rating ist mir allerdings etwas zu hoch. hat imho nichts in der liga der "oscar-filme" dieses jahres zu suchen. perfekt inszeniert ja, auf auffallende inhaltliche schwächen und wie du schon sagtest - konstruiert.
also als besten batman kann man ihn bezeichnen, wenn man nolan's stil burton's vorzieht.

8/10
thomas | 25.08.2008 21:04
Gib Johannes in allen Punkten recht.Fand auch die Schnitte teilweise sehr komisch erinnerten mich an FSK Video Schnitte.Zu Ledger wenn das alles jetzt so toll ist und manche meinen er soll einen Oscar Postum bekommen muss Brandon Lee auch einen bekommen....

7 von 10 Regiefehlern
thomas | 25.08.2008 21:11
Achja,

Eric Roberts ist wieder da !!!
Ralph | 27.08.2008 13:37
Nun denn liebe versammelte Filmtippsgemeinde, dann werde ich auch ein paar Worte dazu sagen:

8 von 10 Punkten gebe ich einem Film, an dem man wirklich nichts zu bemängeln habe, der einfach sehr gut ist. Und das wäre the Dark Knight in jedem Fall. Aber The Dark Knight hat den Joker und der hebt diesen Film schon ziemlich über den gewöhnlichen sehr guten Film hinaus. Der war echt spitze: Ein furchteregender, komplexer und exzentrischer, kurz: ernstzunehmender Bösewicht (und das ganz unabhängig von Heatz Ledgers Spiel) wie es ihn nur äußerst selten gibt. Daher finde ich ihn überhaupt nicht überbewertet.

Auf der anderen Seite muss ich euch fragen: Was habt ihr erwartet? Das ist ein Actionfilm. Und als solcher ist er brilliant. Als solcher kann man er neben Face/Off, Stirb Langsam und Casino Royale (die fallen mir gerade als -meiner Meinung nach- gelungene Exemplare ihrer Gattung ein) durchaus bestehen. Aber Der Pate ist es natürlich nicht...

Ad Johannes: Natürlich wirkt der Batman lächerlich. Aber das tun Hulk, Superman, Spiderman, die X-Men, Ghostrider, (auch) der Punisher und sogar die Bewohner des großartigen Sin City auch. Deshalb sieht man sich so einen Film doch an, oder?
thomas | 28.08.2008 19:10
Also Dolph Lundgren wirkt doch nicht lächerlich.Bei denn anderen, die find ich auch lächerlich bis auf Wolverine.
Ralph | 29.08.2008 01:22
Dolph Lungreen muss sich ja nicht einmal ein Kostüm dafür anziehen;-)
thomas | 31.08.2008 10:52
Eben....
>> antworten