HORROR: USA, 2011
Regie: Drew Goddard
Darsteller: Kristen Conolly, Chris Hemsworth, Anna Hutchison, Bradley Whitford
Fünf Studenten wollen das Wochenende in einer entlegenen Hütte im Wald verbringen. Sie ahnen nicht, dass sie längst todgeweihte Marionetten in einem teuflischen Spiel sind und dass die Hütte eine Todesfalle ist ...
Die Frau hat unseligerweise jegliches Interesse an Horrorfilmen verloren. Und Müller, die alte Ratte, hat auf den letzten Drücker abgesagt. Also musste ich mich wohl oder übel alleine in den Filmpalast, respektive zur "Hütte in den Wäldern" wagen. War aber okay. Viele geile Weiber, oftmals sogar im Dreierpack, waren anwesend und niemand, der mir das Popcorn weggefressen hat... Doch bevor es nun wieder heißt, ich wäre sexistisch oder verfressen: Er macht nur Spaß. Indianerehrenwort!
Und THE CABIN IN THE WOODS, der neueste Hit aus dem Hause Lionsgate, macht auch Spaß. Horrorfilmnerds werden definitiv auf ihre Kosten kommen. Ich bin Horrorfilmnerd. Und die Drehbuchautoren dieses Werks; Joss (TOY STORY, ALIEN IV, THE AVENGERS 2) Whedon sowie Drew (BUFFY, LOST, CLOVERFIELD) Goddard sind allen Anschein nach ebenfalls welche!
Von EVIL DEAD über HELLRAISER zu RING, über NIGHT OF THE LIVING DEAD und CUBE zurück zu HELLRAISER, WAXWORK und Lovecrafts Großen Alten. Beim hunderttausendsten Wink mit dem Zaunpfahl zu diesem oder jenen Klassiker habe ich aufgehört mitzuzählen.
Und doch: Sie ist recht unkompliziert, originell, überraschend homogen und vor allem unterhaltsam; die berserkerhafte, stets augenzwinkernde Zitierwut von THE CABIN IN THE WOODS.
Dabei fängt alles fast (aber nur fast) so austauschbar, unscheinbar und klischeehaft an wie jeder x-beliebige Zufallstreffer aus den Filmlegionen, die seit TEXAS CHAINSAW MASSACRE und THE EVIL DEAD von einem schicksalshaften Ausflug junger Leute ins Grüne erzählen. Inklusive dem obligatorischen Boxenstopp an der Redneck-Tankstelle, versteht sich.
Dass alles dann doch ganz anders kommt als zunächst vermutet und am Ende sogar dämonische Einhörner ihr Unwesen treiben dürfen, ist Teil des Clous dieser gutblutigen und schwarzhumorigen Waldhütte. Von daher möchte ich an dieser Stelle nicht zuviel verraten und wünsche euch schon mal viel Spaß mit fliegenden Bärenfallen, Zombies, den Großen Alten, einer ganzen Latte Insiderjokes und einem herrlich zynischen Bradley Whitford.
Das abschließende Gemetzel, für das man gar noch einige Übergrößen- Bestien aus dem Monsterzoo der bescheuerten Kollegen von Asylum entliehen hat, mag dann für den einen oder anderen vielleicht doch etwas zu viel des (guten) Wahnwitzes sein; aber es rundet die Sause - ich weiß nicht wie- trotzdem passend und auf verrückte Weise schlüssig ab. Drew Goddard, der bislang eher als Drehbuchautor und TV-Produzent in Erscheinung getreten ist, hat mit THE CABIN IN THE WOODS jedenfalls ein originelles und witziges Horrorfilmdebüt hingelegt. Welcome aboard, Drew!
Fünf College-Studenten fahren an einem schicksalshaften Wochenende hinaus ins Grüne zu einem entlegenen Blockhaus im tiefen dunklen Wald und erleben dort eine blutig-wahnwitzige Horror-Hüttengaudi der erfrischend anderen Art. Wobei "erleben" in diesem Fall ausdrücklich nicht mit "überleben" gleichzusetzen ist. Waldhütten, Kellerluken, Zombies, Bärenfallen, Einhörner und tausend lustige Querverweise auf allseits beliebte Genreklassiker. Das lustig-blutige und vor allem nicht unoriginelle Regiedebüt vom CLOVERFIELD-Drehbuchautor Drew Goddard ist ein Fest für den Horrorfilmnerd.