HORROR: USA, 2003
Regie: Marcus Nispel
Darsteller: -
Mr. Leatherface schwingt wieder die Kettensäge, was einer Gruppe junger Leute auf der Durchreise gar nicht gut bekommt.
KRITIK:Mist, schon wieder einen Neujahrsvorsatz gebrochen. Eigentlich wollte ich mir im neuen Jahr wieder etwas intelligentere Filme antun. Andererseits: Das Original "Texas Chainsaw Massacre" von 1973 hat mittlerweile - und das ist kein Scherz - seinen Platz im New Yorker Museum of Modern Art gefunden. Höchste Zeit für ein Remake, wird sich Michael Bay, Schöpfer von solchen "Meisterwerken" wie Armageddon oder The Rock, gedacht haben. Bei aller gebotenen Skepsis gegenüber Remakes im Allgemeinen und dem filmischen Werk von Michael Bay im Besonderen: Ganz objektiv muss gesagt werden, dass Bay und sein ausführender Regie-Söldner Marcus Nispel ihre Sache überraschend gut gemacht haben. Klar, die morbide Atmosphäre des Originals wich einer allzu glatten, möchtegern-düsteren Videoclip-Ästhetik. Was mich aber sehr positiv überraschte, ist der politische Subtext des Films, der im Remake noch deutlicher durchscheint als im Original: Liberale Großstädter begegnen im tiefsten Texas dem Grauen in Gestalt von asozialen Hinterwäldlern. Merke: Die wahren Monster sind die rückständigen (=republikanischen?) Landeier, die Rednecks, die Bush-Wähler, die bigotten Waffenfreaks, die aufgeklärte Großstadt-Bewohner buchstäblich zum Fressen gern haben. So weit die etwas holprige und ins Groteske übersteigerte, aber nicht ganz von der Hand zu weisende Aussage des Films. Und dass die heutigen filmtechnischen Mittel wesentlich intensivere Momente an Suspense und gar heftigen Schocks ermöglichen, liegt wohl auf der Hand. Starke Nerven können also zumindest nicht schaden ;-))
Erstaunlich gelungenes Remake eines Horrorklassikers.