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Tattoo

Tattoo

HORROR/THRILLER: DEUTSCHLAND, 2002
Regie: Robert Schwentke
Darsteller: August Diehl, Christian Redl, Nadeshda Brennicke, Johan Leysen

STORY:

Schrader - frisch aus der Polizeischule - und sein Vorgesetzter Minks - knallhart, aber vom Schicksal gefickt nachdem seine Frau bei einem Verkehrsunfall umgekommen und die Tochter von Zuhause abgehauen ist - ermitteln in einer unheimlichen Mordserie, bei denen jemand tätowierte Menschen häutet, um an seltene Tattoos heranzukommen. Denn offenbar gibt es irgendwo einen perversen Sammlermarkt, der für die makabren Kunstwerke sehr viel Geld bezahlt…

KRITIK:

Wenn man sich die großen Stapel an Klassikern anschaut, die unsere europäischen Nachbarn aus Italien, Spanien, Großbritannien, Frankreich oder Dänemark für das abseitige Filmgenre geschaffen haben und dann mal nachrechnet, was diesbezüglich bisher aus Deutschland gekommen ist, dürfte dies zu einem ausgeprägten Minderwertigkeitskomplex führen.

Aber es gibt sie: Die kleinen, fiesen Perlen aus deutschen Landen, die keine Konkurrenz zu scheuen brauchen und einen einfach beeindruckt zurücklassen.

Einmal Deutschland arktisch kalt, stockfinster und saugut ist TATTOO, ein Film vom TATORT-Regisseur Robert Schwentke.

Okay, der Look mit der ständig verregneten Großstadt und den immer düsteren Bildern gemahnt natürlich an Finchers SIEBEN, der hier auch gerne zum Vergleich herangezogen wird, aber TATTOO als bloße Kopie desselben abzustempeln, wäre nicht nur ungerecht, sondern auch nicht wirklich zutreffend.

TATTOO geht seine eigenen dunklen Pfade, auch wenn der Plot die beiden von Christian Redl und August Diehl brillant authentisch dargestellten Ermittler ebenfalls in eine psychologischen Hölle zwingt, aus der es keinen Ausweg mehr geben wird.

Doch mit seinem Setting in einer abseitigen Welt aus Body Modification, perverser Sammlerleidenschaft und Menschenhäutungen bietet der Film genügend Originalität, um sich von anderen großen Werken abzugrenzen. Dazu kommt noch die kühle, aber intensive Erotik, die die unwiderstehliche Nadeshda Brennicke ins Spiel bringt. Ihre Wet Dress-Szene ist zum Niederknien.

Ansonsten wird der Zuschauer aber auf deutlich unangenehmere Weise gefangen genommen. Denn TATTOO ist intensiver, durchgestylter Psychohorror, der uns mit drastischen Bildern, der Seelenqual der Protagonisten und seinen obszönen Kunstwerken einen urbanen Alptraum schildert, der wirklich unter die Haut geht.

Tattoo Bild 1
Tattoo Bild 2
Tattoo Bild 3
Tattoo Bild 4
FAZIT:

In TATTOO wird Berlin zu einer finsteren Alptraumwelt, wo perverse Menschenhäuter umgehen, die Tätowierungen vom lebenden Objekt sammeln… - In TATTOO vereinen sich deutsche Schauspielkunst (Redl, Diehl, Brennecke) mit der Dunkelheit asiatischer Sickies und einem perfekten SIEBEN-Look zu einem eiskalten, stockfinsteren, perfekt durchgestylten Serialkillerflick, welcher mehr als nur eine böse Überraschung für den Zuschauer parat hält. Aber der Prophet im eigenen Land zählt nicht viel. Schon sieben Jahre nach seiner Entstehung ist TATTOO hierzulande in Vergessenheit geraten, wenn das Fandom überhaupt je von ihm Notiz genommen hat. Anyway - Zeit, dass sich das ändert, denn dieser Film ist eine Psychohorrorgranate aus deutschen Landen mit enormer Sprengkraft.

WERTUNG: 8 von 10 Geldbörsen aus Menschenhaut
TEXT © Christian Ade
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Nic | 15.08.2009 20:49
gehört sicher zu den gelungensten thrillern aus deutschland in den letzten 10 jahren. genrefreunde sollten ihn nicht auslassen.
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