HORROR: USA, 1987
Regie: Sam Raimi
Darsteller: Bruce Campbell, Ted Raimi, Sarah Berry
Ash macht mit seiner Freundin Urlaub in einer abgelegenen Waldhütte. Die beiden spielen ein Tonband ab, auf dem sich Formeln aus dem Necronomicon befinden und beschwören so, wie in Teil 1, das Unheil herauf. Unterstützung im Kampf gegen die Dämonen bekommt Ash von Sarah Knowby der Tochter des Wissenschaftlers der das Buch in der Hütte studierte und ihren Begleitern.
KRITIK:Sechs Jahre nachdem Sam Raimi mit dem "Very-Low-Budget"-Filmklassiker "Evil Dead" (1982) einen ersten Erfolg feiern konnte, machte er sich daran, einen zweiten Teil zu drehen.
Entgegen vieler Behauptungen ist "Tanz der Teufel 2" - laut Raimi - dann auch wirklich eine Fortsetzung und kein Remake des ersten Films, auch wenn dieser Eindruck durch die Ähnlichkeiten beider Teile zu Beginn entsteht - allerdings wirft das die Frage auf, warum Ash nach den früheren Erlebnissen überhaupt noch Urlaub in einer abgelegen Waldhütte macht, anstatt die beschauliche Ruhe eines Großstadthotels zu genießen
Mit dem zweiten Teil seiner "Evil Dead"-Trilogie schlug Raimi außerdem eine andere Richtung ein. Während Tanz der Teufel noch als atmosphärisch dichter Splatterfilm, mit einigen sehr schwarzhumorigen Einlagen - man denke nur an die berühmt-berüchtigte Baumvergewaltigung - auftritt, handelt es sich hier um eine gut ausgewogene Mischung aus Horrorelementen und humorigen Slapstickeinlagen - eine Stiländerung hin zum komischen, was mit Army of Darkness (1993) seinen Höhepunkt finden sollte - zum Teil eindeutig durch die us-amerikanische Komikergruppe "Die drei Stooges" inspiriert.
Auch die Möglichkeiten den Film einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren wurden offensichtlich bedacht und so wurde im Hinblick auf die Freigabe durch die amerikanische Zensurbehörde MPAA - die trotzdem noch einen Schnitt für das R-Rating forderte - auch der Grad der graphischen Gewalt gemindert.
So finden viele der Gewaltakte im Off statt, und das - immer noch reichlich vorhandene Blut -
fließt und spritzt so in allerlei Farbvariationen durch das Bild.
Dem Spaß tut das allerdings wenig Abbruch, denn wie schon im ersten Teil, setzte Raimi nicht nur visuell - als Beispiel sei hier nur einmal die innovative Shaky Cam genannt - sondern auch handlungstechnisch einige verrückt-geniale Ideen um.
So kommt man aus dem Schmunzeln kaum heraus, wenn man sieht, wie Ash von allerlei Gegenständen ausgelacht und verspottet wird und sich fragt, auf welchem Drogentrip diese Szene eigentlich erdacht worden sein muss.
Raimi beweist also einmal mehr, dass er sein Handwerk versteht.
Bruce Campbell, dem die Rolle des Ash förmlich auf den Leib geschneidert ist, spielt überzeugend und - wie auch der restliche Cast - mit viel Spaß an der Sache.
Und allerspätestens wenn sich Ash - der sich seit Teil 1 vom tollpatschigen Antihelden wider Willen zum coolen tollpatschigen Antihelden wider Willen gemausert hat - die Kettensägeprothese aufsetzt, die Schrotflinte durchlädt und mit einem coolem Spruch auf den Lippen todesmutig dem Bösen entgegentritt, weiß man, dass man sich gerade einen echten Kultfilm ansieht.
In diesem Sinne: Swallow this!
Tanz der Teufel 2 ist eine gelungene Fortsetzung und ideenbeladene Splatterkomödie, die trotz des hin und wieder auftretenden leichten Gefühls ein für die Masse kompatibles Remake zu sehen - einfach Spaß macht und überzeugt.