OT: Suck
MUSICAL: Kanada, 2009
Regie: Rob Stefaniuk
Darsteller: Rob Stefaniuk, Jessica Paré, Malcolm McDowell, Chris Ratz, Paul Anthony, Mike Lobel, Alice Cooper, Iggy Pop, Moby, Henry Rollins, Dimitri Coats
"The Winners", eine eher erfolglose Popband tourt in Amerika und Kanada durch zweit- und drittklassige Locations ewig auf der Suche nach Erfolg. Da wird das einzige weibliche Mitglied, die Bassistin Jennifer, von einem Vampir verführt und selbst zu einem solchen gemacht. Joey, Bandleader und Songwriter der Band, kommt schnell dahinter und möchte sich schnellstmöglich von Jennifer trennen, aber durch den Vampirglamour Jennifers wird die Band immer erfolgreicher. Widerwillig akzeptiert er Jennifers Vampirdasein und setzt die Tour fort. Auch die anderen Bandmitglieder wollen zu Vampiren werden. Einzig Joey bleibt standhaft und das, obwohl ihn ein mysteriöser Dämon zu überzeugen sucht und gleichzeitig Van Helsing (wer sonst?) immer näher rückt.
Kürzlich war ich sehr bewegt von Kollegen Haralds mutigen Vorstoß in TWILIGHT-Zonen. Da wollte ich auch unbedingt. Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen. Doch das eingeklammerte s hat mir den Weg gezeigt und darum fiel meine Wahl auf SUCK, Publikumssieger des Whistler-Film-Festivals 2009 und aufgenommen in die Auswahl des Internationalen Toronto-Film-Festivals, wo der Film 2009 Premiere feierte. Auch beim Fantasy-Film-Fest in Berlin 2010 war er ein kleiner Publikumsliebling.
Der Film selbst ist schräg, atmet sowohl die Musik der 1980er als auch die Videoclipästhetik der selben Zeit. Am ehesten fiel mir Peter Gabriel und The Cure ein. Um das ganze abzurunden, haben Ikonen der Musikgeschichte wie Alice Cooper und Iggy Pop (der wohl mittlerweile ein Vampir sein muss, da er wesentlich besser als früher aussieht) ihre Auftritte, berühmte Covers der Musikgeschichte werden szenisch dargestellt und auch der Horrorfilm wird eifrig zitiert und das Ganze mit einem Hauch ROCKY HORROR PICTURE SHOW.
Das eine oder andere Blutbad ist inklusive und der Wortwitz fabelhaft, sowohl auf der deutschen als auch auf der original Sprachspur. Van Helsing (nicht sehr ernsthaft von Malcolm McDowell gespielt) fährt aus Kanada nach Amerika.
Amerikanischer Zöllner: "Warum waren Sie in Kanada?"
Van Helsing: "Zum Jagen!"
Zöllner greift Richtung Waffe: "Haben Sie Waffen im Wagen?"
Van Helsing: "Jede Menge!"
Zöllner entspannt sich: "Herzlich Willkommen zuhause!"
Obwohl am DVD-Cover (der Steelbox 2-Disc limited edition) behauptet wird, dass hier ein zukünftiger Kultklassiker vorliegt, wage ich das zu bezweifeln. Trotz engagierter Arbeit aller TeilnehmerInnen fehlt im letztendlich das gewisse Etwas. Dieses Schicksal wird wohl eher die TWILIGHT-Serie ereilen, aber so ist das. Die Welt ist eben ungerecht.
Nettes Filmchen für zwischendurch. Tolle Musik, prominente Gastauftritte, ganz guter Humor und blutig genug, um ein anständiger Vampirfilm zu werden. Die Mischung blieb leider etwas unausgewogen, was den vollendeten Genuss etwas schmälert. Aber lernen kann man auch was, nämlich "Groupies sind zum Fressen da".