OT: Due Date
KOMÖDIE: USA, 2010
Regie: Todd Phillips
Darsteller: Robert Downey Jr., Zach Galifianakis, Michelle Monaghan, Jamie Foxx, RZA, Juliette Lewis
Star-Architekt Peter Highmann (Robert Downey Jr.) hat einen wichtigen Termin. Seine Frau erwartet daheim in Los Angeles ihr erstes Kind! Doch durch eine Serie an Missgeschicken und Verwechslungen kommt Peter auf eine Flugverbotsliste und muss wohl oder übel in den Mietwagen des bekifften Möchtegern-Schauspielers Ethan Tremblay (Zach Galifianakis) steigen. "Das wird lustig", sagt dieser. Und das kein leeres Versprechen
KRITIK:Teuflisches Jubiläum: Meine 666. Kritik für FILMTIPPS.at. Und es ist - *Trommelwirbel* - eine romantische Komödie.
Na ja, sort of.
Zumindest ein Baby kommt vor. Und ein verprügeltes Kleinkind. Und eine masturbierende Bulldogge. Und eine demolierte mexikanische Grenzstation. Aber wir wollen ja nicht spoilern. Deshalb: Zurück an den Start. Here we go.
Nach seinen Überraschungs-Hit mit der Abstürzen-in-Vegas-Komödie HANGOVER (227 Millionen Einspielergebnis!) dürften Hollywoods Studiogewaltige vor Regisseur Todd Phillips den roten Teppich ausrollen.
In DUE DATE (STICHTAG) bringt Phillips den Hangover-Cocktailpantscher Zach Galifianakis mit the one and only Robert Downey Jr. zusammen. Allein diese Paarung ist das Kinoticket wert.
Auch wenn der Film recht konventionellen Pfaden folgt - Road-Trip, Buddy-wider-Willen-Movie, Chaos-Komödie mit melancholischen Zwischentönen, sich sukzessive zuspitzender Wahnsinn, Action, Klamauk, Happy End - hab ich den Trip mehr als genossen.
Robert Downey Jr. und Zack Galifianakis erweisen sich wie erwartet als wahres Dream-Team des Irrsinns: Hier der pflichtbewusste, erfolgreiche, leicht impulsgestörte, tendenziell wenig sympathische Upper-Class-American, dort das chaotische, emotional angeknackste, aber herzensgute Loser-Dickerchen, das seinen ungleichen "Freund" von einer Katastrophe in die nächste bringt.
Und? Wie ist der Film jetzt? Besser als HANGOVER, urteilten die Kollegen vom Filmmagazin dasmanifest.com. Ich würde sagen: Nicht besser - das ist kaum möglich - aber reifer.
Todd Phillips wandelt deutlicher denn je auf den Spuren von US-Komödienguru Judd Apatow und bringt brachialen Humor mit echter Empathie für seine Figuren in Einklang. Soll heißen: Es gibt Szenen, bei denen man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll. Schon mal einen trauernden Sohn gesehen, der versehentlich die Asche seines verstorbenen Vaters in die Kaffeemaschine schüttet?
Aber keine Angst: Die heiteren - was heißt - zwerchfellerschütternd lustigen Momente überwiegen, und man verlässt das Kino mit einem fetten Grinser im Gesicht. Was will man mehr?
Die Wartezeit auf HANGOVER 2 verkürzt uns Regisseur Todd Phillips mit dieser schön chaotischen und ziemlich lustigen Odyssee des Wahnsinns, die Robert Downey Jr. als werdenden Vater und Zach Galifianakis als werdenden Schauspieler auf eine Reise quer durch die Staaten schickt. Allein diese Paarung ist das Kinoticket wert.
In diesem Sinne: "Ich hab auf die Wunde gekotzt, Peter!"