THRILLER: USA, 2012
Regie: Eduardo Rodriguez
Darsteller: Dolph Lundgren, Sean Faris, Briana Evigan, Jon Huertas, Alysha Ochse
Amy und David Nash (Evigan, Faris) sind ein innig verliebtes Upper-Class-Pärchen und anlässlich Amys Geburtstags schenkt ihr David ein recht feudales Haus, das er quasi unter der Hand aufgrund seiner Banktätigkeit mit Zwangsversteigerungen besorgen konnte. Bei intensiver "Einweihung" der einzelnen Räume stoßen die beiden auf ein riesiges, verstecktes Heroin-Lager. Brav wie sie sind, wollen sie es schnell der Polizei melden, werden aber von zwei Killern (Huertas, Lundgren) am Verlassen des Grundstücks gehindert. Da das Haus über hervorragende Sicherheitseinrichtungen verfügt, wagt das junge Paar den aussichtslosen Kampf gegen die beiden Killer. Dieser wird mit jeder Minute gnadenloser, denn das versteckte Heroin ist nicht das einzige Geheimnis des Hauses.
Puh, die vielleicht schwierigste Besprechung, die ich je hier führen durfte. Warum? Ich greife ein wenig meiner Bewertung voraus, die mittig angesiedelt ist. Denn der Film ist nicht wirklich gut, allerdings auch weit davon entfernt, schlecht zu sein. Trost ist mir nur, dass er auch auf anderen Seiten, die sich mit ihm beschäftigt haben, glattes Mittelfeld ist. Und bei aller Bescheidenheit muss ich mich jetzt selbst loben, denn wenn ich die werte Konkurrenz lese, bekomme ich das Gefühl, der einzige zu sein, der sich den Film auch wirklich angeschaut hat.
So, was macht mir denn Schwierigkeiten? Nun, angefangen mit dem Titel. Einigermaßen frei übersetzt heißt STASH HOUSE Hausversteck. Doch, ob nun das Heroin gemeint ist oder die Nashs, die sich verstecken müssen oder gar eines der anderen Verstecke, die im Film auftauchen oder einfach alles miteinander, konnte ich nicht herausfinden. So wie vieles andere auch nicht, denn nahezu alle Aktionen und Ereignisse, die in dem Film gezeigt werden, bleiben unerklärt.
Außerdem: vertraut nicht den Cover-Angaben. Weder rockt Lundgren sonderlich in dem Film, noch hat er etwas mit PANIC ROOM oder HOSTAGE zu tun und wer genau die Macher von MATRIX, STIRB LANGSAM und LETHAL WEAPON sein sollen, die auch diesen Film gemacht haben, konnte ich nicht genau feststellen.
Tatsache ist, dass Regisseur Eduardo Rodriguez noch ziemlich am Anfang seiner Karriere steht, die er aber immerhin demnächst mit der Fortsetzung der FRIGHT NIGHT-Neuverfilmung fortsetzten darf. Und ich glaube, dass das auch in Ordnung geht. Der Regie ist nichts wirklich vorzuwerfen. Die DarstellerInnen haben hauptsächlich TV-Background, die Amy Nash-Darstellerin Briana Evigan kennt man vielleicht aus der missglückten Fortsetzung von DONNIE DARKO namens S.DARKO - außer natürlich - eh klar - Dolph Lundgren, der neben seinen Kino-Einsätzen schon immer ein Herz für B-Movies hatte, hier sogar so viel, dass er gleich auch einer der Produzenten ist. Amüsant bis unangenehm aufgefallen ist Sean Faris, der tendenziell so viel overactet, dass Lundgren fast der eine oder andere "Grinser" entkommen wäre, was bei seinem mimischen Minimalismus auch nicht das Schlechteste gewesen wäre.
Ansonsten: Dolph Lundgren mag mimisch aussetzen, körpersprachlich ist er immer ein Gewinn. Aus seinem Charakter Andy Spector, kann man schön herauslesen, dass dieser Killer eigentlich schon längst nicht mehr will, aber bereits zu viele Jahre in dem Business ist, um seinem antrainierten Soldatenhirn eins auszuwischen. Alles schon auf Automatik.
Der Film versteht es durchaus, über seine gesamte Laufzeit Spannung zu halten, und das, obwohl das Drehbuch gar nicht so viel hergibt. Kamera hervorragend geführt, Stimmung in nahezu jeder Einstellung. Schön - kommt nämlich gar nicht so häufig vor. Und auch, wenn ich jetzt manchem Darsteller ein wenig kritisiert habe, die schauspielerischen Leistungen tun zwar nicht weh, werden aber sicher nie für einen irgendwie gearteten Award nominiert, nicht einmal für die "Goldene Himbeere".
Seit 8.2.2013 neu auf DVD und/oder BluRay
Sauberer und unterhaltender Thriller für angenehme DVD-Stunden. Wenn man nicht auf der Suche nach dem nächsten Oscar-Kandidaten oder der ultimativen Schlachtplatte ist, sondern einen einfach nur spannenden Thriller ist, dann sollte man zugreifen.
Gut, der große Logik-Fan sollte man wohl auch nicht sein, aber wer weiß, vielleicht kommt eines Tages der Final-Directors-Ultimative-Uncut in Steel-Box heraus und spätestens dann, das verspreche ich, werden alle offenen Fragen geklärt sein.