HORROR: USA, 2008
Regie: Peter A. Dowling
Darsteller: Kip Pardue, Vinessa Shaw, Breckin Meyer, Scott Adkins
In der Nacht seines Junggesellenabschieds landen Mike und seine Freunde in einem still gelegten U-Bahnnetz, das sich eine barbarische Bande zotteliger Penner als Jagdgrund ausersehen hat -
KRITIK:Dass unterhalb New York eine zweite Welt existiert, ist bekannt. Es gibt dort ein kaum mehr fassbares unglaublich weitläufiges Labyrinth aus blinden U-Bahnlinien und still gelegten Stationen. Ebenso ist es eine Tatsache, dass sich die Ausgestoßenen und Gestrandeten der Gesellschaft dort unten häuslich niedergelassen und fernab der so genannten Zivilisation ihre eigenen Städte gegründet haben. Das geschätzte Autorenteam Preston und Child haben mit ihrem frühen Roman "Attic" eine feine Horrorgeschichte aus diesem Stoff gewoben und auch Peter Dowling lässt seinen vorliegenden Debütfilm in finsteren U-Bahntunneln spielen.
Die Geschichte von STAG NIGHT ist allerdings längst nicht so originell wie die des genannten Buchs von Preston & Child. Die Handlungsabläufe kennt man zur Genüge aus jenen unzähligen Terrorflicks, die seit dem originalen THE HILLS HAVE EYES erschienen sind.
Sie sind eben alte Bekannte: Die äußerlich an Rob Zombie erinnernden urbanen Steinzeitmenschen, die mit Schneide- und Hackwerkzeugen junge Leute jagen, schlachten, an ihre Hunde verfüttern oder gleich selbst auffressen.
Doch nun die guten Nachrichten: Dowling hat seine bluttriefende STAG NIGHT furios inszeniert und nimmt den Fuß in den achtzig Minuten kaum einmal vom Gaspedal. STAG NIGHT ist eine Nonstop-Hetzjagd durch dreckige, müll- und rattenverseuchte Gänge, Gleisanlagen und Bahnhofklos. Stakkatoschnitte, rasantes Tempo, barbarische Szenen und immer wieder schnell montierte, aber feiste Goreeinlagen - das macht genauso viel Spaß wie der knallige Soundtrack von Benedikt Brydern, der das Beste aus dem musikalischen Werken von John Carpenter und Tyler Bates in sich vereint und Mörderstimmung macht.
Das geneigte Publikum merkt sich den zwoten Juli vor, denn an diesem Tag sollte die ungeschnittene deutsche DVD von Koch Media erscheinen.
The Tunnels have Eyes -Ein Junggesellenabschied endet in der Hölle still gelegter U-Bahnnetze, welche nun die Jagdgründe von zotteligen Untergrundbarbaren sind. Man kann Regisseur Downling vielleicht mangelnde Originalität vorwerfen, aber ganz bestimmt nicht, dass er es nicht verstanden hätte, den altbekannten Terrorflick rasant, blutig und mitreißend abzufilmen