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Speed Racer

Speed Racer

SPORTFILM(?): USA, 2007
Regie: Wachowsky Brothers
Darsteller: Emile Hirsch, Christina Ricci, Matthew Fox, Susan Sarandon

STORY:

Familie Racer (ja die heißen wirklich so) hat nur eins im Sinn: Autorennen! Vor allem Sohn Speed (ja, der heißt wirklich so). Doch wenn man einmal ein bestimmtes Level erreicht, dann geht es nicht mehr um den Sportgeist, sondern vor allem nur noch um eines: Geld! Doch die Racers wollen sich nicht verbiegen lassen!

KRITIK:

Also wenn der Begriff Kaugummifilm noch nicht erfunden wurde, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt. Manche Filme sind einfach wie Süßigkeiten. Man hat einen unglaublichen Heißhunger, obwohl man genau weiß, dass sobald einmal angefangen, man die ganze Packung aufessen wird und danach über Bauchschmerzen und Übelkeit zu klagen hat.

Aber halt, der Kaugummi ist da ja doch die Ausnahme, er ist zwar keine befriedigende Mahlzeit, jedoch schenkt er süßen Geschmack ohne den Magen zu verkleben, zumindest wenn man nicht zu jenen gehört, die ihn schlucken.

Ich denke so kann man Speed Racer in etwa charakterisieren und das ist schon mehr als ich erwartet hätte.

Die Wachowsky Brüder sind sozusagen wieder am aufsteigenden Ast, denn bisher wurde jeder ihrer Filme immer schlechter als der vorherige. Angefangen vom genialen Bound über den ziemlich interessanten und innovativen Matrix, zu dem (zumindest als Actionfilm) annehmbaren Matrix Reloaded bis hin zu dem unterirdisch schlechten Matrix Revolutions.

Ja, es geht wieder aufwärts. Liegt vielleicht daran, dass wir hier einen verwirklichten Kindheitstraum vor uns haben, nämlich die Verfilmung einer Animeserie, konkret der japanischen Rennfahrerserie "Mach GO GO GO". (Ich wär ja eher für eine Captain Herlock Realverfilmung gewesen. Aber man soll nicht meckern.)

Auch wenn zugegebenermaßen etwas die Substanz fehlt, haben wir es doch mit einem grundsoliden amerikanischen Sportfilmdrehbuch zu tun, sogar mit kritischen Untertönen Richtung Wirtschaft, dargeboten in atemberaubender und sehr eigenwilliger Optik.

Falls sich noch jemand an die visuellen Spielereien mit dem Schnitt in Ang Lees Hulk-Verfilmung erinnern kann und diese mochte oder zumindest interessant fand, der kann mit Speed Racer gar nichts falsch machen, oder wird sogar begeistert sein, denn hier wurde diese Technik perfektioniert.

Somit reihen sich hier durchgehend atemberaubende Montagen aneinander, aber durch eine sonst relativ unaufdringliche Inszenierung wird der visuelle Overkill dennoch vermieden. Neben Visual Effect Freaks sollten vor allem Kinder auf ihre Kosten kommen, da Speeds jüngster Bruder Spritle und der Affe Chim-Chim in bester Jar Jar Bings Manier so jede fünfte Szene die erwachsenen Zuseher mit infantilem Getue nerven, aber auch das kann man auszuhalten, vor allem wenn man Jar Jar überlebt hat...

Speed Racer Bild 1
Speed Racer Bild 2Augen auf, Ohren auf, Helmi ist da!
Speed Racer Bild 3
Speed Racer Bild 4
Speed Racer Bild 5
FAZIT:

Grundsolider amerikanischer Sportfilm nach Schema B, verpackt in atemberaubender Optik und getragen von einem radikal geschminkten All-Star Cast, zu dem sich auch einige deutsche Darsteller (Benno Führmann, Moritz Bleibtreu und Cosma Shiva Hagen) gesellten, da der Film in Babelsberg gedreht wurde. Für Visual-Effect-Fans, Kindsköpfe jedes Alters und Autorennfans mit Sicherheit empfehlenswert.

WERTUNG: 6 von 10 dröhnende Boliden
TEXT © Ralph Zlabinger
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Dein Kommentar >>
Nic | 11.05.2008 21:52
doch sehr speziell der film. zu bunt für meine augen, und zu gut besetzt für das drehbuch :)
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