HORROR: USA, 1984
Regie: Charles E. Sellier Jr.
Darsteller: Lilyan Chauvin, Gilmer McCormick, Toni Nero, Linnea Quigley
Seit er als Kind mitansehen musste, wie ein als Weihnachtsmann maskierter Psychopath seine Eltern massakrierte, fühlt sich Billy etwas unrund. Vor allem zu Weihnachten. Als der schwer traumatisierte Billy Jahre später den Job eines Weihnachtsmannes annehmen muss, nimmt die Katastrophe ihren (Amok-)Lauf …
KRITIK:"Punishment is good!"
Das /slashfilmfestival hat Weihnachten mit Freunden gefeiert und einen der schönsten - und subversivsten - Weihnachtsfilme ever im Filmcasino vorgeführt.
Ein Weihnachtsmann auf mörderischer Tour durch eine amerikanische Kleinstadt, der in guter alter Slasher-Tradition ungezogene Kinder und Jugendliche mit der Axt bestraft - das war den Sittenwächtern im Jahr des Herrn 1984 doch nicht ganz geheuer. Nach wütenden Protesten, an denen sich auch der bislang von mir als recht intelligent eingeschätzte US-Kritikerpapst Roger Ebert beteiligte, wurde der Film aus den Kinos verbannt. Was der Popularität des Films freilich keinen Abbruch tat und den Kult auf Video beflügelte.
Für Markus Keuschnigg vom /slashfilmfestival ist SILENT NIGHT DEADLY NIGHT einer der besten Slasher der Achtziger. IMDB-Rating-Hörige werden ob der eher bescheidenen User-Wertung vermutlich eher die Nase rümpfen - aber egal, wer gibt schon einen Fick auf Wertungen, nicht wahr, liebe Filmtipps-Gemeinde ;-) ?
Fakt ist jedenfalls: Der Film rockt! Der möglicherweise unfreiwillige Humor hat für zahlreiche Lacher im gut gefüllten Filmcasino gesorgt. Schön, dass es doch einige Menschen gibt, die sich nicht von miesepetrigen Ratings in einschlägigen Film-Datenbanken abschrecken lassen.
Die Atmosphäre stimmt, das Tempo auch. Die Schauspieler haben gewiss keine Oscars eingeheimst, agieren aber dem Sujet angemessen. Die Kills sind zwar nicht übermäßig blutig, aber doch recht kreativ in Szene gesetzt. Der damals noch höchst umtriebigen Scream Queen Linnea Quigley hat der Drehbuchautor eine besonders exquisite Todesart spendiert, die in der vorhandenen Kopie leider nicht enthalten war. Doch die Leute vom /slashfilmfestival wissen, was sich gehört und brachten die fehlende Szene nach dem Abspann mittels DVD-Projektion auf die Leinwand.
Wer die X-Mas-Party versäumt hat, kann dieses ungewöhnliche Slasher-Kleinod auch auf DVD beziehen. Die deutsche Veröffentlichung mit dem Titel "Stille Nacht, Horror Nacht" ist ungekürzt.
Santa Claus als wahnsinniger Axtmörder? Das geht nun wirklich nicht, befanden die amerikanischen Sittenwächter anno 84 und verbannten dieses sympathische wie subversive Kleinod von einem Achtziger-Slasher aus den Lichtspieltheatern.
In diesem Sinne: "You see Santa Claus tonight you better run boy, you better run for ya life!"