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Shutter Island

Shutter Island

THRILLER/DRAMA/MYSTERY: USA, 2009
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Mark Ruffalo, Ben Kingsley, Emily Mortimer, Max von Sydow

STORY:

Das titelgebende Shutter Island beherbergt eine Strafanstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher, aus der im Jahr 1954 eine dreifache Kindermörderin spurlos verschwand. US-Marshal Teddy Daniels (Leonardo DiCaprio) und sein neuer Partner Chuck Aule (Mark Ruffalo) statten dem Eiland einen Besuch ab und beginnen mit den Ermittlungen. Ohne Erfolg: Es wird vertuscht und gelogen, dass sich die Balken biegen. Und alsbald geraten die Ermittler selbst in höchste Gefahr. Was geht auf dieser Insel wirklich vor?

KRITIK:

Mit zitternden Knien, aber lebend zurück von Shutter Island … doch der Reihe nach.

Verdammt, ist dieser Film spannend. Schon die Eröffnungsszene, als sich die Kamera, von einem pompösen Score begleitet, vom Meer aus dem finsteren Eiland nähert, sorgt für Gänsehaut am ganzen Körper. Marty kann's immer noch: Als einer der letzten großen Visionäre der Traumfabrik, packt er den Zuseher von der ersten Minute an der Gurgel und lässt ihn 140 Minuten später erschöpft, überwältigt, reizüberflutet, aber auch euphorisiert aus dem Kinosaal taumeln.

Verdammt, sieht dieser Film gut aus. Gäbe es einen Ausstattungs- und FX-Oscar, wäre SHUTTER ISLAND in sämtlichen Kategorien nominiert: Düsterster Schauplatz. Bedrohlichster unbeleuchteter Hochsicherheitstrakt. Artifiziellste Traumsequenz. Feindseligste Landschaftskulisse. Tosendstes Sturmgewitter vor schwärzester windgepeitscher See. Exquisiteste Bösewichts-Hauptquartier-Inneneinrichtung. Schwindelerregendste Kamerafahrt. Und auch: Plakativster Trauma-Flashback.

Ist das der beste Argento-Film, den Dario Argento selbst nie gedreht hat?

In seiner vierten Zusammenarbeit mit Leonardo DiCaprio griff Martin Scorsese auf einen Roman des Bestseller-Autors Dennis Lehane zurück. Das Ergebnis ist ein bewußt leicht pulpiges B-Picture mit etwas holzschnittartigen Charakteren, geschliffenen Hard Boiled-Dialogen und einer reißerischen Geschichte um Vertuschung, Verschwörung und Paranoia, die man so schon des öfteren zu sehen geglaubt hat. Aber der große Marty wäre nicht der große Marty, würde er im Schlussdrittel nicht noch ein paar gehörige Überraschungen aus dem Ärmel zaubern …

Mehr wird hier nicht verraten. Seht euch den Film an!
In diesem Sinne: "Du wirst diese Insel niemals verlassen!"

Shutter Island Bild 1
Shutter Island Bild 2
Shutter Island Bild 3
Shutter Island Bild 4
FAZIT:

Film Noir in Farbe. Martin Scorsese verfilmt ein lupenreines B-Movie-Script mit allem Ausstattungspomp, den Geld kaufen kann. Ein ebenso spannendes wie sinnliches Filmerlebnis, das man in seiner ganzen Schönheit ausschließlich auf der großen Leinwand genießen kann.

WERTUNG: 9 von 10 Migräne-Attacken
Dein Kommentar >>
Wambo | 20.06.2011 15:09
Ein wahrer Hochgenuss
>> antworten
Wambo | 20.06.2011 15:09
Ein wahrer Hochgenuss
>> antworten
Djan | 08.06.2011 01:44
Scorsese ist ein Meister, was er anpackt wird zu zu Gold!
Mit DiCaprio mal wieder das gewohnte Dreamteam.
Ein Film den man mehrere male geniessen sollte!
9/10
>> antworten
Bernhard | 03.09.2010 14:56
Ich fand ihn sehr gut, allerdings hat er mich nicht völlig überzeugt, vor allem hat sich bei mir nicht so wirklich die Spannung eingestellt, es war eher ein "intensiveres Interesse".

Handwerklich natürlich perfekt, die Traumsequenzen hätte man wohl besser nicht inszenieren können. Die Atmosphäre unschlagbar. Aber die Story konnte dann leider niemals so richtig mithalten ...

Insgesamt ... 7 oder 8 von 10 würde ich vergeben :)
>> antworten
Federico | 12.08.2010 02:11
- leichte Spoiler -
Hui!! Jetzt nochmal auf DVD geschaut und natürlich die tolle Optik des Kinos vermisst, aber... die viel zitierte Vorhersehbarkeit kann man sich beim zweiten Durchlauf durchaus schenken, da, naja, wenn man nicht gerade an Amnesie leidet, wird man den Doppeltwist am Ende dieses Films wohl kaum vergessen. Und genau da fängt der Spaß wieder an, erst jetzt merkt man meiner Meinung nach, wie gut SHUTTER ISLAND eigentlich in Szene gesetzt wurde, wie toll das Script ist und wie meisterhaft sich die Schauspieler zueinander bewegen. Kleinste Bewegungen sind auf einmal stärker als jede große Geste, winzige Bemerkungen am Rande erscheinen umso plausibler und ein Blick spricht Bände. Und diese Bilder! Gruselig, düster, schaurig, monumental beinahe und dann wieder ruhig, ein wunderschönes Stück Film (trotz sogenannter Schablonen, ts, wen störts, bei solchen Szenen).
Und ja, der Plot erscheint eventuell gegen Ende hin etwas nichtig (vor allem, da man sich alles unerklärliche und merkwürdige, schlichtweg als - BÖSER SPOILER - Halluzitnation abtun kann und somit Szenen, wie Leos Abstieg in das Rattenloch zu purem Selbstzweck verkommen KÖNNTEN - was sie in meinen Augen jedoch nicht tun, da a) eine Verschwörungsstory gegen Ende hin den FIlm vll zu sehr ins absurde gezogen hätte und b) die Halluzinationen geschickt Cobbs, äh, Laddis, äh Teddies Psyche und seine geistige Entwicklung und seinen steigenden Wahn widerspiegeln. Und das überzeugend. Zwar sind mir auch immer meh Enden eingefallen, natürlich hat man bei der Pointe leicht das Gefühl von verschenktem Potential und irgendwie ist SHUTTER ISLAND letzten Endes doch nicht FIGHT CLUB und/oder ähnliche in-die-Magengrube-schlagende-WTF!?-Movies, jedoch überwiegt dann doch noch das (an)spannende und beinah poetisch traurige Finale dieses Films, der sich einem beim wiederholten Male mehr und mehr erschließt. 9 von 10 von 67 Patienten.
>> antworten
Haik | 17.04.2010 21:22
Die reinste Zeitverschwendundg. Die Nazigeschichte wäre plausibler gewesen als das was am Ende präsentiert wurde. So ein Blödsinn ...

2 aus 10 Gutmenschbroken
Harald | 17.04.2010 22:07
@Zeitverschwendung: Meinst du dein Posting?
Haik | 18.04.2010 12:38
Och Harald, sei doch nicht immer gleich eingeschnappt)) Ist ja nur ein dummer Film, du darfst ihn aber natürlich trotzdem gut finden. d
>> antworten
magnus | 29.03.2010 22:54
-Spoiler?-
naja irgentwie schon

Schade. Ich dachte beim sehen fast die ganze Zeit das ich am Ende überrascht werde. Dachte mir das eine so offensichtliche Lösung nur ein Trick vom Martin ist. Ja ich hab auch GEHOFFT das da was kommt, womit man völlig "überfordert" wird....

Pustekuchen. Alles endet wie man (oder wie Ich) es erwarten kann/muss. Kenne die Romanvorlage nicht, aber da war sicher mehr drin.

Rein Filmtechnisch allerdings...TOLL!
Da kann man dem Martin wohl nix vorwerfen.

Achja: LEO! Stehts bemüht....
Ralph | 10.04.2010 09:49
Mein vollste Zustimmung. Ich wusste auch schon vor der ersten Szene wie der Film ausgehen würde, hab aber natürlich gehofft, es würde doch anders kommen. Macht aber gar nichts. Großartiger DiCaprio, aufwühlende Traumsequenzen, ein über alles erhabender Wille zum Stil in der Inszenierung. Ich liebe solche Filme!!!!
Filmkenner | 22.05.2010 02:25
Naja der jenige der sagt...,, dass er den film voraus sehen konnte wie der film endet, belügt sich selbst und die andere. Eins will ich noch dazu sagen, wenn man nicht genau hinschaut dann wird mann genau so über denn tisch gezogen wie der agent in den film lol...
>> antworten
monika | 04.03.2010 10:08
vorhersehbarkeit hin oder her (ich hab nix vorher gesehen) - ich habe soo viele fragen...das letzte mal hatte ich so viele fragen nach mullholand drive (na gut, da waren es dann doch einige mehr...).
harald, wird zeit dass du ein spoiler-forum einrichtest für alle, die nach filmen etwas ratlos zurückbleiben :-)
in jedem fall aber: großes großes kino, atemberaubende einstiegssequenz mit gänsehaut-soundtrack zu einer kamerafahrt, wie man sie nur bei ganz großen wie eben marty findet.
Harald | 04.03.2010 10:14
spoiler-forum, das wär ja mal eine idee:) fürchte nur, da wird kein mensch reinschauen, weil sich die menschheit ja vor spoilern zu tode fürchtet.

hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ich es liebe, wenn fragen offen bleiben und der film im kopf weiter läuft?

Nic | 04.03.2010 12:06
freu dich über dein "unschuldiges" gehirn und vergiss das spoiler-forum ;-)
monika | 04.03.2010 12:41
ja eh super, wenn der film im kopf weiter läuft...aber grad dann interessiert mich eben auch, wie er in anderen köpfen weiter läuft...
und: wer ist schon gerne unschuldig ;-)
wolfgang | 10.03.2010 19:16
die einzige frage dich ich habe: in der letzten szene sagt der gute mann etwas wie "lieber als guter mensch sterben, als als bestie weiterleben". also ging ich davon aus dass er in der letzten szene das irresein nur vorgetäuscht hat, um sterben zu können.
Nic | 10.03.2010 19:41
that's correct.
>> antworten
Ruuthi | 04.03.2010 00:52
Ich fand den Film sehr stark, sehr gute Dialoge - Vorhersehbarkeit hin oder her - wie viel Mist muß man sich ohne Vorhersehbarkeit ansehen? An Leo kann ich nicht mäkeln, ich fand seine Darstellung glaubwürdig. Würde mich jetzt mal der Roman interessieren.
>> antworten
Thomas | 01.03.2010 20:24
Leider sehr vorhersehbar wenn man etwas Filmerfahrung hat.Shymalan braucht wenigstens keine Flipchards um seine Filmenden zu erklären, wird aber in letzter Zeit weit aus mehr von Kritikern gescholten als der gute Marti.Ansonsten Di Caprio ist eine glatte Fehlbesetzung. Muse hin oder her er kann keine gequälten Seelen spielen. Da hat Noomi Rapace schon mehr überzeugen können. Vielleicht sollte Scorsese von Verblendung ein Remake machen.
Andreas | 02.03.2010 08:05
Verblendung fand ich auch total vorhersehbar (den Film)
Harald | 02.03.2010 11:14
@Thomas: Hehe, coole Meldung, das mit dem Flipchart. Der Kritiker von dasmanifest.com hat schon von dir abgeschrieben :)
Thomas | 03.03.2010 13:40
Stimmt aber die Noomi hat alles wieder gut gemacht.*gg*
Thomas | 03.03.2010 13:42
Nein ich von ihm.
>> antworten
Andreas | 28.02.2010 22:13
hurra, freu mi scho. sieht sehr spannend aus.

die insel selbst ist in ihrer optik ganz klar von arnold böcklins "toteninsel" inspiriert, sofern ich das vom trailer und logo beurteilen kann. sieht das noch jemand so?
Nic | 28.02.2010 22:16
leider zu berechenbar, auch etwas zu lange am ende, alles andere auf gewohntem scrosese-niveau.
kein vergleich zu cape fear (der komischerweise oft gemacht wird) - der war damals wie heute "grandios" im vergleich.
von mir nur 7/10 für diese ausgeburt.
große namen reichen eben nicht..
Andreas | 28.02.2010 22:31
lol, der trailer ist ja allein schon so ziemlich spoilerisch und deutet auf "berechnbarkeit hin". - ohne den film gesehen zu haben und ohne etwas anderes als haralds review darüber gelesen zu haben, befürchte ich, schon die auflösung zu kennen. zumindest denke ich, ich weiß, wer die nr. 67 ist. :-)
Nic | 28.02.2010 23:47
warte bis du im kino sitzt und dialoge vorhersagen kannst ;-)
Andreas | 01.03.2010 00:12
bei pornos klappts schon. beim restlichen kino übe ich noch.
Nic | 01.03.2010 00:21
ist der einzige nachteil zu viele filme zu kennen..ich wäre ja für david lynch als director für diesen film gewesen ;)
Chris | 02.03.2010 20:59
Sind eigentlich die Twists der Verfilmung mit denen des Romans (den ich übrigens sehr geil fand)identisch?
celophan | 10.07.2010 01:33
SPOILER!!!!!!
Ich fand den Film sehr gut gemacht, teilweise zu durchsichtig aber ich denke das es nicht unbedingt wesentlich.
Die Frage nach dem WAHNSINN ansich ist hier zu stellen. Was ist der Wahnsinn, wer bestimmt, was Wahnsinn ist oder nicht, welche gesellschaftlichen und politischen Machtapparate werden innerhalb und ausserhalb der Psychatrie wirksam, zu welchem Zweck zu wessen Nutzen? Die äusserste menschenverachtende Form der Auschlusstaktiken und Handlungen der Nazis im Hintergrund ist natürlich naheliegend und wurde gut schablonenartig über die Handlung gelegt, und vermittelt eine Zeitlosigkeit der Thematik. Am Schluss sagt er übrigens "Sterben wie ein Held oder Leben wie ein Monster" Dies kann natürlich in alle Richtungen verstanden werden.
ghostdog | 06.08.2010 10:47
Einer der besten Filme der letzten Jahre. Von Anfang an spannend, unheimlich, düster und bestens besetzt. Di Caprio hat sich längst zum ernstzunehmenden Schauspieler entwickelt, der die Rolle des US-Marshalls absolut überzeugend verkörpert. Das Ende ist eine echte Überraschung und läßt den Zuseher sprachlos zurück. Einer der wenigen Filme, die beim nochmaligen Ansehen sogar besser wirken als beim ersten mal.
Ein Meisterwerk des Dreamteams Di Caprio/Scorcese!
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