SWORDSPLAY/FANTASY: J, 2005
Regie: Ten Shimoyama
Darsteller: Yukie Nakama, Jô Odagiri, Tomoka Kurotani, Erika Sawajiri
Japan, im 17. Jahrhundert: Der Herrscher Tokugawa hat das Land geeint, eine Zeit blutiger Kriege geht zu Ende. Das bedeutet keine Arbeit mehr für Shinobis, einer Jahrhunderte alten Kriegerkaste mit übermenschlichen Fähigkeiten. Der neue Herr im Land hat eine eigenwillige Vorstellung von Friedenspolitik: Die beiden miteinander verfeindeten Shinobi-Clans sollen sich in Duellen auf Leben und Tod gegenseitig eliminieren. Was niemand weiß: Ihre Anführer sind durch eine verbotene Liebe miteinander verbunden...
KRITIK:Vorhang auf für den ersten japanischen Hollywood-Blockbuster. Nein, keine Angst, so schlimm ist es natürlich nicht. Ganz im Gegenteil. Aber man muss sich erst mal an das Gegensatz-Paar Japan und Mainstream gewöhnen. Filme made in Japan kommen dem westlichen DVD-Konsumenten üblicherweise in Form von bizarren Animes, futuristischen Cyberpunk-Experimenten, desparaten Isolations-Studien oder knöcheltief in Blut watende Yakuza-Massaker in die Finger.
Fett budgetierte, specialeffects-geladene Mainstream-Unterhaltung erwartet man normalerweise nicht aus dem Land der aufgehenden Sonne. Doch genau das ist Shinobi: Wer die Qualitäten artverwandter Filme wie Hero, House of Flying Daggers, aber auch X-Men
zu schätzen weiß, wird neunzig Minuten lang bestens unterhalten.
Zugegeben, Kitsch und Pathos fließen in nicht eben homöopathischen Dosen,
und auch in der digitalen Trickkiste wurde für meinen Geschmack etwas zu heftig gewühlt.
Aber egal: Der Film ist - auch dank seiner Vorliebe für extreme Weitwinkeloptik - wunderschön anzusehen
und würde wohl auf der großen Leinwand noch besser zur Geltung kommen.
Leider verlief der Kinostart in Deutschland höchst enttäuschend,
nur 5000 Leute wollten das tragische Schwertduell zweier unglücklich Liebender sehen.
Der westliche Mainstream ist noch nicht bereit für östlichen Mainstream. Schade...
Bildgewaltiges japanisches Fantasy-Schwertkampf-Spektakel, das in seiner Heimat zu einem gigantischen Kinoerfolg wurde. Westliche Genre-Fans, die den Film frevelhafterweise im Kino geschwänzt haben, sollten sich schnellstens die Limited Edition holen - macht sich hübsch im Regal.