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GOOD MOVIES FOR BAD PEOPLE
Shadow Man

Shadow Man

ACTION/THRILLER: USA/RO, 2006
Regie: Michael Keusch
Darsteller: Steven Seagal, Vasile Albinet, Skye Bennett

STORY:

Steven Seagal heißt hier Jack Foster und mimt einen Ex-CIA-Agenten, dessen Tochter in Bukarest entführt wurde. Zu tun gibt es also genug, zumal auch ein Killervirus aus geheimer CIA-Produktion das Interesse von diversen Geheimdiensten weckt ...

KRITIK:

Ich muss ja gestehen, dass ich Herrn Steven Seagals zumindest quantitativ ganz beeindruckende Filmographie (achtzehn Filme in den letzten fünf Jahren) nicht vollständig verfolgt habe. Um genau zu sein, ist Shadow Man mein erster Seagal seit - hmm - Exit Wounds (2001). Man möge mir also meine mangelnde Expertise in Sachen Seagalscher Filmhistorie nachsehen.

Erster Eindruck: "The Master of Aikido" (IMDB) ist etwas füllig geworden. Aber zuschlagen, das kann er immer noch gut. Muss er auch, denn im neuen Actionfilm-Eldorado Bukarest haben Bösewichte seine achtjährige Tochter entführt. Also fährt Herr Seagal mit einer dubiosen Taxilenkerin kreuz und quer durch die rumänische Hauptstadt und haut jedem Baddie, der ihn blöd anschaut, ordentlich aufs Maul.

Action (relativ) satt ist also angesagt, und zwar auf durchaus forciertem Härtelevel: Blutige Einschüsse, gebrochene Arme und Genickwatschen, wohin man blickt. Sehr nett, das ganze. Ganz böse hat es einen Baddie erwischt, dem Seagal die Augen aussticht - mit bloßen Händen. Must be seen to be believed, wie unsere amerikanischen Freunde sagen würden. Die Ab 18-Freigabe verwundert mich nicht.

Nächster Eindruck: Rumänien ist offensichtlich ein gutes Pflaster für preisgünstig produzierte B-Action. Der große Diktator Ceausescu hat seinem Volk bekanntlich verschwenderisch breite Prachtboulevards geschenkt, die heute Autoverfolgungsjagd-technisch einiges her geben. Auch finster dreinblickende Schlägertypen, die selbst Leibwächter-Jobs für Peter Westenthaler nicht ablehnen würden, finden sich hier zur Genüge. Für eine Handvoll Dollars lassen sie sich diese Jungs von Autos überfahren, aus brennenden Häusern werfen und von Herrn Seagal die Arme verdrehen. So billig geben's die Stuntmen in Hollywood niemals.

Ansonsten: Regie und Kameraarbeit bewegen sich auf erstaunlich professionellem Niveau. Regisseur Michael Keusch, der dem deutschen Fernsehen bislang Filme mit so wundervollen Titeln wie ANNA H. - GELIEBTE, EHEFRAU UND HURE, DIE FRAU, DIE FREUNDIN UND IHR VERGEWALTIGER sowie DIE SEXFALLE schenkte, erweist sich als gelehriger Schüler von Tony Scott und Konsorten. Seine Spezialität sind hübsch anzusehende, farbstarke Breitwand-Bilder, die in krassem Kontrast zum Diskont-Budget dieser B-Action-Produktion stehen. Und sein Trick, die Kamera stets in Bewegung zu halten, täuscht mehr Dynamik vor, als der Film tatsächlich besitzt.

Shadow Man Bild 1
Shadow Man Bild 2
Shadow Man Bild 3
Shadow Man Bild 4
Shadow Man Bild 5
FAZIT:

"This is Seagal's best movie in a long time" behauptet ein IMDB-User. Mag sein. Kann ich auch nicht beurteilen. Meine Nahezu-Null Erwartung wurde jedenfalls recht deutlich übertroffen. Fünf von zehn Handkantenschläge sind vertretbar.

WERTUNG: 5 von 10 Handkantenschlägen
OK? MEHR DAVON:
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