FILMTIPPS.at - Die Fundgrube für außergewöhnliche Filme

Die Dokumentation Screaming Masterpiece zeigt die aktuelle isländische Musikszene in all ihrer Vielfalt und Exzentrik.

35 Grad zeigt das Thermometer hier in Wien, während ich im Schweiß meines Angesichts diese Filmkritik in die Tasten hämmere. Und das, obwohl der Sommer laut Kalender noch nicht mal begonnen hat. Ich hasse Hitze! In Reykjavik hat es angenehme 15 Grad. Nicht nur deshalb liegt Island auf der Top-Ten-Liste der Länder, die ich unbedingt mal besuchen sollte, ganz weit oben.

Die Insel-Republik unter dem Polarkreis hat eine hyperaktive Musikszene wie kaum ein anderes Land auf dieser Welt: Auf 300.000 Einwohner kommen 90 Musikschulen, 400 Chöre und Orchester und ungezählte Bands und DJs. International bekannt sind allerdings die wenigsten davon - Sigur Rós, Gus Gus und Björk vielleicht mal ausgenommen.

Die Doku Screaming Masterpiece schaut vielen isländischen Bands bei Interviews, Live-Auftritten und Proben über die Schulter. Der Fokus liegt - no na - auf der höchst eigentümlichen Musikwelt der Insel, wo schon mal 1000 Jahre alte Wikinger-Schlachtgesänge mit elektronischen Beats unterlegt werden, wo Steine und Sägeblätter (!) als Klangkörper Verwendung finden, wo aber auch Indie-Rock, Metal und HipHop friedlich ko-existieren.

Natürlich kommt eine Doku aus Island nicht ohne Gänsehaut erzeugende Naturaufnahmen aus: Die Gletscher, Steinwüsten und schroffe Küsten bilden die perfekte Kulisse für die raue Energie der Musik.

Für Musik-Interessierte ist diese Doku ein definitives Must-See - und für Island-Fans sowieso!