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School of the Holy Beast

School of the Holy Beast

NUNSPOITATION: J, 1974
Regie: Norifumi Suzuki
Darsteller: Yumi Takigawa, Emiko Yamauchi, Yayoi Watanabe

STORY:

Die süße Maja geht ins Kloster. Aber die Novizinnentracht ist nur Tarnung für eine geheime Mission. Denn vor vielen Jahren hat Majas Mutter in diesem Konvent Selbstmord begangen und nun will die Tochter die Hintergründe dieser Verzweiflungstat aufdecken. Maja gerät in einen Strudel aus Sünde, Scheinheiligkeit und Bestrafung und am Ende stehen ein teuflischer Priester, der sich an den Nonnen vergeht und eine grausame Äbtissin zwischen ihr und der Wahrheit…

KRITIK:

Etwa 1% der japanischen Bevölkerung - also etwas mehr als eine Million Menschen - sind Anhänger des christlichen Glaubens. Der Regisseur dieses Films Norifumi Suzuki gehört definitiv nicht dazu. Viel mehr dürfte er jemand sein, der bei der Lektüre der Geschichtsbücher seines Landes mit einem feisten Grinsen im Gesicht über die Christenverfolgung von 1631 liest und es schade findet, dass das Christentum in Japan nur bis zum 19. Jahrhundert verboten war.

Gut, dies ist jetzt reine Spekulation und muss nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen, aber eins steht trotzdem fest: ein Sympathisant von JC ist Suzuki zumindest im Jahr des Herrn 1974, als er SCHOOL OF THE HOLY BEAST gedreht hat, nicht gewesen.

Sein Film ist eine alles andere als subtile und ziemlich harsche Attacke gegen die katholische Kirche und das Christentum. Während in vielen europäischen Nunsploitern eher erstere ihr Fett abkriegt, die Religion an sich aber unangetastet bleibt, haut der Japaner in SCHOOL OF THE HOLY BEAST munter auf beides ein.

Sei es bei einer (leider ziemlich albernen) Verhöhnung des Keuschheitsgelübdes oder bei einer schon heftigeren Hexenprobe, in der man einer an einen Stuhl gefesselten Nonne erst eine Unmenge Wasser eintrichtert und ihr danach ein Jesus-Bildnis zwischen die Beine legt. Wenn sie darauf uriniert (und irgendwann muss sie das nach Mutter Natur zwangsläufig), hat sie sich als Hexe erwiesen. Typisch christliches Fairplay eben, wie es schon im mittelalterlichen Europa gerne praktiziert wurde.

Ansonsten lässt SCHOOL OF THE HOLY BEAST keine Wünsche offen - wenn man ein Faible für Nonnen hat, die züchtigen, sich selbst züchtigen oder gezüchtigt werden, sich an Pornobildern oder an der Mitschwester aufgeilen und ab und an von perversen Priestern vergewaltigt werden.

Diese volle Ladung Klostersleaze wird in eindrucksvollen, symbolträchtigen Bildern präsentiert, wobei das Hauptaugenmerk klar auf das sadomasochistische Element, also die vielfältigen Geißelungen, gerichtet ist. Und natürlich auf die wunderschöne Yumi Takagawa, die hier in der Rolle der Maja zu bewundern ist.

School of the Holy Beast Bild 1
School of the Holy Beast Bild 2
School of the Holy Beast Bild 3
School of the Holy Beast Bild 4
FAZIT:

Eine in der Bildersprache virtuose, doch hasserfüllte Nonstop - Gotteslästerung aus dem Hause Toei, die mehr als einmal die Dornenpeitsche kräftig auf den Rücken der katholischen Kirche knallen lässt. Das Referenzwerk des Nunsploitation kommt wider Erwarten nicht aus christlichen Landen, sondern aus Japan.

WERTUNG: 8 von 10 Rosenblättern
TEXT © Christian Ade
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Dein Kommentar >>
Hockeymask86 | 23.10.2015 14:04
Heute Nacht lief der zum ersten mal nicht nur bei
Arte im Free-TV sondern war auch das erste mal
überhaupt in Deutschland zu sehen. Ein wirklich
wunderbares Werk mit dem man bestimmt auch heute
noch so manchen Glaubensvertreter erzürnen kann. So
eine Mischung aus elegantem Arthouse und krasser
Exploitation kriegen scheinbar echt nur die Japaner
hin. Hatte auch einen recht bösen Humor. Wer ihn
nicht gesehen hat kann ihn sich auch in der Arte-
Mediathek ansehen.
>> antworten
Marcel | 13.11.2010 11:01
Auf sehr seltsamen Wegen und Umwegen auf diesen Film aufmerksam geworden... und wer hat ihn schon gesehen? Hase-und-Igel-Syndrom. ;-)
Ist gekauft.
>> antworten
Johannes | 07.11.2008 12:39
Was die visuelle Gestaltung angeht, is Suzuki auf jeden Fall extrem talentiert. Nur hin und wieder hat er dieses Talent ja auch mal für Schwachsinn über Bord geworfen.
>> antworten