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Schildkröten können fliegen
DRAMA: Irak/Iran, 2004
Regie: Bahman Ghobadi
Darsteller: Avaz Latif, Soran Ebrahim,
Obwohl selbst noch Kind, führt der begabte Sattelit in einem kurdischen Flüchtlingslager eine Gruppe von Straßenkindern an, während der Irakkrieg ausbricht.
KRITIK:Gleich eines vorweg: Dieser Film wurde sicher nicht gedreht um sein Publikum zu unterhalten. Man bekommt Bilder und Eindrücke vermittelt, die man sich sonst nicht ausmalen würde, da die Erlebnisse dieser Straßenkinder meist nur kurz in irgendwelchen TV- oder Zeitungsreportagen angeschnitten werden. Aber hier lebt man mit, hier ist man dabei, wenn Kinder in einer völlig absurden Welt Minen ausgraben um nicht zu verhungern.
"Die meisten von ihnen haben ja keine Arme mehr."- "Das macht nichts, das sind die besten, weil sie keine Angst mehr haben."
Solche Dialoge hört man, wenn die Laiendarsteller ihre eigenen Geschichten nachspielen. Es sind Kinder, die keine Kindheit haben: Was das eigentlich bedeutet, kann man sich fast gar nicht vorstellen. Man muss zusehen, wie einige von ihnen niemals so etwas wie Menschlichkeit erfahren haben und sie daher auch nicht entwickeln können. Und das wahrlich Erschreckendste an all diesen Begebenheiten ist diesen Kindern zuzusehen, wie sie einfach vor sich hinleben, als wäre ihr Leben das normalste auf der Welt. Leider trifft das wohl auf einen viel zu großen Teil der Kinder dieses Planeten zu....
Einer von diesen unkritisierbaren Filmen, da es bei diesem Thema wirklich keine Rolle spielt, ob man sich unterhalten fühlt. Der Film ist zäh, man bleibt leer und entkräftet zurück und kann gar so richtig verarbeiten, was man da gerade gesehen hat. Trotzdem sollte man sich diesen Film natürlich ansehen, wenn auch nur um wiedereinmal daran erinnert zu werden, wie lächerlich unsere täglichen Problemchen sind, wenn man einmal über den Tellerrand blickt.
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