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Saint Martyrs - Stadt der Verdammten

Saint Martyrs - Stadt der Verdammten

OT: Saints-Martyrs-des-Damnés
MYSTERY/THRILLER: CAN, 2005
Regie: Robin Aubert
Darsteller: François Chénier, Isabelle Blais, Monique Mercure, Sylvie Boucher

STORY:

Boulevardjournalist Flavien wird zusammen mit seinem Fotographen Armand in das kleine, abgelegene Dorf "Saint Martyrs", das dafür bekannt ist, dass dort regelmäßig Leute auf geheimnisvolle Art und Weise verschwinden, geschickt. Es dauert nicht lange und Armand ist ebenfalls verschwunden. Die Suche nach seinem Freund, die gleichzeitig auch eine Suche nach der Wahrheit ist, wird für Flavien mehr und mehr zu einem Albtraum…

KRITIK:

Wenn ein albtraumhafter Mystery-Thriller nicht dem Mainstream-Sehgewohnheiten entspricht, dauerte es meist nicht lange bis die ersten Vergleiche mit David Lynch gezogen werden. Das dachten sich wohl auch die Macher der DVD als sie sich dazu entschlossen gleich einen Vergleich mit der Kultserie "Twin-Peaks" auf die Hülle zu drucken.

Das ist natürlich etwas hoch gegriffen. Tatsächlich kann Saint Martyrs aber seine Herkunft, seine Inspirationsquellen nicht verleugnen. Regiedebütant Robin Aubert hat sich augenscheinlich intensiv mit dem Werk von Lynch (aber auch Sergio Leone) auseinandergesetzt, bevor er sich an Saint Martyrs machte.

Der Film beginnt mit einer Andenerreihung skurriler Momente und Personen. Wir begegnen Flavien das erste Mal bei einem Interview mit einem Mann, der vorgibt von Außerirdischen entführt worden zu sein. Kurz danach werden wir Zeuge wie das Titelbild der Zeitung zum Thema "Affenmensch heiratet dreibeinigen Transvestiten" entsteht. Hinzu kommt etwas später eine in weiß gekleidete Geisterbraut, die die Dosen, die nach einer Hochzeit normalerweise am Auto des Brautpaares gehängt werden, gleich hinter ihrem Kleid herzieht, ein Tankwart der nur in Gesichtsmaske herumrennt, eine junge Frau die gerne mit ihrer E-Gitarre (natürlich inkl. Verstärker) auf der Kuh-Weide spielt, ein Schlägertyp mit Elvis-Tolle, um nur einige der skurrilen Figuren die Saint Martyrs bevölkern, zu nennen.

Es sind aber auch Details, in denen sich Auberts Hang zum Skurrilen zeigt. Totenköpfe, weiße Mäuse, Verkehrsschilder ins Nirgendwo, unheimliche Puppen soweit das Auge reicht. Das ein TV-Gerät mitten auf der Straße steht wirkt dann schon ziemlich normal.

Ganz nebenbei ist Saint Martyrs auch leicht poetisch angehaucht. Der Film konzentriert sich auch immer auf das Schöne, zeigt auch gern den Himmel rot und kommt auch ansonsten recht ästhetisch daher. Den ästhetischen Höhepunkt findet der Film in einer recht ungewöhnlichen Liebesszene, irgendwo zwischen Poesie und Kitsch. Ein weiteres Plus stellt die hypnotische Musik dar.

Woran es Saint Martyrs jedoch krankt ist meiner Meinung nach die Story. Der Film bietet gute Bilder, interessante albtraumhafte Szenarien, hinter denen sich am Ende jedoch nur wenig verbirgt. Ein richtiger Trip, eine Reise in die dunklen Abgründe braucht nun mal auch Abgründe, und die fehlten mir in Saint Martyrs. Das Gefühl der Beklemmung blitzt nur in kurzen Momenten durch.

Darüber dass der Film nicht wirklich logisch ist und dass der Faktor Zufall extrem häufig herangezogen wird, kann man ja hinwegsehen. Doch leider versucht der Film gegen Ende dem Zuseher ein Ende aufs Auge zu drücken, das nicht nur kompliziert sondern zudem auch noch total unpassend ist. Klar, der Schluss hätte schlimmer kommen können, doch gegen Ende folgt nun mal ein Bruch, der es in sich hat und der sich nicht einfach so nahtlos in den Film einordnen lässt.

Saint Martyrs - Stadt der Verdammten Bild 1
Saint Martyrs - Stadt der Verdammten Bild 2
Saint Martyrs - Stadt der Verdammten Bild 3
Saint Martyrs - Stadt der Verdammten Bild 4
FAZIT:

Robin Aubert schuf mit Saint Martyrs einen bildgewaltigen, surrealen, in manchen Momenten leicht poetischen Film der uns ein wahres Horrorkabinett obskurer Figuren vor Augen zu führen versucht. Für einen richtigen alptraumhaften Trip fehlt dem Film jedoch das gewisse Etwas, das Beklemmende, das Abgründige. Für ein Debütwerk dennoch beachtlich.

WERTUNG: 6 von 10 Teddybären
TEXT © Gerti
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Dein Kommentar >>
Andreas Berger | 04.11.2008 10:04
das Bild mit den zwei Frauen im Gang erinnert mich an Shining....
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