DRAMA: USA, 2006
Regie: Sylvester Stallone
Darsteller: Sylvester Stallone, Burt Young, Tony Burton
Nach dem Tod seiner Frau Adrian verbringt der ehemalige Box-Champion Rocky Balboa viel Zeit in seinem Restaurant und hält die Gäste mit seinen Geschichten bei Laune. Als eine Computersimulation zu dem Ergebnis kommt, dass er den aktuellen Box-Champion Mason "The Line" Dixon besiegen würde, wird Rockys alter Ehrgeiz geweckt und er beginnt wieder mit dem Boxen. Als Dixons Manager von Sache Wind bekommt, bietet er Rocky einen Titelkampf an.
KRITIK:Rocky-Fan bin ich eigentlich schon seit ich denken kann, und immer wenn ich extra länger aufbleiben durfte und dann endlich die gelbe Laufschrift zur obligatorischen Fanfaren-Musik eingesetzt hatte, war nur mehr "Tunnelblick" angesagt. Am nächsten Tag hatte ich meistens einen Muskelkater...*g*
Wenn ich damals Rocky Balboa gesehen hätte, wäre ich wahrscheinlich enttäuscht gewesen, da es hier weniger bis gar nicht um Action- bzw. Boxszenen geht, der Film handelt vielmehr von Rockys innerem Kampf, dem Verlust seiner Frau ("Aiiiiiidrian"), dem Älterwerden, gespickt mit teils amüsanten, teils melancholischen Dialogen, Rückblenden und Anspielungen auf Figuren und Begebenheiten alter Zeiten.
Das lässt natürlich jedes Rocky-Fanherz höher schlagen, aber genau deshalb würde ich potentiellen Miesmachern, die vielleicht mit Rocky nicht viel anfangen können, oder die Teile nur im Vorbeigehen gesehen haben, eher davon abraten.
Es ist eigentlich größtenteils der Nostalgie-Faktor, der den Film so interessant und glaubwürdig macht und der einem spätestens bei Bill Contis Musik zum Trainingsauftakt wieder mal die perfekte Gänsehaut beschert....
Beim etwas überinszenierten Endkampf wird man dann kurz in die harte Realität geholt, wenn plötzlich Michael Buffer und Mike Tyson am Ring auftauchen - fand ich eher unpassend; im Kontext des kompletten Films dagegen stören meine anfänglichen Kritikpunkte gar nicht sonderlich: Stallones Alter und der schmalbrüstige, charismabefreite Gegner.
Im Großen und Ganzen stimmt die Mischung und wirkt zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt. Ein glaubwürdiger Abschluss, der die Stärken aller Teile in sich vereint, mit einer ordentlichen Portion Nostalgie.
Mit Rocky Balboa ist dem "schlechtesten Schauspieler des letzten Jahrhunderts" ;) gelungen, was ihm über 15 Jahre lang am Herzen lag: ein würdiges Finale seiner Underdog-Saga, für alle Rocky-Fans; und einige dürfen sogar im Abspann die legendären Treppen des Philadelphia Museum of Art erklimmen....