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Rain of Fire

Rain of Fire

OT: Holocaust 2000
HORROR: ITALIEN, 1977
Regie: Alberto de Martino
Darsteller: Kirk Douglas, Simon Ward, Agostina Belli, Anthony Quayle

STORY:

Der Großindustrielle Robert Caine plant gegen einige politische Widerstände den Bau eines Atomkraftwerks im Heiligen Land. Doch das Projekt ist begleitet von düsteren Vorzeichen und bizarren Unfällen, die nicht ganz zufällig immer diejenigen erleiden, die den Bau verhindern wollen. Was selbst Caine nicht ahnt: Sein eigener Sohn Angel ist in Wahrheit der Antichrist und mit dem Megareaktor soll endlich die in den Offenbarungen des Johannes angedrohte Apokalypse herbeigeführt werden…-

KRITIK:

Bei RAIN OF FIRE aus dem Jahr 1977 stand ganz offensichtlich DAS OMEN Pate.

Einmal mehr hat sich der Antichrist - getarnt als scheinbar harmloser Sprössling - in eine einflussreiche Familie geschlichen und hat nichts als den Armageddon im Sinn. Einmal mehr gibt es satanische Backward Messages und bizarre Unfälle. So wird hier schon ein Jahr vor DAWN OF THE DEAD ein Schädel durch ein Helikopter-Rotorblatt halbiert und somit die Blaupause für einen berühmten Savini-Effekt geliefert.

Und natürlich hat auch in RAIN OF FIRE jemand einen Fotoapparat, mit dem er mysteriöse Schnappschüsse schießt. An dieser Stelle nichts gegen den geschätzten David Warner, aber - Hölle! - Agostina Belli sieht mindestens sechshundertsechundsechzig Mal geiler aus wie der kauzige Knipser aus dem OMEN. Findet übrigens auch der in Gregory Pecks Fußstapfen wandelnde Kirk Douglas, der gar in den Genuss einer Bettszene mit La Belli kommt. Und auch mal nackig mit schwingendem Seniorenglied durch schickig-apokalyptische Visionen flitzen darf; aber das nur so nebenbei.

Zum guten Ton im Antichristenfilm gehören natürlich außerdem die sowohl in der Bibel als auch in den okkulten Lehren beliebten Zahlenspielchen. Die dienen hier nicht nur zur Verschlüsselung der wahren Identität des Lichtbringers, sondern werden auch dazu genutzt, um die Konstruktion des Kernkraftwerks auf recht pfiffige Weise in Relation mit den Offenbarungen des Johannes zu setzen.

Freilich kommt der italienisch-britische Nachzieher nicht ans Original ran: OMENs Damien herrscht selbst im Kleinkindalter souverän über sein erwachsenes Pendant namens Angel in RAIN OF FIRE. Was aber jetzt auch nicht allzu verwerflich ist, denn schließlich haben wir mit OMEN einen der allerbesten Horrorfilme ever als Meßlatte. Auch wenn RAIN OF FIRE diese erwartungsgemäß nicht überspringen kann, entpuppt sich der Film dennoch als recht schmissiger Okkultflick, der außerdem bei weitem nicht so billig aussieht wie man vielleicht argwöhnen könnte.

Was sich übrigens auch auf die dosiert eingesetzten, aber äußerst gelungenen Splatterszenen übertragen lässt. Die bereits angesprochene Hubschrauberszene sticht in meinen Augen sogar Savinis Kopie in DAWN OF THE DEAD aus.

Die Musik stammt von Ennio Morricone, der hierfür ohrenscheinlich seine orientalisch-okkulte Aufnahmesession zum EXORZIST 2-Soundtrack um einen Zugabenteil erweitert hat.

Gedreht wurde RAIN OF FIRE übrigens von Alberto de Martino gleich im Anschluss an seinen Action-Giallo FEUERSTOSS. Es war de Martinos zweiter Film in Satans Diensten nach SCHWARZE MESSE DER DÄMONEN. Das Teufelswerk nennt sich im Original HOLOCAUST 2000 und erschien in Deutschland als INFERNO 2000. Moment mal! Zweitausend? Da haben wir wohl noch mal verdammtes Schwein gehabt! Anyway - Ave Satani…

Rain of Fire Bild 1
Rain of Fire Bild 2
Rain of Fire Bild 3
Rain of Fire Bild 4
Rain of Fire Bild 5
FAZIT:

"Atomkraft - ja bitte!", spricht der Antichrist in diesem italienisch-britischen OMEN-Lookalike. Die erleichtert nämlich die Apokalypse. Und außerdem lassen de Martinos Tricktechniker ein ganzes Jahr vor Savini einen Helikopter eine Schädeldeckenamputation vornehmen.
Doch nicht nur deswegen lohnt der Blick in dieses schmissige Rip-Off eines großen Genreklassikers.

WERTUNG: 7 von 10 versuchten Abtreibungen eines vermeintlichen Teufelskindes
TEXT © Christian Ade
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