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Pusher

Pusher

THRILLER: DK, 1996
Regie: Nicolas Winding Refn
Darsteller: Kim Bodnia, Zlatko Buric, Laura Drasbæk, Mads Mikkelsen

STORY:

Drogendealer Frank (Kim Bodnia) und sein Kumpel Tonny (Mads Mikkelsen) verdienen sich ihren Lebensunterhalt mit dem Verkaufen von Heroin. Die beiden zwielichtigen Kleinkriminellen vertreiben sich die Zeit in Bars, nehmen Drogen und hängen bei der Prostituierten Vic (Laura Drasbæk) ab. Als eines Tages ein "Schwede", den Frank im Knast kennengelernt hat, aufkreuzt um von Frank eine größere Menge Heroin zu kaufen, nimmt das Übel seinen Lauf. Den Stoff leiht sich Frank bei dem Kopenhagener Unterwelt-König Milo (Zlatko Buric). Doch der Deal läuft schief und Frank findet sich ohne Geld und ohne Heroin, dafür mit jeder Menge Probleme wieder.

KRITIK:

Das beachtliche Debüt des dänischen Regie-Wunderkind Nicolas Winding Refn von 1996 weiß vor allem durch Eines zu überzeugen: Authentizität. Der größtenteils mit Laiendarstellern aus dem Milieu gedrehte Streifen entwickelt einen Sog, dem der Zuschauer sich nur schwer entziehen kann. Alles wird unverblümt und ungeschönt dargestellt und genau das ist eine der großen Stärken von Refns Erzählweise, die in den letzten Jahren nicht nur durch seinen bei den Filmfestspielen in Cannes 2011 preisgekrönten Thriller Drive außergewöhnliche Beachtung fand.

Refn lässt seine Charaktere handeln, er presst sie nicht in ein Schema um sie für den Zuschauer sympathisch wirken zu lassen oder Identifikationspotenzial zu schüren. PUSHER ist eher eine Charakterstudie als ein Gangsterthriller, da Nicolas Winding Refn sorgfältig beobachtet, ohne zu werten.

Der Film ist durchzeichnet von dunklen, düsteren Szenen, grobkörnigem Bild und einer Machart, die zeitweise an einen Dokumentarfilm erinnert. Die sehr bedrohliche Atmosphäre und ausweglose Situation des Protagonisten Frank, der nach dem verpatzen Deal dem Gangster Milo einen Haufen Geld schuldet, fängt der Film hervorragend ein und versetzt den Zuschauer in den getriebenen, paranoiden Zustand von Frank hinein.

Der 1996 noch unbekannte Kim Bodnia glänzt dabei in seiner Rolle als Frank und auch Mads Mikkelsen spielt den Kleinkriminellen Tonny, der sich das Wort "Respekt" auf den Hinterkopf tätowiert hat sehr überzeugend. Kein Wunder das der Film für die beiden dänischen Stars den Durchbruch bedeutete.

Pusher Bild 1
Pusher Bild 2
Pusher Bild 3
Pusher Bild 4
FAZIT:

Nicolas Winding Refns Erstling ist ein sehr düsteres Machwerk, welches das Drogenmilieu und die kriminelle Unterwelt so schonungslos wie nur möglich zeigt und damit auch jegliche Glorifizierung im Keim erstickt. Wie gesagt ist Pusher kein normaler Gangsterthriller, sondern ein Trip in menschliche Abgründe: konsequent, knallhart und realitätsnah. Für Fans des Genres ist er wärmstens zu empfehlen, allerdings ist hier kein Gangsterfilm der Sorte SCARFACE erwarten: Den unvermeidlichen Absturz gibt es, jedoch keinen glorreichen Aufstieg.

WERTUNG: 8 von 10 Tausend Schulden noch zu zahlen.
Gastreview von Gregor Groß
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Dein Kommentar >>
Christian Schulze | 16.01.2023 11:50
Der Begriff "Machwerk" mutet in diesem Zusammenhang recht seltsam an. "Machwerk" bedeutet laut Duden "schlecht gemachtes, minderwertiges Werk".
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Fedi | 17.09.2012 19:35
der film ist eine wucht, kann ich nur empfehlen.
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