KOMÖDIE, MUSIKFILM, ROADMOVIE: AUS, 1994
Regie: Stephan Elliot
Darsteller: Hugo Weaving, Terence Stamp, Guy Pearce
Was machen die Drag Queens Bernadette, Tick und Felicia in einem rosa Autobus mitten in der australischen Wüste? Ganz einfach, die Ureinwohner für Disco-Sound und Travestie-Shows begeistern. Doch die Abba-Scheiße kommt nicht immer besonders gut an ...
Bei Filmen, die ihre ganze Wirkung aus ihren Bildern schöpfen,
soll nicht lange gelabert werden. Darum in aller Kürze: "Priscilla, Queen of the Desert" ist eine Augenweide.
Punkt.
Der australische Film hat 1994 völlig zurecht den Oscar für die besten Kostüme gewonnen.
Die Bilder und Showeinlagen sind eine Pracht, genau so wie die ausgiebig zur Schau gestellten (halb)nackten Körper.
Menschen gleich welcher sexuellen Orientierung sollte jedenfalls das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Ein Wehrmutstropfen: Der Film wurde für die große Leinwand gedreht.
Am mickrigen TV-Schirm zuhause kommen die prächtigen Breitwand-Bilder deutlich schwächer zur Geltung.
Kurz zu den Schauspielern: Deren etwas überdrehtes Overacting erfordert anfangs ein wenig Geduld. Doch bald werden leisere Töne angeschlagen.
Der Film stellt durchaus intelligente Fragen zum Thema Geschlechteridentität und dem gesellschaftlichen Umgang mit Homosexualität.
Aber halt. Wir haben es immer auch mit einer Komödie zu tun.
Und selbst Abba-Hassern kann Entwarnung gegeben werden: Der etwas penetrante Happy-Sound der schwedischen Popband hat hier wohl auch satirischen Charakter.
Nicht umsonst trägt einer unserer Helden ein Stück "Abba-Scheiße" mit sich. Wörtlich zu nehmen :-)
Und eine witzige Schlusspointe nach dem Abspann gibt's auch noch.
Ein Muss für Menschen, die gerne schöne Körper in noch schöneren Kostümen sehen.