SEX/HORROR: I, 1981
Regie: Joe D'Amato
Darsteller: George Eastman, Dirce Funari, Annj Goren
Ein durch radioaktive Verseuchung entstandener Mutant geht auf einer idyllischen, aber gottverlassenen Südseeinsel um. Die Regierung schickt eine Gruppe von Wissenschaftlern los, die die rätselhaften Vorgänge auf dem Eiland untersuchen sollen. Da der Forschungsauftrag bei diesen Damen und Herren aber weit hinter ihrem Geschlechtstrieb rangiert, wird erstmal gerammelt, dass es jedem Kaninchenstall zur Ehre reicht. Doch dann erscheint das Monster mit seinem todbringenden Schwengel und mischt mit
KRITIK:PORNO HOLOCAUST
einen solchen Titel muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen. Da läuft jedem Sexploitie das Wasser im Mund zusammen und die kranke Phantasie beginnt auf Hochtouren zu laufen.
Man erwartet alles
und bekommt einen kreuzdämlichen Schmuddelporno, der allen Anschein nach in den Drehpausen von IN DER GEWALT DER ZOMBIES zusammengevögelt worden ist.
Mit Ausnahme von Laura Gemser sind sie alle wieder am Start: George Eastman, Dirce Funari und Tom Selleck
ähm, sorry
Mark Shannon natürlich, der aber aussieht wie Selleck zu besten MAGNUM - Tagen und zwei eklige Pickel auf der linken Nuss hat, die von den unbarmherzigen Close-ups ebenso offenbart werden wie die Hämorrhoiden einer anderen Darstellerin.
Jops, so läuft das hier. Nix Wichsvorlage, Freunde; das ist Hardcore für die Kotztüte. Soviel zum PORNO, der ca. 85 % der "Handlung" ausmacht, kommen wir nun zum HOLOCAUST.
Irgendwann nach 70 Minuten voller nicht gerade zum Mitmachen animierenden Sex kommt der mutierte Farbige ins Spiel. Dann wird eine Protagonistin entführt, eine andere zum letalen Fellatio gezwungen und die nächste um ihr Leben gebumst. Zuvor werden noch fünf Männer auf äußerst lachhafte Art und Weise in die ewigen Jagdgründe befördert.
Horror? Holocaust? Aber doch nicht in diesem Film...
So weit, so schlecht! Und dabei habe ich noch nicht einmal die vielen Goofs erwähnt, die die äußerst schlampige Inszenierung reihenweise hervorbringt. Da hängen plötzlich Kabel oder ganze Filmcrewmitglieder (!) dort, wo sie absolut nichts verloren haben. Nämlich mitten im Bild!
Der Score mit seinem lustvollen "Ow, please! Ow, yes!" - Gewimmer ist die intonierte Unerträglichkeit. Aber das Beste (im positiven wie im negativen Sinne) ist die deutsche Synchronisation. Dilettanten labern ein Drehbuch voller Mist herunter, das es einem die Lachtränen nur so in die Augen treibt. Und eben diese unfreiwillig komische Synchro in Komplizenschaft mit diesen schon absurd schlechten Dialogen (?) lässt mich dann doch noch einen Punkt für PORNO HOLOCAUST zücken.
Der Holocaust jeglichen guten Geschmacks - ham wir was gelacht...