OT: Viaje al vacÃo
GIALLO: ITALIEN, 1969
Regie: Javier Setó
Darsteller: Teresa Gimpera, Giacomo Rossi-Stuart, Silvana Venturelli, Larry Ward
Die Beziehung des vermögenden Peters (Larry Ward) und seiner hübschen Frau Denise (Teresa Gimpera) ist bereits so ziemlich am Ende. Und dann findet Peter auch noch heraus, dass Denise ausgerechnet mit seinem Zwillingsbruder John (Larry Ward) ein Verhältnis hat. Doch die beiden haben bereits einen Plan: Sie wollen den lästigen Peter mit Hilfe von Drogen und Hypnose in den Wahnsinn treiben und dann als Verwalter über sein Geld fungieren....
KRITIK:Wie die kurze Inhaltsangabe sicherlich bereits erahnen lässt, ist DER PHANTOMKILLER SCHLÄGT zu ein ebenso kruder, wie abgründiger Frühgiallo. Und auch, wenn sowohl die IMDb, als auch die OFDB diesen Film aus dem Jahre 1969 als eine rein italienische Produktion bezeichnen, so lassen sowohl der spanische Regisseur Javier Setó, als auch der ebenfalls spanische Originaltitel VIAJE AL VACIO ("Reise in die Leere") eindeutig darauf schließen, dass es sich hierbei in Wirklichkeit um eine eher spanisch geprägte Produktion handelt. - Und meiner bisherigen Erfahrung nach zeichnet die (besseren) spanischen Gialli zumeist aus, dass sie ein Weniger an Style durch ein Mehr an Abgründigkeit wettmachen. Und was soll ich sagen: VIAJE AL VACIO ist genau so ein Fall!
Der Film ist schon deshalb höchst interessant, weil er mit seinem sich um zwei ungleiche Zwillingsbrüder rankenden Plot eine Art früher Vorläufer für Brian de Palmas SISTERS (1973) oder - um im Genre zu bleiben - Alberto de Martinos BLOOD LINK (1982) darstellt. Es muss aber gleich gesagt werden, dass VIAJE AL VACIO in keinem Moment die Klasse dieser beiden kleinen Meisterwerke erreicht. Dazu wurde hier einfach zu wenig, aus dem vorhandenen Potential herausgeholt: Gerade einige der interessantesten und potentiell abgründigsten Szenen verlieren stark durch Larry Wards doch nur sehr beschränktes Schauspieltalent. So wird die Grenze zur Lächerlichkeit leider durch unfreiwilliges Overacting doch das eine oder andere Mal überschritten.
Auch visuell fehlt dem PHANTOMKILLER eindeutig die Gediegenheit der besseren Streifen aus Bella Italia. Nicht, dass der Film von der Gestaltung her völlig uninteressant wäre. Aber Javier Setó kommt selten über interessante Ansätze hinaus. Richtig gut ist dafür der zwar sehr einfache, aber deshalb auch sofort ins Ohr gehende Score. - So ist der Gesamteindruck ein wenig zwiespältig: Auf der einen Seite ist dies eindeutig ein sehr interessanter und ungewöhnlicher Genre-Vertreter. Auf der anderen Seite hat man aber auch fast die ganze Zeit über das Gefühl, dass der Film noch wesentlich besser sein könnte, wenn hier andere Macher am Werk gewesen wären. Insgesamt langt es hier aus meiner Sicht aber trotzdem noch für eine knappe Empfehlung.
DER PHANTOMKILLER SCHLÄGT ZU (1969) ist mit seinem sich um zwei ungleiche Zwillingsgeschwister rankenden Plot ein Art Giallo-Vorläufer von Brian de Palmas bösen Psychothriller SISTERS (1973). Der im Original mit VIAJE AL VACIO betitelte Film ist zwar alles andere, als perfekt, aber für Giallofans und für Liebhaber obskurer europäischer Genrefilme im allgemeinen durchaus von Interesse. Leider ist der Streifen noch immer recht schwer zu finden.