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Pensione Paura

Pensione Paura

GIALLO: ITALIEN, 1977
Regie: Francesco Barilli
Darsteller: Leonora Fani, Luc Merenda, Francisco Rabal, Lidia Biondi

STORY:

Geschrieben wird das Jahr 1945. Noch tobt der Krieg. Das Mädchen Rosa ist nicht zu beneiden. Der Vater ist in den Schlachtfeldern Europas verschollen und dann stirbt auch noch die Mutter während einer unheimlichen Gewitternacht. Nun ist Rosa in der düsteren Pension allein mit ihren dekadenten Gästen. Mit den Faschisten. Den Perversen. Dem Killer…-

KRITIK:

Auch Francesco Barillis zweiter Giallo nach dem okkulten PERFUME OF THE LADY IN BLACK ist ein völlig atypisches Exemplar, aber nicht nur deswegen etwas Besonderes. Im Grunde ist PENSIONE PAURA der fast schon logische Nachfolger von PERFUME. Inhaltlich geht es ebenfalls um ein hilfloses, fragiles Mädchen in einer feindlichen Umgebung. Einmal mehr dümpelt der Wahnsinn und auch die Erzählweise ist der von PERFUME OF A LADY IN BLACK frappierend ähnlich. Das Unheil schleicht. Die Handlung fließt langsam, aber böse voran. Das Setting ist etwas realistischer und noch bedrückender. Bombergeräusche in der Nacht. Verdunkelung. Angst. Dann wieder hypnotische Bilder und surreale Farben. Menschen, die immer mehr zu verrückten, gefährlichen Alptraumfiguren werden und über allem schwebt Waitzmans genial-morbider Score. Der nimmt sich nicht viel zu der grandiosen Musik, die Piovani für PERFUME geschrieben hat.

Erst nach einer Stunde ein barbarischer Akt sexueller Gewalt. Danach gleiten die Dinge in der PENSIONE PAURA völlig in den Irrsinn. Mord. Wahn. Heimkehr. Und am Ende ein Massaker.

Pensione Paura Bild 1
Pensione Paura Bild 2
Pensione Paura Bild 3
FAZIT:

In seinem zweiten Giallo zeichnet Francesco Barilli im Mikrokosmos einer düsteren Pension das Bild einer Alptraumgesellschaft, die im Schatten des Krieges in Wahnsinn, Gewalt und Dekadenz abrutscht. Wie schon beim kongenialen Vorgänger PERFUME OF THE LADY IN BLACK ist auch hier das Tempo langsam, aber die Stimmung durch und durch böse.

WERTUNG: 8 von 10 Hände voller Schlamm
TEXT © Christian Ade
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