OT: Outland
SCIENCE-FICTION: GB, 1981
Regie: Peter Hyams
Darsteller: Sean Connery, Peter Boyle, Frances Sternhagen, James B. Sikking
Eine Rohstoffmine auf einem Jupitermond in ferner Zunkunft als Parabel auf eine heutige Gesellschaft, die völlig unter der Kontrolle eines ausbeuterischen Konzerns samt seiner korrupten Regulatoren steht. In dieser kalten, einzig auf Profit ausgerichteten Welt ist Sean Connery als Marshall die letzte moralische wie unbestechliche Instanz. Als er beginnt, seinen großen, skrupellosen Bossen die Stirn zu bieten, greifen die Rädchen der modernen Arbeitswelt auf äußerst drastische Weise ineinander. Auf dem Planet der Verdammten werden Kündigungen nämlich in Blei ausgesprochen ...
Lange vor PRESIDO und DAS RELIKT unternahm der britische Regisseur Peter Hyams nach dem sehr sehenswerten UNTERNEHMEN CAPRICORN einen zweiten Ausflug in die Gefilde der Science Fiction. Auch wenn OUTLAND- PLANET DER VERDAMMTEN in den Tiefen des Alls spielt, präsentiert sich der Film überraschend realistisch und das nicht nur wegen seiner durchaus in unsere heutige Gesellschaft übertragbare Grundthematik. Hier gibt es keine Lichtschwerter und Laserwaffen; man greift noch zur guten alten Schrotflinte. Nicht zuletzt der Verzicht auf allzu futuristisches Geschütz macht OUTLAND zu einem angenehm bodenständigen SciFi-Film, der hinter der interstellaren Fassade ohnehin einem anderen Genre zugehörig zu sein scheint. In der Tiefe seines Herzens ist OUTLAND eigentlich ein Western. Seine Geschichte hätte auch zu Revolvermännerzeiten in einer staubigen, gesetzlosen Grenzstadt erzählt werden können.
Hier ist Sean Connery der einsame Streiter für Recht und Ordnung. Ein Mann von Ehre, der sich in einer von Korruption und Profitgier zerfressenen Welt einen seltenen Kodex bewahrt hat. Und diesen so konsequent nach außen und nach oben vertritt, dass ihm seine Arbeitgeber alsbald skrupellose Revolverhelden auf den Hals hetzen werden. Mit ungewissem Ausgang, denn in OUTLAND besitzt der ehemalige Bond-Darsteller längst nicht mehr die coole Aura der Unbesiegbarkeit, die ihn noch in seinen Agentenabenteuern umgeben hat.
Und wenn er dann reinen Herzens und dienstbeflissen bis zuletzt auf die Ankunft der bezahlten Killer harrt, von fast allen im Stich gelassen sich selbst derweil fürs letzte Duell rüstet, kommt selbst auf dem fernen Jupitermond Highnoon-Stimmung auf. 12 Uhr mittags, interstellare Ortszeit.
Die Spannung erreicht ihren Siedepunkt, als eine Uhr zu ticken beginnt und die Zeit bis zur Ankunft des nächsten Shuttle gnadenlos herunterzählt. Denn wir als Zuschauer als auch der Marshall werden -dank eines abgehörten Funkspruchs- dann längst wissen, dass mit dem nächsten Shuttle der Tod in Form eines Killerkommandos auf der Raumstation eintreffen wird. Doch bevor es zum Showdown kommt, gibt es noch einige mysteriöse Todesfälle zu untersuchen. Gewaltsame Ableben, die offenbar mit einer leistungssteigernden Substanz mit äußerst unangenehmen Nebenwirkungen zu tun haben. OUTLAND ist nämlich so ganz nebenbei auch ein bisschen Bio-Thriller.
Doch ganz egal, ob man OUTLAND nun der Science Fiction, dem Western oder dem Verschwörungs-Thriller zuordnen oder ihn einfach als düstere, actionreiche Gesellschaftsparabel betrachten möchte; vormerken sollte man sich dieses gern übersehene Kleinod aus den frühen Achtzigern auf jeden Fall. Ein Geheimtipp für alle, die es spannend und abwechslungsreich mögen.
Sean Connery als gesetzestreuer Space-Marshall kommt den korrupten wie skrupellosen Bossen einer interstellaren Rohstoffmine in die Quere und unterschreibt damit sein Todesurteil...- Peter Hyams' actionreicher wie gesellschaftskritischer OUTLAND spielt zwar auf einer Raumstation links neben dem Jupiter; seine Geschichte könnte sich aber genauso gut in einer staubigen Grenzstadt im Wilden Westen zugetragen haben. Hinter seiner Science Fiction-Fassade ist OUTLAND im Grunde seines Herzens nämlich ein ziemlich spannender Western. Inklusive packendem High Noon um 12 Uhr mittags, interstellarer Ortszeit. Ach ja: Eine gehörige Portion Bio- und Verschwörungs-Thriller gibt es gratis obendrauf ...