DRAMA/KOMÖDIE: USA, 2019
Regie: Quentin Tarantino
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Brad Pitt, Margot Robbie, Margaret Qualley, Al Pacino, Austin Butler, Timothy Olyphant
Im Mittelpunkt stehen die beiden Freunde Rick Dalton und Cliff Booth. Der eine ein ehemaliger Serienstar, der zwar noch dick im Geschäft ist, sich aber am Ende seiner Karriere angekommen sieht und verzweifelt nach einer Fortsetzung sucht, der andere ein immer gut gelaunter Stuntman und Mädchen für alles an der Seite von Dalton. Beide geraten früher oder später mit der damaligen Hippiekultur aneinander, von denen einige wenige durchaus gewaltbereit sind.
Wer macht da mit?
Brad Pitt spielt DiCaprios Stuntman, darauf muss man erstmal kommen, im Film ist er dann auch sehr überraschend die wahrscheinlich interessantere Figur, beide geben beeindruckende Vorstellungen ab, die besseren Szenen jedoch hat Pitt. Margot Robbie, derzeit einer der Shootingstars in Hollywood, spielt Sharon Tate mit einer Unbekümmertheit, als wäre sie es selbst. Die dritte Hauptfigur bietet ein Kontrastprogramm zu den beiden anderen Figuren, zeigt sie doch das damalige Hollywood von einer glanzvollen, unbeschwerten Seite. Im Gegensatz zu den beiden anderen Figuren kann sich Tate mit Hippies durchaus anfreunden, verkörpert sie doch selbst einige Aspekte davon. Wie so oft in Tarantinos Filmen, sieht man immer wieder bekannte Schauspielgesichter zwischen den Szenen auftauchen, viele davon aus seinen vergangenen Filmen.
Was kann der Film?
ONCE UPON A TIME IN HOLLYWOOD ist Tarantinos neunter Film, wenn man Kill Bill als einen Film rechnet. Und man muss sagen, da war bisher kein wirklich schlechter dabei, die meisten seiner Filme haben mittlerweile Kultstatus und da kann sich ONCE UPON A TIME IN HOLLYWOOD durchaus einreihen. Zugegeben, eine durchgehende Hintergrundstory ist quasi nicht existent. Aber das macht hier nichts aus. Keine der langen 160 Minuten ist wirklich langweilig, die markanten Figuren und liebevoll gestalteten Drehorte machen das wieder wett. Viele bekannte Gesichter aus der damaligen Zeit haben einen Cameoauftritt, eines der Highlights ist der Kampf von Booth gegen eine Kampfsportlegende.
Zentraler Aspekt der Geschichte ist die "Charles Manson Family" und ihre Morde aus dem Jahre 1969. Ich kann nur jedem raten, sich mit dem Ablauf der Geschehnisse vor der Sichtung des Filmes zu beschäftigen, sonst versteht man viele Anspielungen und Schauplätze nicht. Nur dann ist in einer der späteren Szenen auch die Spannung zum Greifen nahe. Der Film ist sowohl eine Liebeserklärung ans damalige Hollywood als auch an die Blüte der Westernzeit. Brad Pitt und Leonardo DiCaprio beweisen mal wieder, warum sie zur Elite Hollywoods gehören. Der Zeitpunkt des Filmes wurde in etwa auf den 50. Todestag von Sharon Tate gelegt.
Aber Tarantino wäre nicht Tarantino, wenn er die Geschichte so erzählen würde, wie sie wirklich passiert ist. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Ins Kino gehen und Bilder und Figuren auf sich wirken lassen. Definitiv einer der besten Filme dieses Jahres.
Tarantinos neunter Film ist eine Liebeserklärung an das Hollywood seiner Kindheit. Wie nicht anders zu erwarten, ein Highlight dieses Kinojahres.