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Nowhere Boy

Nowhere Boy

DRAMA: UK, CA, 2009
Regie: Sam Taylor-Johnson
Darsteller: Aaron Taylor-Johnson, Kristin Scott Thomas, Anne-Marie Duff, Thomas Brodie-Sangster

STORY:

Biopic über den jungen John Lennon. Seine Jugend irgendwo zwischen ungeliebter Schule, strenger Tante und seiner ihm fremden Mutter, der er sich über die Magie des Rock-'n'-Roll anzunähern vermag. Als er mit seiner Mutter ins Kino geht und Elvis über die Leinwand flimmern sieht, ist es um den jungen John geschehen: Eine Gitarre muss her und eine Band wird gegründet.

KRITIK:

"I put a spell on you cause you're mine"

Eine Biographie über die frühen Jahre John Lennons also. Wer erwartet etwas über die Anfangszeit der Beatles zu erfahren, wird von Nowhere Boy wohl enttäuscht werden.

Sicher, irgendwann tritt ein gewisser Paul in Johns Leben (kurz darauf auch ein gewisser George), aber hauptsächlich geht es in Nowhere Boy um das Erwachsenwerden. Um eine Art Selbstfindung, mit Hilfe der Musik. Und um eine vertrackte Familienkonstellation.

John ist 15, wächst bei seiner strengen Tante auf und langweilt sich in der Schule. Er interessiert sich sowieso mehr für Mädchen und provoziert gerne. Nur sein Onkel scheint zu John durchdringen zu können. Nach seinem plötzlichen Tod erfährt John, dass seine leibliche Mutter ganz in seiner Nähe lebt und sucht ihre Nähe. Seine Mutter ist das Gegenteil seiner Tante: Sie erlaubt Tabak und Alkohol und scheint auch kein Problem damit zu haben, als er von der Schule suspendiert wird. Außerdem hört sie Rock-'n'-Roll. Klar, dass Johns Tante dem Treiben nicht tatenlos zusehen kann.

So kompliziert die Geschichte auch sein mag, so konventionell wird sie auch umgesetzt. Nicht falsch verstehen. Die Coming-of-Age Geschichte wird mit tollen Bildern und nachvollziehbar erzählt. Der Film nimmt sich Zeit wenn es um seine Hauptfigur geht. Aber er erreicht nie wie Wut von "I killed my mother" oder die Intensität von "Fish Tank". Natürlich hat der Film auch seine Momente. Aber nur selten vermag der Film konventionelle Wege verlassen.

Geradezu befreiend wirkt es dann, wenn die jungen Darsteller zu den Gitarren greifen und Musik machen. Dann erreicht der Film eine Energie, die er sonst nur selten aufzuweisen vermag. (Was jetzt nicht bedeutet, dass Nowhere-Boy eine langweilige oder trockene Angelegenheit ist). Der Film erlaubt sich nette einige Gimmicks, wie z.B den Namen John und Pauls zukünftiger Band niemals zu erwähnen. Man bekommt schon eine Idee, wie das Leben in Liverpool in den 50er so gewesen sein könnte, wie muffig und streng und von der befreienden Kraft des Rock-'n'-Roll. Zumindest im Ansatz.

Einigen wird auch die Darstellung von Aaron Taylor-Johnson als John Lennon sauer aufstoßen. Was aber vor allem auch daran liegt, dass die Figur des jungen Lennons im Film oft auch etwas großmäulig und impulsiv rüberkommt. Da Taylor-Johnsons Darstellung aber den Segen von Yoko Ono bekam, wird das Bild vielleicht näher an der Realität liegen als dem gemeinen Fan vielleicht lieb ist.

Trotz den bereits erwähnten Schwächen fand ich den Film sehenswert. Allein schon aufgrund der Thematik und weil ich den Ansatz die Jugendlichen zwischen den späteren Musikhelden zu zeigen, mag. In diesem Sinn bin ich wohl sowas wie die Zielgruppe.

Nowhere Boy Bild 1
Nowhere Boy Bild 2
Nowhere Boy Bild 3
Nowhere Boy Bild 4
Nowhere Boy Bild 5
Nowhere Boy Bild 6
Nowhere Boy Bild 7
FAZIT:

Auch Superstars fangen mal klein an. In ihrem Regiedebüt versucht Sam Taylor-Wood die Jugendjahre John Lennons auszuloten. Trotz großen dramatischen Potentials (Lennon wurde als Kinde von seiner leiblichen Mutter weggegeben), kam im Endeffekt "nur" ein solides Drama, das nur in kurzen Momenten sein strenges Korsett verlässt, heraus. Trotzdem irgendwie sehenswert.

WERTUNG: 7 von 10 Gitarrenkursen mit Paul McCartney
TEXT © Gerti
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