OT: Akumu Tantei 2
HORROR: JAPAN, 2008
Regie: Shinya Tsukamoto
Darsteller: Ryuhei Matsuda, Yui Miura, Hanae Kan, Hatsune Matsushima
Diesmal bittet eine Jugendliche den NIGHTMARE DETECTIVE Kyiochi, der in die Träume von anderen Menschen gelangen kann, um Hilfe. In ihren Alpträumen sieht sich das Mädchen von einer unheimlichen Mitschülerin verfolgt und fürchtet um ihr Leben -
KRITIK:Den NIGHTMARE DETECTIVE haben wir euch kürzlich vorgestellt. Und hier kommt schon sein zweiter Film. Die Fortsetzung beginnt gleich mit einem Suizid. Ein Indiz dafür, dass die Welt von Shinya Tsukamoto in den beiden Jahren, die zwischen NIGHTMARE DETECTIVE 1 und 2 liegen, offenbar keine bessere geworden ist.
Erneut zeichnet der japanische Depressionskönig und Filmemacher (HAZE, VITAL) ein bedrückendes Seelenbild der Gesellschaft seines Landes und beleuchtet diesmal das Leid von Kindern und deren überforderten Eltern. NIGHTMARE DETECTIVE 2 handelt also von Kindern, die von ihren eigenen Eltern im Stich gelassen wurden oder von Kindern, die von anderen Kindern nicht akzeptiert werden.
Aber diesmal wirkt dieses chronisch gequälte Szenario auch ein Stück weit bemüht und trifft den Zuschauer nur selten -wie bei den Szenen mit dem Kind, das in der Nacht Besuch vom Geist seiner Mutter bekommt oder jene in Kyoichis Küche am Ende des Films- richtig ins Herz.
Außerdem entwickelt sich die Story sehr viel schleppender als noch im ersten Teil, wo einige blutige Schockmomente gleich zu Beginn einige Ausrufezeichen gesetzt haben. Wo wir gerade beim Vergleichen sind: Der phasenweise deftige Alptraumhorror von NIGHTMARE DETECTIVE 1 mit einem mit übersinnlichen Fähigkeiten ausgestatten Serienkiller hat im Sequel völlig den Elementen des modernen J-Horrortheater Platz gemacht.
Wo zuvor noch verstümmelte, organische Schlächtermaschinen Angst und Schrecken verbreitet haben, kommen jetzt die allseits bekannten langen, schwarzen Haarsträhnen und über Fußböden kriechende Gestalten zum Einsatz. Sicherlich ist Tsukamoto Meister genug, dass er daraus einige feine, gruselige Szenen formt. Leider klaffen zwischen diesen diesmal etliche Längen. Und zum Abschluss folgt dann ein elendslanger, exzessiver, aber nicht durchgehend fesselnder Bilderrausch in Sachen Seelenqual.
Auch in der Fortsetzung von NIGHTMARE DETECTIVE beschreibt Tsukamoto einen düsteren Seelenzustand Japans, wobei er diesmal die Sprache des modernen asiatischen Creeping Ghost-Genres verwendet. Da sind bestimmt einige gute und schaurige Momente dabei, aber zwischen ihnen liegen diesmal einige Längen sowie wirre, verzweifelte Bilderräusche und etwas zu bemühte Abrechnungen mit Eltern, die ihre Kinder im Stich lassen. PS: Der Held Kyoichi ist und bleibt ein sperrige Figur, auch wenn wir diesmal etwas tiefer in sein aufgewühltes Seelenleben blicken dürfen und dadurch sein Wesen etwas verständlicher wird.