KOMÖDIE: F, 2004
Regie: Tristan Aurouet, Gilles Lellouche
Darsteller: Guillaume Canet, Zabou, Benoît Poelvoorde, Guillaume Gallienne
Ob im Weltraum oder auf den Schlachtfeldern des zweiten Weltkriegs: In seinen Träumen ist Gustave Klopp ein Superheld, den nichts erschüttern kann. Dumm nur, dass im wirklichen Leben so ziemlich alles schief geht, was er anpackt. Verantwortlich dafür: Narkoleptische Anfälle, die bei Arbeitgebern und Familie nicht gerade für Freude sorgen. Doch die Dinge ändern sich, als Gustave sein Talent zum Comiczeichner entdeckt und seine Träume zu Papier bringt ...
KRITIK:"Frankreichs Antwort auf The Big Lebowsky" steht am DVD-Cover, was vermarktungstechnisch sicherlich Sinn macht. Ob man damit nicht falsche, weil zu hohe Erwartungshaltungen weckt, sei dahingestellt.
Sicherlich, mit seinem Hang zu "bequemer" Freizeitkleidung und einer eher unbekümmerten Einstellung zur körperlichen Hygiene kann Gustave Klopp durchaus als kleiner Bruder des "Dude" durchgehen. Aber damit hat sich's auch schon mit Gemeinsamkeiten.
Narcos Humor ist wesentlich "erdiger" und dürfte somit auch in Zielgruppen punkten, denen der New Yorker Upperclass-Kunststudenten-Humor der Cohen-Brüder zu sophisticated ist: Für einen - nicht unwitzigen - Kurzauftritt von Jean Claude von Damme wären die Cohens wahrscheinlich nicht zu haben.
Obwohl Narco nicht ganz frei von Längen ist, wird man doch ganz gut unterhalten: Anfängliche Slapstick-Einlagen weichen bald dramatischeren Tönen, freilich ohne dass ziemlich - ähm - "beeinflusster" Freak-Humor zu kurz kommt.
Auch optisch gibt der Film einiges her: Das nicht unbeträchtliche Budget wurde in eine sehr farbenfrohen Optik, garniert mit ansehnlichen Special-Effects, investiert. Klar, es geht auch um Comics, da ist eine bunte visuelle Umsetzung nie verkehrt.
Originell auch die Besetzung des Sidekicks unseres Helden mit Benoît Poelvoorde, dem Killer aus Mann beisst Hund. Der gibt hier einen an Möchtegern-Karatestar, der höchstens seine Bierdosen verbiegt. Zitat: "Ich sauf nicht viel, ich hab nur oft Durst. Das ist ein Unterschied".
Sympathische, "phantastisch" angehauchte Freak-Komödie mit melancholischen Untertönen. Sicherer Tipp für Freunde nicht ganz alltäglicher Komödien-Unterhaltung.