HORROR: USA, 2007
Regie: Jeremy Saulnier
Darsteller: Alex Barnett, Malin Bergman, Macon Blair
Wenn allerorten Kürbisse thronen, in den Bäckereien "Eyeball - Cakes" verkauft werden, Kinder Süßigkeiten von uns erpressen und Gott und die Amerikaner aufs Schaurigste verkleidet durch die Straßen ziehen, ist wohl wieder Halloween. Und dann kann man darauf wetten, dass irgendwo zwischen hier und Haddonfield eine MURDER PARTY steigt. Zu einer solchen wird der trottelige Verkehrspolizist Chris auf vorliegendem Silberling eingeladen, wo er als Snuff-Opfer für eine Bande 8MM-Artisten um den coolen Kunstexperten Alexander herhalten soll, die mit einem Mord das ultimative Kunstwerk schaffen wollen.
KRITIK:Und wir sind natürlich mit von der Partie. Anfangs amüsiert man sich auch köstlich auf dieser speziellen Halloweenfeier. Es sind zwar nur unbekannte Gesichter da, aber die füllen ihre schrägen Parts recht überzeugend mit Leben. So hat man im ersten Drittel angesichts der zugedröhnten, mordgeilen Künstlertypen, den vielen konsumierten Drogen und diesem Hund, der wie eine Band aus meiner Jugend heißt - nämlich Hellhammer - ein fettes Grinsen auf dem Gesicht.
Und man ist schon gespannt, welch garstigen Dinge unseren in einem Snuffkunstwerk gefangenen Verkehrspolizisten wohl erwarten werden. Doch irgendwie rückt der Ritter von trauriger Gestalt auf seinem Exekutionsstuhl plötzlich in den Hintergrund, weil unsere Artisten des Todes den gesamten Mittelteil mit Belanglosigkeiten totquatschen.
Und da lässt dieser Indie-Funsplatterflick, der zuvor auf nicht unsympathische Weise selbstverliebte, arrogante und exzentrische Künstlertypen auf die Schippe genommen hat, erstmals Federn.
Einige Szenarien und Wortwechsel sind durchaus amüsant, aber man wird das Gefühl nicht los, dass es noch ein paar Stufen lustiger, bissiger und vor allem makabrer gegangen wäre. Aber wie gesagt, an dieser Stelle keine Klage in Richtung der Besetzung - die hat sich redlich Mühe gegeben. Das liegt mehr am Skript, dessen Autor leider nicht von den richtig fiesen Musen geküsst wurde.
Auch wenn im letzten Drittel der MURDER PARTY der Mann mit dem Kunstblut bemüht wird. Dann nämlich begeht einer der Protagonisten Halloween wie die Axt im Walde und die weißen Wände bekommen endlich einen roten Anstrich. Das Gory High wird von einem Gesicht gebildet, das Bekanntschaft mit einer Kettensäge macht.
Und nachdem er die anwesenden Gorehounds mit ein paar Blutwürstchen versorgt hat, erklärt Regisseur Saulnier seine kleine Mörderparty nach 76 ungekürzten Minuten für beendet.
Zur Hauptvorstellung taugt Saulniers MURDER PARTY nicht, aber als Opener vor NIGHT OF THE DEMONS und SATAN´S LITTLE HELPER im Rahmen eurer kommenden Halloweenfeier kann man diesen bemühten, mit Herzblut gemachten Indie - Streifen stehen lassen.