OT: The Matador
ACTION/KOMÖDIE: USA/GB/IRL/D, 2005
Regie: Richard Shepard
Darsteller: Pierce Brosnan, Greg Kinnear, Philip Baker Hall, Hope Davis
Die Story von The Matador ist mehr als simpel:
Trifft ein unsicherer Paradespießer - erfolgloser Geschäftsmann von Beruf -
in einer Bar einen schmierigen Macho-Auftragskiller. Sagt der Auftragskiller - - - usw...
Die Geschichte geht ähnlich absehbar weiter,
wie die Pointe eines solchen Witzes kaum noch jemanden überraschen würde.
Der Humor dieser schwarzen Komödie ist auch nicht besonders originell,
wenn auch die coolen Sprüche des Killers Julian Noble selten ihre Wirkung verfehlen.
Was The Matador aber doch von den üblichen, altbekannten "Good Guy meets Gangster"-Filmen abhebt,
ist ein einfacher aber hier sehr wirksamer Kunstgriff des Regisseurs Richard Shepard:
Eine Auslassung, ziemlich zu Beginn des Filmes, hält die Aufmerksamkeit und Anspannung des Zuschauers
bis zur letzten Minute. Immer wieder im Verlauf des Filmes wird auf dieses
(dem Zuschauer nicht gezeigte) Ereignis rekurriert und verleitet den Zuseher dazu immer neuen Hypothesen zu bilden.
So dreht sich die Story (vermeintlich) immer wieder und der Thriller-Charakter kann gegenüber dem der Komödie bestehen.
Auch Kameraeinsatz und Farbgestaltung sind bei dem relativ jungen Regisseur Shepard erfrischend verspielt.
Kein Wunder also, dass der Film beim Sundance-Festival Aufsehen erregt hat.
Eine weitere Dimension von Leichtigkeit verleihen dem Film seine beiden Hauptdarsteller Pierce Brosnan
in der Rolle des Hitman Julian Noble (die ihm eine Golden Globe-Nominierung einbrachte)
und Greg Kinnear (bekannt aus 'Besser geht's nicht') als der tollpatschige Loser Danny Wright.
Die lautmalerische Bedeutung der Nachnamen dieser beiden zu beachten ist auch nicht so uninteressant:
Denn schlussendlich ist der ungepflegte Rüpel von Auftragskiller gar nicht so unedel,
wie unter dem Saubermann-Image des Geschäftsmanns verborgene Anwandlungen und Talente aufleuchten.
Alles in allem ist The Matador also durchaus sehenswerte Unterhaltung nach einem langen Tag. Ein Film, der am Schluss noch eine zusätzliche kleine Überraschung bereit hält: Denn wer hätte schon gedacht, dass ein Feuerzeug den Weg zur Ursache seelischen Ungleichgewichts weisen kann?!