Bernhard | 01.02.2011 14:17
Bin zeitweise weggebrochen vor Lachen ... Happy End oder nicht, die Fury Wall entschädigt für alles! Gemeinsam mit Hangover entschädigt das für so einige Jahre niveau- und witzloser Hollywood-Komödien.
Federico | 06.01.2011 02:11
Zunächst schätze ich es auf jeden Fall, dass das infantile Bubenkino à la FUNNY PEOPLE oder SUPERBAD hier nicht total verissen wird, aber irgendwie kann ich mich der generellen Pro-Apatow Einstellung nicht ganz anschließen (was auch nicht ganz so stimmt, weil ja mittlerweile jede halbwegs brauchbare amerikanische Komödie aus seiner Produktion stammt, also besser: ich kann mich der positiven Einstelungen gegenüber dem amerikanischen Peniswitzkomödienkino nicht ganz anschließen):
GET HIM TO THE GREEK beginnt grandios mit dem aktuellen Musikvideo zu AFRICAN CHILD und kurz glaubt man, sich endlich wieder eine wunderbar, zynische Satire anzuschauen, die nicht davor zurückschreckt, seine Derbheit zu zelebrieren. Dieser Eindruck währt leider nur einige Minuten, bis dann Johnah Hill auf den Schirm tritt - nichts gegen Hill, er ist für mich zwar nicht mehr als eine kleinere, quadratischere und weniger talentiertere Version von Seth Rogan, aber er macht seine Sache dennoch gut und man kann seiner Figur viel Sympathie abgewinnen. Trotzdem; wenn der Film dann beginnt die Story um den abgefuckten Rockstar und seinen Aufpasser auffährt, bleibt nur noch wenig von der rabiaten und durchaus musikbusiness-kritischen Attitüde des Films. NIchts gegen Penis, Fick und Muschiwitze, sie sollten nur gut geschrieben und umgesetzt sein: wenn dann jedoch ein Dialog darauf basiert die meißten Fucks-per-Seconds abzuliefern ohne wirklich einen Schmäh oder eine Story zu erzählen, dann ist eine derbe Ausdrucksweise purer Selbstzweck und jeder noch so gute Ansatz, noch so jede gute Idee bleibt bei dem Versuch eines guten Drehbuchs und mündet in purer vulgärer Ausdrucksform. Bsp: der "Mindfuck"-Dialog, beginnt witzig und interessant, bleibt dann - eben auch weil Jonah Hill als Dialogpartner nichz viel übrig bleibt als dick (sorry) zu schaun - jedoch seÃcht und einfach total uninspiriert. So verhält es sich übrigens mit fast jedem Dialog in diesem Film; sie sind ganz witzig und beginnen teilweise auch zum brüllen komisch, bleiben aber lieber dabei derben Quatsch auszuspeien, als wirklich gute Wortgefechte wie in anderen Komödien (Kiss Kiss Bang Bang, Lucky Number Slevin, so ungefähr alles von der Insel) auszutragen.
Nun, im Endeffekt ist das auch nicht das, was mich am meißten gestört hat, sondern eigentlich eher, der lahme Versuch eine kritische, abgederhte Komödie auf die beine zu stellen, die ebenso "taken from real life" Momente aufweisen kann - leider ging dies in meinen Augen ziemlich daneben (auch wenn das der Herr Rezensent hier anders sieht): der kritische Teil, das flamen und schimpfen über das ach so böse Musikbusiness ist schnell abgehackt und bald geht es nur noch darum, welchen Eskapaden die beiden (nicht unsympathischen) Antihelden fröhnen. Klar, lustig ist es schon, wenn der verrückte Musikproduzent Sergio "the next big thing" präsentiert und der Song aus den Wörtern slut, bitch und fuck besteht - hier zeigt der Film auch, wie grindig die heutige Populärmusik nicht ist - jedoch sind solche goldenen Momente eher rar. Gegen Ende hin widerspricht der Film mit seiner beinahe schmerzvoll konservativen Message der eigentlichen Aussage (grausamster Moment: das Abschlusskonzert, inklusive gebrochenen Arm, welches den neuen Lebensweg des nun geläuterten Rockers einleiten soll - ein dermaßen fade inszeniertes Finale und eine noch fadere Plastikshow habe ich schon lang nicht mehr in einem Film gesehen und hat auch sonst nichts mit Musik zu tun, sondern lediglich mit Selbstdarstelllung und vor allem einer gehörigen Prise Kitsch.)
Überhaupt ging mir das Ende gehörig gegen den Strich, was hat es eigentlich mit den ganzen amerikanischen Komödien auf sich, dass die nicht ein einziges Mal schlecht ausgehen können?? Kann sich noch wer an das Ende von VERY BAD THINGS erinnern? DAS war a) starker Tobak in einem generell schwer gestörten Film und b) einer schwarzen Komödie mehr als würdig. Dieser heile Welt Quatsch, der vor allem oft in der heilen Apatow-Welt vorkommt (die sowieso davon geprägt ist, dass die merkwürdigsten Geeks und die fettesten Nerds die hübschesten Freundinnen haben... fast als wäre Apatows Welt, die einer Sitcom) ist doch kaum mehr auszuhalten, mir fallen auch kaum noch wirklich lustige (typisch amerikanische) Filme ein, die am Ende nicht einen Rückzieher machen, sondern dem Zusehre noch gehörig eines reinwürgen.
Ja, der Film hat auch seine guten Momente unddazu auch seine mutigen und oft wirklich bösen und gut inszenierten Witze. Generell trumpft dieser FIlm wieder einmal mit einer Las-Vegas Szene, die an Abgdrehtheit und Rasanz wirklich schwer zu überbieten ist - und sie ist zudem auch noch saukomisch.
Trotzdem, danach geht dem Film entgültig die Luft aus und ürbig bleibt ein mit psuedofloskeln herumwerfendes Drehbuch, welches sich an dem Niveau einer Nachmittagssitcom hält und außer von der, wie gesagt schon etwas überstrapazierten Gossensprache, kaum noch etwas zu bieten hat.
ach und ich reg mich so gern über das punktesystem hier auf und ja 8 von zehn, dass ist 'ne Übertreibung sondergleichen; sauberer Durchschnitt mit ein paar guten Witzen aber vielen vertanen Chancen 6 von zehn Dildos mit Eiern hinten dran.
Federico | 06.01.2011 02:15
Puh, das ist jetzt eigentlich länger geworden, als ich wollte. Sind meine Comments zu lang? Liest die sich überhaupt wer durch? ;))
Harald | 06.01.2011 10:43
"Stroke the furry wall, Dude!"
Harald | 06.01.2011 10:54
Ernsthaft: Klar hab ich den Kommentar gelesen. Du hast ja in vielen Punkten durchaus recht. Aber für mich persönlich beeindrucken misantrophische, zynische 90er-Filme wie VERY BAD THINGS nicht mehr - obwohl er mir damals durchaus zugesagt hat.
Call it Alterserscheinung, aber mittlerweile kann ich mit Happy Endings (in Komödien) ziemlich gut leben.
Federico | 06.01.2011 18:48
Es sind ja nicht nur die ewig kitschigen Enden, sondern ebenso die ewig kitschige Inszenierung: SUPERBAD zB hört zwar nicht schlecht und ebenso versöhnlich auf (und Hill war da auch besser), aber hinterlässt dennoch einen Eindruck, das eben nicht alles so gut ist, wie es Filme uns oft weißmachen wollen. FUNNY PEOPLE bleibt am Ende auch eher offen, und das frische Glück, welches Sandler wiederfährt MUSS nicht von Dauer sein. Dann gibt es ebenso Komödien die parodieren dieses Heile-Welt-Schema bzw. erzählen ein Happy-End ohne dabei zu übertreiben; aber MÄNNERTRIP, HANGOVER und was weiß ich welche sogenannte "Brachialkomödien" (wie gesagt, brachial ist da oft nur noch die Ausdruckssprache bzw. für das prüde amerikanische Kino auch nur ein paar Titten) gaukeln einem dieses ekelhafte Alles-Ist-Gut-aber-der-ganze-Film-ist-für-die-Katz Ende vor. Heroinwitze hin oder her, solche Filme enden wie die ganzen RomComs, die ich mehr als verachte, da kann ich mir ja gleich HITCH anschauen.
Nic | 14.01.2011 16:56
film is eh witzig, zeitgeist und so, aber nix für die ewigkeit im filmhimmel. mehr drin zu sehen ist reine selbsttäuschung.
6/10
Hase | 06.10.2010 10:34
ähm ka um was es hier geht aba will was hinschreibe xD aso und was ihr da hinschreibt ist total LW !
Harald | 06.10.2010 10:59
Versuch's mal als Redenschreiber für HC "Deutsch statt nix verstehn" Strache.
Nic | 04.09.2010 10:30
ein film für die billige jugend ;)
Harald | 04.09.2010 12:52
selbst gesehen oder schon zu alt dafür? ;-)
Nic | 04.09.2010 14:03
ich finde der trailer lässt keine fragen bezüglich des niveaus und der zielgruppe offen ;)
Harald | 04.09.2010 14:13
du meinst sicher die zielgruppe der aufgeschlossenen cineasten, die über genügend lebenserfahrung verfügen, um die klaffenden abgründe hinter der holzhammerhumor-fassade freizulegen?
Nic | 04.09.2010 15:44
sind die abgründe denn interessant?
Harald | 04.09.2010 16:10
geht das aus der review nicht hervor? :)
ich bin ja der meinung, dass die apatow-komödien näher am richtigen leben dran sind als so manches französisches arthaus-drama.
Nic | 04.09.2010 16:16
naja, er triffts nicht immer genau genug meiner meinung nach, und dann gibts eine menge "unsinn" stattdessen. bei ihm ist immer ein hin und her zwischen "kunst" und "billig kommerziell". eine wahrheit filmisch "gut" zu vermitteln ist eben schwerer als als stand-up-comedian next to adam sandler zb.
funny people war definitiv besser gelungen - das kann ich sagen ohne ihn (greek) gesehn zu haben.
opiumtea | 13.12.2011 02:46
also klar, es gibt trailer die einen SEHR abschrecken. dennoch sollte man keinen film beurteilen ohne ihn gesehen zu haben. das wäre ja das gleiche wie ein buch nach seinem klappentext zu beurteilen und der wird meist von (geldgierigen) verlegern bestimmmt die das Buch meist nicht mal gelesen haben. Nein, im Ernst. Der Film ist überraschender Weise gut!