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GOOD MOVIES FOR BAD PEOPLE
Macbeth

Macbeth

ACTION/DRAMA: AUS, 2006
Regie: Geoffrey Wright
Darsteller: Sam Worthington, Victoria Hill, Lachy Hulme, Anna Anderson

STORY:

Macbeth wird von drei Hexen Glück, Macht und Reichtum prophezeit - er soll neuer "König" der Gang werden. Von seiner intriganten Frau Lady Macbeth angetrieben lässt er einen Widersacher nach dem anderen ermorden. Doch das Glück des neuen Königs währt nur kurz: Seine Frau fällt dem Wahnsinn anheim, er selbst handelt zusehends irrationaler und paranoider. Mit gutem Grund, denn die Söhne des ermordeten Ex-Königs Duncan schwören blutige Rache.

KRITIK:

Mit seinem Skinhead-Drama Romper Stomper gelang dem australischen Regisseur Geoffrey Wright 1992 ein großer Wurf. Leider entpuppte sich der Film als One Hit-Wonder: Weder das exzellente Jugenddrama Metal Skin (1994) noch der in Hollywood gedrehte Teenie-Slasher Cherry Falls (dt: Sex oder Stirb, 2002) konnten an den Erfolg seines Erstlings anschließen. Nun kommt nach längerer Pause ein neuer Film von Geoffrey Wright auf uns zu - leider nicht ins Kino, sondern direkt in die DVD-Regale. Und was soll ich sagen: Der Film ist sehr, sehr gut.

Geoffrey Wright übernimmt von Shakespeares zeitloser Tragödie um Macht und Kontrollverlust Handlung, Originalsprache und Figuren. Mit zeitgemäßen Updates: Macbeth, im original Feldherr, hier Drogenboss, hat ein Faible für automatische Waffen, Hi-Tech-Spielzeug, Sex und Drogen aller Art. Man ahnt es schon: Der Regisseur lässt Shakespeares 400 Jahre altes Drama als zeitgenössischen Actionreißer wieder auferstehen.

Der Schauplatz ist Melbourne, der Tonfall von Anfang an kompromisslos. Wright ist ein sehr körperlicher Regisseur, der wenig Berührungsängste mit drastischer Gewalt hat. Die Mordszenen werden mit graphischen Einfallsreichtum in Szene gesetzt, die so manchen Slasher alt aussehen lassen. Dennoch haben wir es hier mit einem seriösen, um nicht zu sagen kunstvollen Film zu tun.

Wie schon bei Baz Luhrmanns Romeo and Juliet (1996) funktioniert die gewagte Kombination aus klassischer Sprache und moderner Inszenierung blendend. Geoffrey Wright hat ein Faible für expressive Farben, harte Kontraste und innovative Lichteffekte, die den Film einen extrem stilvollen, artifiziellen Look verleihen. Dario Argento muss wohl Pate gestanden haben für das delirierende Feuerwerk an Farben und Kamerafahrten, das hier abgebrannt wird. 

Ein Musterbeispiel für kreatives Kino, das auf Kopf, Bauch und Netzhaut gleichermaßen zielt. Aufgeschlossene Filmfreunde kaufen noch heute.

Die DVD von Sunfilm präsentiert den Film in angemessener Bildqualität und sattem Sound, wie es sich gehört. Lediglich das am Cover versprochene "exklusive Booklet" hat es nicht in das vorliegende Rezensionsexemplar geschafft. Trotzdem Dankeschön :-)

Macbeth Bild 1
Macbeth Bild 2
Macbeth Bild 3
Macbeth Bild 4
Macbeth Bild 5
FAZIT:

Der australische Regisseur Geoffrey Wright erzählt Shakespeares zeitlose Tragödie um Gier nach Macht als Gang-Krieg in Melbourne neu - in Originalsprache! Ein inhaltlich wie ästhetisch überragendes Werk, dessen stellenweise exzessive Härte Fans kreativer Independent-Filmkunst nicht abschrecken sollte.
Auf der IMDB übrigens grotesk unterbewertet (wie fast jeder nicht alltägliche Film der letzten Jahre)...

WERTUNG: 8 von 10 düsteren Prophezeiungen
OK? MEHR DAVON:
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Metal Skin
Metal Skin
DRAMA: AUS, 1994
8/10
Romper Stomper
Romper Stomper
ACTION/DRAMA: AUS, 1992
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Dein Kommentar >>
The-Fallen | 19.10.2009 20:12
Der Film wurde meiner Meinung nach spitze umgesetzt, für mich war das ganze ein zufallsgriff im DVD Regal da ich die Story von Macbeth schon im original gut fand.

Der Film liefert Athmosphäre und vor allem viel Stil in der Sprache.

was es von mir "auszusetzen" gibt ist jedoch das der Film nunmal gerade durch die Sprache nichts für ein großes Spektrum ist, da man die Sprache mögen muss um den Film wirklich zu geniesen

so das wär es von mir dazu ich bereue es nicht die DVD in meinem Regal stehen zu haben ^^
>> antworten
Johannes | 07.11.2007 16:22
schwach, schwach, schwach...

aber wer weiß, vielleicht hätte mich das letze Filmdrittel, zu dem ich mich nicht mehr wach halten konnte, mit einem fulminanten Schlussfurioso entschädigt.

habe mir zum ersten und letzten Mal aufgrund einer positiven Kritik hier eine DVD ausgeborgt... Gott, was für ein Schund, Softsex-Ästhetik meets Filmstudent-Abschlussprojekt! Aber Hauptsache, der Streifen kommt nicht aus Hollywood, gell....? Lächerlich.
Harald | 07.11.2007 21:49
Moment mal... den Film nur zur Hälfte sehen und dann rotzen gilt nicht :-)
Im letzten Drittel tut sich tatsächlich noch einiges...
clara | 08.11.2007 09:37
hab hier schon ein dutzend interessante filme entdeckt. diese macbeth-version zählt auch dazu. zugegeben, der film ist gewagt, alles andere als alltäglich und dürfte mainstream-only-gucker wie herrn johannes (ich unterstelle das jetzt einfach mal) schlicht überfordern.
meine persönliche wertung: 7/10
Johannes | 17.11.2007 02:22
@Clara

Liebe Clara,
mit einfach-mal-Unterstellungen aus der Ferne gewinnt man Blumentopf
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