DRAMA: USA, 2003
Regie: Sofia Coppola
Darsteller: Bill Murray, Scarlett Johansson
Alternder Schauspieler in Sinnkrise (Bill Murray) reist nach Tokio, um Werbespots für Whisky zu drehen. In einer Hotelbar macht er die Bekanntschaft einer jungen Amerikanerin (Scarlett Johannsen). Zwischen den beiden völlig unterschiedlichen Charakteren entwickelt sich zunächst Freundschaft, dann Zuneigung, dann Liebe...
KRITIK:
Zugegeben, die Story hört sich ein bissl nach peinlichem Altherren-Kitsch an. Ist es aber nicht.
Erstens ist Bill Murray kein alter Herr, sondern ein phänomenaler Schauspieler (wenn auch ein erbärmlicher Karaoke-Sänger ;-)).
Und zweitens stammt das Drehbuch nicht von einem alten Herrn, sondern von der jungen und talentierten Regisseurin Sofia Coppola.
Wer ihren eher deprimierenden Erstlingsfilm "The Virgin Suicides" gesehen hat, wird sich vielleicht wundern, mit wie viel Witz und Esprit die Regisseurin hier zu Werke geht.
Wesentlichen Anteil daran hat natürlich Bill Murray, der virtuos zwischen Humor, Erstaunen und Verzweiflung pendelt.
Und natürlich die erst 18-jährige Scarlett Johannsen ("Ghost World"), die das Kunststück, neben Murray nicht zu verblassen, bravourös meistert. Insgesamt eine wirklich schöne, stimmungsvolle, melancholisch angehauchte Komödie über Freundschaft, Verlorenheit und Liebe vor der bunt glitzernden Neonkulisse Tokios. Urlaubsträume werden geweckt ;-)
Melancholische Lovestory ohne jede Peinlichkeit und wahrscheinlich der witzigste Beitrag zum Thema Culture Clash zwischen West und Fernost. Wer je im asiatischen Raum war, wird so manches Deja-Vu erleben. Unbedingt ansehen!