KOMÖDIE: D, 2003
Regie: Hendrik Handloegten
Darsteller: Fabian Busch, Sophie Rois
Helmut, 32, ist soeben nicht ganz nüchtern aus einer Kneipe gestolpert und in eine Pfütze gefallen. Im dreckigen Regenwasser sieht er sein Spiegelbild: Ein faules, verantwortungsloses, beziehungsunfähiges A*****och. Ein Zustand, den es schleunigst zu ändern gilt. Leicht gesagt. Wenn da nicht immer noch die Erinnerung an seine Jugendliebe Britta wäre...
KRITIK:Ich geb's ja zu: Ich bin kein besonders fleißiger Leser. Aber hin und wieder kommt mir doch ein Buch in die Finger, bevor es verfilmt wird. So geschehen mit Frank Goosen's vergnüglichem Roman "Liegen lernen", der in seinen besten Momenten an "High Fidelity" erinnerte. Im Mittelpunkt steht ein orientierungsloser Anti-Held, ein großes Kind im Mann, das mit Anfang 30 zwar noch immer nicht so recht weiß, was es will, aber dabei jede Menge (verantwortungslosen) Spaß hat. Derartiger Stoff schreit natürlich nach einer Verfilmung. Zumal das Buch in den späten 80ern spielt. Die sind ja im deutschen Film gerade schwer angesagt, denken wir an "Good Bye Lenin" oder "Herr Lehmann". Leider, die Qualität dieser Filme wird hier nicht ganz erreicht. Zu konventionell und bieder, um nicht zu sagen fernsehmäßig fiel die Inszenierung aus. Die Charakterisierung der Figuren (allesamt Frauen) geriet oberflächlicher und liebloser als im Buch, und die große Liebe unseres Helden zur Popkultur wurde uns vollkommen unterschlagen. "Eh klar, eine Verfilmung ist nie so gut wie die Literaturvorlage", hör ich die Bücherfreunde unter euch sagen, und ihr habt natürlich recht. Einige schöne Szenen und witzige Momente gibt's aber doch, und unterm Strich ist diese deutsche Komödie immer noch um Längen besser als die verlogene Schleim-Soße, die uns Hollywood üblicherweise als "romantische Komödie" serviert.
Eh ganz passable, "sinnenfreudige" deutsche Beziehungskomödie. Aber Herr Lehmann macht die wesentlich bessere Figur am Tresen.