DRAMA: D, 2002
Regie: Hans-Christian Schmid
Darsteller: Ivan Shvedoff, Sergej Frolov
Eine Gruppe osteuropäischer Flüchtlinge strandet an der deutsch-polnischen Grenze. Einige werden die Reise in den vermeintlich goldenen Westen nicht überleben...
KRITIK:Im Grunde bin ich kein besonderer Freund von Sozialdramen. Vielleicht deshalb, weil ich mich eh
schon für einen recht sozialen Zeitgenossen halte.
Wer halbwegs regelmäßig den 'Augustin' kauft, Kleingeldschnorrer meist freundlich behandelt,
die richtige Partei wählt und ein fiktives Volksbegehren wie "Soziale Hängematten für alle"
sofort unterschreiben würde, will halt nicht auch noch im Kino stets daran erinnert werden, wie
dreckig, gemein und ungerecht unsere Welt ist.
"Lichter" ist jedenfalls kein sperriger Lehrfilm für angehende Sozialarbeiter.
Sondern ein äußerst spannendes Stück Kino.
Dafür bürgt schon mal der Name des Regisseurs.
Hans Christian Schmid hat mit "Crazy" und "23" zwei der bemerkenswertesten deutschen Filme der
letzten Jahre abgeliefert.
"Lichter" ist ein stimmiges, atmosphärisch dichtes Portrait eines Mikrokosmos aus Schleppern,
Kleinkriminellen, Prostituierten, Grenzpolizisten, sogenannten "Illegalen"
(was für eine widerwärtige Wortkreation - als ob ein Mensch per se illegal sein könnte!!) und deren
beinharten Überlebenskampf. Der Film ist packend, dramatisch, sehr spannend in Szene gesetzt und somit
eine Empfehlung. Noch ein Hinweis für Musikfans: Die Filmmusik stammt zur Gänze von der Band "The
Notwist".
Episodisches, politisch bewegtes und in erster Linie sehr filmisches Drama vom Überlebenskampf an Deutschlands Ostgrenze. Regie: Hans-Christian Schmid. Musik: The Notwist.