TRASH: GB, 2009
Regie: Phil Claydon
Darsteller: Paul McGann, James Corden, Mathew Horne, MyAnna Buring
Lesbian Vampire Killers. Eigentlich ist damit alles gesagt. Als er auf den FFF-Nights angekündigt wurde, ging ein Raunen durch die Runde. Der Filmtitel ist Programm, Konzept, Story und Werbung in einem.
KRITIK:LESBIAN VAMPIRE KILLERS wird nicht in die Filmgeschichte eingehen. Wenn die ehrwürdige Times den Film gleich mal mit der Niedrigstwertung abstraft, ist das für niemanden überraschend, denn natürlich darf man die Geschichte von zwei Tumben, die aufgrund eines kompletten Hirnaussetzers Ibiza links liegenlassen, stattdesen brav die englische Provinz erwandern wollen und dabei ausgerechnet auf jungfräuliche Schwedinnen & heiße Vampirlesben treffen, nicht mit - na, sprechen wir es ruhig aus - "Polytechnique" vergleichen.
Wer einen solchen Vergleich begeht, versteht nicht, dass LESBIAN VAMPIRE KILLERS nicht anstrebt, der richtige, bessere oder kulturell wertvollere Film zu sein. LESBIAN VAMPIRE KILLERS hat nur dann eine Existenzberechtigung, wenn man ihn dort abholt, wo er steht.
Ist LESBIAN VAMPIRE KILLERS nun die ultimative Trashgranate? Nein, erstaunlicherweise das auch nicht, und da wird gleich die nächste Erwartungshaltung enttäuscht. Natürlich bedient sich der Film aller möglichen Trashelemente, sei es die Story, die nicht mehr als ein Vorwand ist, sei es das hölzerne Spiel der ausnahmslos gut aussehenden Darstellerinnen, seien es die Gags, die sicher alles andere als subtil sind. Aber LESBIAN VAMPIRE KILLERS spielt nur mit den Trashzutaten, seine unglaublich üppige Inszenierung oder die sorgfältigen Sets sind dagegen alles andere als billig, und die Haarkünstler dürften so manche Überstunde geschoben haben.
LESBIAN VAMPIRE KILLERS ist nun auch nicht besonders brutal, eher sogar recht blutarm, und wer hier ein Splatterfest erwartet, muss weiter suchen.
OK, was also ist dann LESBIAN VAMPIRE KILLERS? Eine Männerfantasie, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ein Film, den man sich in einer gutgelaunten Runde reinziehen kann und dabei ruhig mit ein paar "Bruhahas" kommentieren darf. Ein Partyfilm. Und ein Farbenrausch. Denn LESBIAN VAMPIRE KILLERS sieht so aus, als ob Ed Wood seine "Orgy of the Dead" mit viel Geld und auf Speed gedreht hätte und ihm dabei die hübschesten Frauen die Bude einrannten, nur um eine Rolle zu bekommen.
Allen voran - wie im Film - Vera Filatova, die Bitch des Jahres.
Der Titel ist Programm - aber doch nicht das erwartete Trash-Fest. Dafür ist unsere lesbische Vampir-Party zu aufwändig produziert und geht (relativ) unblutig über die Bühne.
Vielmehr ein kreativer Partyfilm im Farbenrausch. Ed Wood nach einem Lotteriegewinn.