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Leise weht der Wind des Todes

Leise weht der Wind des Todes

WESTERN: USA/GB, 1971
Regie: Don Medford
Darsteller: Oliver Reed, Candice Bergen, Gene Hackman

STORY:

Frank Calder (Oliver Reed), gefürchteter Anführer der berüchtigsten Horde im ganzen wilden Westen, entführt in seiner egomanischen Überzeugung und Ignoranz die Braut des falschen Hombres, Brandt Ruger (Gene Hackman), einem stinkreichen und ziemlich sadistischen Viehbaron. Dieser fühlt sich sofort auserkoren das Gesetz selbst in die Hand zu nehmen und diese dreckige Bande wie eine Herde Vieh zu jagen und brutal zu erlegen, einen nach dem anderen ... aus der Distanz, versteht sich, wie es sich für einen edlen und feigen Schweinehund gehört.

KRITIK:

Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich Don Medford und seine Schreiberlinge des öfteren Sam Peckinpahs Klassiker THE WILD BUNCH reingezogen haben, welcher kurz zuvor veröffentlicht wurde. Der Film ist handwerklich einwandfrei gemacht und Ähnlichkeiten zu genanntem Film wie Grad der Brutalität, Zeitlupe und ästhetisches Sterben in den Actionsequenzen sind nicht zu übersehen und können sich auch sehen lassen. Der Film hat überhaupt eher das Feeling eines Spaghetti-Westerns, die ja wiederum auch Peckinpah beeinflusst haben.

Das große Problem ist die viel zu lange Laufzeit. Der Film kommt einfach nie so recht in Schwung, da der Hauptstrang der Handlung ständig durch bescheuerte Szenen unterbrochen wird und somit der Erzählfluss zäh wie rohes Büffelfleisch wird. In Folge kommt es zu wirklich unglaubwürdigen bis hin zu lächerlichen Füllszenen, von denen die äußerst hurtige Liebesentwicklung der beiden Flüchtigen den Höhepunkt markiert.

Dabei hätte der Film sehr viel mehr sein können als nur ein weiteres Gespann der großen Zugmaschinen im Westerngenre. Die richtigen Basiszutaten waren alle da für einen klasse (blaue) Bohneneintopf - nihilistischer Plot, düstere Atmosphäre, cooler Protagonist, ruchloser Antagonist, durchaus interessante Gut/Böse Thematik, dreckige Sprache, gnadenlose Brutalität, großartiger Showdown, sehr cooler Score vom großen Riz Orlanti, jede Menge Sterben in Zeitlupe und eine erstklassige Besetzung - doch wurde er schlecht gewürzt, mit unnötigen Szenen, schlechten Dialogen und wenig Pfeffer.

Leise weht der Wind des Todes Bild 1
Leise weht der Wind des Todes Bild 2
Leise weht der Wind des Todes Bild 3
Leise weht der Wind des Todes Bild 4
FAZIT:

Ein sehenswerter, ruhmloser Western mit einigen echt coolen Szenen, aber leider auch vielen blöden...mit einem coolen Oliver Reed und einem wahnsinnigen Gene Hackman, so wie wir ihn am liebsten haben ...

... dafür gibt es großzügige

WERTUNG: 7 von 10 abgeblockten blauen Bohnen
TEXT © Thomas Haider
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