TRAGIKOMÖDIE: USA, 2007
Regie: Craig Gillespie
Darsteller: Ryan Gosling, Emily Mortimer, Kelli Garner
Lars ist ein netter, ruhiger und unscheinbarer junger Mann, der etwas zurückgezogen in einer Garage lebt und unter den andauernden Verkupplungsversuchen seiner Mitmenschen leidet. Als er dann eines Tages eine Gummipuppe zum gemeinsamen Abendessen mit seinem Bruder und dessen schwangerer Frau mitbringt und sie als seine neue Freundin vorstellt, wird das allzu "korrekte" Kleinstadtleben auf eine harte Probe gestellt.
KRITIK:Sind Krankheiten eigentlich zwangsläufig etwas schlechtes? Diese Frage ist ganz klar mit nein zu beantworten. Krankheiten sind vielmehr sehr gesund. Der Körper oder die Psyche erkennen, dass man nicht so weitermachen kann und sucht sich eine Lösung, die darin bestehen kann, das Bett zu hüten, oder eben wie im Fall des vorliegenden Films, sich einer wahnhaften Störung hinzugeben.
Lars ist ein Mensch, der das Gefühl hat, von den Menschen vergessen worden zu sein. Seine Mutter starb bei der Geburt, sein Vater war nicht wirklich in der Lage ihm die Liebe zu geben, die er brauchte, und sein älterer Bruder machte sich sobald es ging aus dem Staub.
Keiner der anwesenden hat gelernt seine Gefühle auszudrücken, seine Wünsche zu formulieren, keiner kann dem anderen seine persönlichen Bedürfnisse mitteilen.
Dieser Film schildert großartig und humorvoll wie wichtig es ist, sich liebevoll einander anzunähern, offen miteinander zu sprechen und zu reflektieren. Er zeigt wie eine kleine (wenn auch eher konservative) Gemeinschaft sehr wohl in der Lage sein kann füreinander zu sorgen, wenn man die kleineren und größeren Macken seiner Mitmenschen akzeptiert und respektiert.
Er zeigt wie leicht es sein könnte, an einander zu genesen, auch wenn es natürlich zu romantisch zugeht und wenn der Ausgang der Geschichte durch ein (immerhin dezentes) Happy End versüßt wird. Aber warum soll ein Film nicht auch einmal Hoffnung machen? Warum soll er nicht versuchen uns durch viele kleine Gesten einen möglichen richtigen Weg zu weisen?
Leichtfüßig-witzige Feelgood-Psycho-Dramödie, die lehrt wie weit man mit Toleranz gegenüber seinen Mitmenschen kommen kann. Ganz klare Empfehlung für einen schönen Kinoabend!