OT: Lammbock - Alles in Handarbeit
KOMÖDIE: DEUTSCHLAND, 2001
Regie: Christian Zübert
Darsteller: Lucas Gregorowicz, Moritz Bleibtreu, Marie Zielcke, Julian Weigend
Die Freunde Stefan und Kai betreiben in Würzburg unter dem Namen Lammbock einen Pizza-Service. Ihre Spezialität ist die Pizza Gourmet. Wer sie bestellt, erhält Cannabisprodukte aus eigenem Anbau. Während Kai mit seinem Leben zufrieden ist, kommen Stefan, Sohn eines Richters und kurz vor dem Ende seines Jurastudiums, Zweifel an seinem Lebensstil. Die Geschäfte laufen gut, bis Stefan und Kai entdecken, dass ihre Hanfplantage von Blattläusen befallen ist. In einem Fachgeschäft bietet sich der Kiffer Achim mit Rat an. Er ist jedoch ein verdeckter Drogenfahnder...
KRITIK:Das Regiedebüt des Drehbuchautors Christian Zübert, der zuvor "Mädchen, Mädchen" geschrieben hat, ist eigentlich nur eine große Spielerei, ein einziger In-Joke für alle, die die letzten Jahre eher in der Welt der Popkultur als in der politischen und gesellschaftlichen Wirklichkeit verbracht haben. Hier huldigt ein junger Filmemacher seinen nicht viel älteren Vorbildern und bringt dabei einfach alles, was ihm gerade so eingefallen ist, auf die Leinwand.
Uneinheitlichkeit wird im Look wie in der Stimmung des Films zum alles bestimmenden Stilprinzip. So können sich makabre Gags und psychedelische Haschischtrips, scheinbar gar nicht enden wollende selbstreferenzielle Dialoge und melancholische Momente der Introspektion regelrecht abwechseln. Das mag zwar im Einzelnen ganz amüsant sein, bleibt aber letztlich doch Geschmackssache, zumal Zübert längst nicht alle Späße und Szenen wirklich geglückt sind.
Einen viel stärkeren Eindruck als die Geschichte hinterlassen die Darsteller von Lammbock. Lucas Gregorowicz und Moritz Bleibtreu spielen die beiden ständig bekifften Slacker mit einem solchen Elan, dass man sich wünscht, sie noch in möglichst vielen Komödien zu sehen. Ihre Spielfreude lässt den Zuschauer ganz direkt an dem Spaß teilhaben, den das Team offensichtlich während der Dreharbeiten hatte. Und Marie Zielcke bringt als Stefans Schwester Laura sogar noch einen Hauch von Wirklichkeit in diese Kinofantasie. In den wenigen Szenen mit ihr deutet sich an, dass jede Flucht vor der Realität irgendwann scheitern muss.
Absolut sehenswert!! Allein die Dialoge (Pamela Andersons Gourmet Implantate oder warum Mehmet Scholl der einzige Man ist den Stefan einen blasen würde)