OT: Crash
DRAMA: USA, 2004
Regie: Paul Haggis
Darsteller: Ryan Phillippe, Sandra Bullock, Brendan Fraser, Don Cheadle, Matt Dillon
L.A. Crash handelt in verschiedenen Episoden von Menschen in L.A: Ein weißer Staatsanwalt mit politischen Ambitionen, der auf die Stimmen der schwarzen Wähler angewiesen ist. Schwarze Kleingangster, die sich moralisch im Recht sehen, reichen Weißen ihre protzigen Geländewägen zu klauen. Ein weißer Polizist, der Schwarze aus rassistischen Motiven schikaniert. Ein iranischer Ladenbesitzer, der einen Latino für den Gangster hält, der sein Geschäft ausgeraubt hat. Und ein halbes Dutzend weiterer Figuren, deren Schicksale durch einen Autounfall miteinander verbunden werden ...
KRITIK:
Ein Unfall als Dreh- und Angelpunkt eines Episodenfilms, der verschiedenste Charaktere aufeinander prallen läßt: Das hat schon in "Magnolia" und "Amores Perros" bestens funktioniert. Auch wenn der direkte Vergleich hinkt: Aber wer mit diesen Filmen etwas anfangen kann, wird sich auch bei "L.A. Crash", dem Erstlingsfilm von "Million Dollar Baby"-Autor Paul Haggins nicht langweilen.
Von Namen wie Sandra Bullock oder Brendan Fraser darf man sich dabei nicht abschrecken lassen: Alle Beteiligten spielen mit enormer Eindringlichkeit. Nach einem verhaltenem Start entwickelt der Film eine erstaunliche Spannung und Dichte, steigert sich zu einem handfesten Drama um Rassismus und Gewaltbereitschaft in einer paranoiden Gesellschaft. Im sogenannten Melting Pot brodelt es also gehörig ...
Erstaunlich auch, wie unverblümt "rassistisch" hier geredet und geflucht wird: Sehr lebensecht, ohne Rücksichtnahme auf falsch verstandene "Political Correctness".
Doch leider gibt es auch ein ABER: Stellenweise wird einfach zu dick aufgetragen, zuviel Pathos und Kitsch entschärfen so manche Gänsehaut erzeugende Szene, und über diesen Ö3-mäßigen Soundtrack müsste man auch noch mal reden.
Dennoch ein mutiger, spannender und sehenswerter Film, der in den USA zum Überraschungshit wurde.
Bitte noch mal den letzten Satz lesen :-)