DRAMA/KOMÖDIE: RUS, 2002
Regie: Aleksandr Rogozhkin
Darsteller: Anni-Kristiina Juuso, Ville Haapasalo
Lappland, 1944: Der Zweite Weltkrieg ist fast zu Ende. Ein finnischer Deserteur und ein verletzter russischer Soldat finden Zuflucht in der Hütte einer sexuell ausgehungerten Rentierzüchterin. Niemand versteht die Sprache des anderen, und so redet man auf höchst amüsante Weise aneinander vorbei. Dennoch bleiben erotische Verwicklungen nicht aus, was ja auch weitaus angenehmer ist und mehr Sinn macht, als im kalten russischen Winter Krieg zu spielen...
KRITIK:
"Das mir verhasste Militär: Wenn einer mit Vergnügen in Reih und Glied zu einer Musik marschieren kann,
verachte ich ihn schon; Er hat sein großes Gehirn nur aus Irrtum bekommen, dass für ihn das Rückenmark
schon völlig genügen würde.
Diesen Schandfleck der Zivilisation sollte man so schnell wie möglich zum verschwinden bringen.
Heldentum auf Kommando, sinnlose Gewalttat und die leidige Vaterländerei,
wie glühend hasse ich sie, wie gemein und verächtlich erscheint mir der Krieg;
Ich möchte mich lieber in Stücke schlagen lassen, als mich an so einem elenden Tun zu beteiligen! Töten
im krieg ist nach meiner Meinung um nichts besser als gewöhnlicher Mord."
Albert Einstein hat diese Worte gesagt, und sie passen ziemlich gut zu dieser schrägen und höchst
unterhaltsamen Anti-Kriegs-Satire aus Russland.
Der Film ist allein schon deshalb sehenswert, weil sich russische Filme so gut wie nie in heimische Kinos
verirren. Die Schauspieler überzeugen, genau so wie dieser ganz spezielle, von Schwermut durchzogene
Humor, den man der russischen Seele so gerne nachsagt. Wer angesichts des Themas sperriges
Oberlehrer-Kino mit meterhoch erhobenen Zeigerfinger befürchtet, dem kann Entwarnung gegeben
werden: Der Film ist spannend und unterhaltsam in Szene gesetzt und bietet weit mehr als nur gefällige
Arthouse-Unterhaltung. Sollte man gesehen haben.
Witzige und spannende Anti-Kriegs-Komödie aus Russland.