THRILLER: H, 2003
Regie: -
Darsteller: -
Es gibt angenehmere Jobs als Fahrschein-Kontrollor in der Budapester Metro. Die Bezahlung ist mies, die Fahrgäste hassen einen, manchmal spucken sie einen an, oder sie schlagen zu. Kein Wunder, wenn mal ein Kollege die Nerven verliert. Noch dazu, wenn in den U-Bahnschächten ein psychopatischer Killer sein Unwesen treibt und wahllos Fahrgäste vor einfahrende Züge stößt ...
KRITIK:
Ein ungarischer Film. Das ist schon selten genug, in unserer von Hollywood dominierten Kinolandschaft.
"Kontroll" passt in keine Schublade: Pechschwarze Komödie, Horror-Thriller,
Lovestory, existentialistisches Drama, Milieustudie und futuristisches Actionkino:
Regisseur Antal Nimrod springt schneller zwischen Genre-Grenzen hin und her,
als so mancher Zuseher in seinen Popcorn-Eimer greifen kann.
Wobei dies natürlich kein Film für Mainstream-gewöhntes Popcorn-Publikum ist:
Man stelle sich eine dreckige Punkrock-Version von Luc Bessons "Subway" vor,
mit visuellen Anleihen bei Alien und Terminator.
Hört sich doch nicht schlecht an, oder?
Dazu rasend schnell geschnittene Verfolgungsjagden durch die U-Bahn-Schächte, rabenschwarzer Humor und auch durchwegs überzeugende Schauspieler.
Ein weiterer Beweis, dass tolle - und auch erfolgreiche - Filme
weder fette Budgets noch überbezahlte Stars benötigen. Sondern gute Ideen, Kreativität,
Mut zum Risiko und natürlich auch handwerkliches Können.
Innovatives und originelles, im besten Sinne europäisches Genre-Kino. In Ungarn hat dieser bizarre Genre-Mix übrigens alle Zuschauer-Rekorde gebrochen. Kann man sich also getrost ansehen.