Psychodrama: USA, 2001
Regie: Iain Softley
Darsteller: Kevin Spacey, Jeff Bridges
Die Geschichte beginnt an einem belebten New Yorker Bahnhof, als ein eher unscheinbarer Mann mit Sonnenbrille einer älteren Frau aufhelfen will, die gerade überfallen wurde und gestürzt ist. Die Polizei taucht auf und bittet ihn, seine Sonnenbrille abzunehmen. Daraufhin erwidert er freundlich: "Das würde ich nur ungern. Ich hatte es vergessen, aber ich muss sagen - wow, euer Planet ist echt verdammt hell."
Kurz darauf wird der scheinbar verwirrte Mann in die psychiatrische Klinik gebracht, wo er von dem Leiter Dr. Mark Powell betreut wird. Der Eingelieferte, der sich selbst Prot nennt, behauptet von dem Planeten K-Pax zu kommen. Er wäre zur Erde gereist, um Berichte für seine Heimat zu schreiben. Anfangs scheint Prot nur ein weiterer Fall für Mark Powell zu sein, doch bei genaueren Untersuchungen kommt unter anderem heraus, dass der fremde Mann fähig ist, ultra-violettes Licht zu sehen, das für "normale" Menschen unsichtbar ist. Dr. Powell, fasziniert über die Aussagen seines Patienten, versucht nun herauszufinden, was mit Prot wohl passiert sein mag.
Nach und nach kommt er der Auflösung des Rätsels näher, doch gleichzeitig gerät auch das Weltbild des Psychiaters aus den Fugen. Denn wie kann ein normaler Mensch so viel über ein fernes Sternbild wissen, das bis dato so gut wie unerforscht blieb? Ebenso werden die anderen Patienten der Klinik von Prot positiv beeinflusst. Sie sind fasziniert von dem Außerirdischen, der für sie so etwas wie ein Erlöser wird.
Erst als Prot sich bereit erklärt, sich hypnotisieren zu lassen, scheint die Erklärung für seine Vergangenheit näher zu rücken. Jedoch wird die Zeit für Powell knapp, denn Prot hat angekündigt, sich bald wieder auf die Heimreise zu seinem Planeten zu machen und somit verschwinden wird. Wird es Powell in der kurzen Zeit gelingen, herauszufinden, wer Prot wirklich ist und was ihm Schreckliches wiederfuhr?
Der auf dem gleichnamigen Buch von Gene Brewer basierende Film ist eine berührende Geschichte eines Mannes, der sich durch ein traumatisches Erlebnis einen ganzen Planeten ausdenkt. Auf K-Pax gibt es keine Familien oder sonstige soziale Strukturen und Sex wird so gut es geht vermieden, da es ein extrem unangenehmes Erlebnis im Leben eines K-Paxianers ist. Man sieht im Verlaufe des Films, wie sich Prots Einstellung zum Familienleben im Positiven ändert. Doch auch Powell selbst, dem der Beruf mit der Zeit immer wichtiger wurde, wird klar, dass die Familie Vorrang haben sollte. Ebenfalls lernt er, dass nicht alles auf der Welt und im All erklärbar ist.
Iain Sofltey ("Die Flügel der Taube", "Hackers")
lässt trotz der eindeutigen Auflösung am Ende der Geschichte einige Fragen offen,
wodurch dem Zuseher mehrere Interpretationsansätze ermöglicht werden.
Kevin Spacey, der schon in "American Beauty" ein ausgebrannter Familienvater und in dem Thriller "Sieben" ein nach Todsünden vorgehender Mörder war, schafft es in "K-Pax" mit einem sympathischen Lächeln und einer einfachen Sonnenbrille einen wirklich glaubwürdigen Außerirdischen zu mimen.
Ein Film, der in die tiefsten Abgründe der Seele und des Weltalls geht und trotz wenig Action eine Wahnsinnsspannung erzeugt.