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Insidious: The Red Door

Insidious: The Red Door

HORROR: USA, 2023
Regie: Patrick Wilson
Darsteller: Ty Simpkins, Patrick Wilson, Sinclair Daniel, Hiam Abbas, Lin Shaye

STORY:

Nach jahrelangem Kampf mit Dämonen wollen Josh und sein inzwischen erwachsener Sohn Dalton Lambert diese endgültig loswerden. Einige Jahre konnte die Familie in Frieden leben, doch ihre Vergangenheit lässt sie nicht los. Sie müssen sich ihren Dämonen stellen und ein letztes Mal tiefer als jemals zuvor in das unheilvolle Paralleluniversum "Das Ewigreich" eindringen, wo sie dunkle Erinnerungen und ungeahntes, nie dagewesenes Grauen hinter einer mysteriösen roten Tür erwarten.

KRITIK:

"Insidious" wurde 2010 zu einem echten Überraschungshit und festigte den Ruf von Regisseur James Wan als neuen Stern am Horror-Himmel. Schnell wurden Analogien zum 80er Klassiker "Poltergeist" gezogen. Ganz so abwegig ist diese Zuschreibung nicht, beide Filme stellen eine Familie in den Mittelpunkt, in welcher eine mysteriöse Kraft von einem Kind Besitz ergreift und in beiden Filmen wird ein Medium zur Lösung des Problems konsultiert - bei "Poltergeist" dargestellt von der unvergesslichen Zelda Rubenstein, in "Insidious" von der Horror erprobten Lin Shaye (bekannt aus der "A Nightmare on Elm Street"-Reihe und den "Critters"-Filmen).

Nach dem Erfolg ließen die obligatorischen Fortsetzungen nicht lange auf sich warten, wobei nur "Insidious 2" ein echtes Sequel darstellte. "Insidious 3" und "Insidious: The Last Key" spielten jeweils vor den Ereignissen des ersten Films und fokussierten sich nicht auf die Familie Lambert, sondern auf Elise Rainier und ihren Begegnungen mit den Dämonen aus dem Ewigreich. Dadurch entwickelte sich Lin Shaye zum Aushängeschild der Reihe.

Für Horror-Sequels durchaus unüblich gingen die Fortsetzungen qualitativ auch allesamt in Ordnung, auch wenn sich gewisse Abnutzungserscheinungen der "Insidious"-Formel nicht leugnen ließen. Dieser Hang zur Wiederholung des selben erprobten Rezepts stellt auch gleichzeitig die größte Schwäche von "Insidious 5" dar, der wieder die Familie Lambert und den inzwischen aufs College gehenden Dalton Lambert in den Mittelpunkt stellt. Lin Shaye schaut indessen nur für einen kurzen Cameo-Auftritt vorbei. Der Wechsel des Settings vom Einfamilienhaus zum Uni-Campus erweist sich als gelungener Schachzug und auch einige neue Charaktere (etwa Uni-Fiesling Nick the Dick oder die extravagante Kunstprofessorin Armagan) sorgen für frischen Wind. Mike Zimmergenossin Chris bringt sogar etwas Humor in das Insidious-Franchise, was dem Film gut zu Gesicht steht. Das Drama zwischen Dalton und seinem von Schuldgefühlen geplagten Vater, welches zu Beginn sehr viel Screentime einfordert, wirkt dagegen etwas aufgesetzt und behindert die Entfaltung des Films.

Sobald Dalton aber wieder in Kontakt mit dem Ewigreich gerät, wird an der Spannungsschraube gedreht, auch wenn die eingesetzten Jump-Scares niemals die Intensität des Erstlings erreichen und alteingesessene Horror-Hasen wohl kaum hinterm Ofen hervorlocken. Dank einer übertriebenen Kotz-Szene gibt es aber immerhin ein kleines Highlight für Fans des gepflegten Ekels - auch wenn die "Insidous"- Reihe traditionell auf Blutfontänen verzichtet und seinen Reiz eher aus der generierten Atmosphäre zieht.

Für eine beklemmende Atmosphäre vermag der Film zwar durchaus zu sorgen, dennoch bleibt beim Zuseher stets ein bisschen der Eindruck, dies alles schon einmal gesehen zu haben: "Insidious 5" tappt ein bisschen in die Falle sich auf den erprobten Lorbeeren der vergangenen Filme auszuruhen und wenig Neues zu wagen. So bleibt unterm Strich ein sehenswerter Horror-Streifen, der im Kontext der "Insidious"- Reihe aber nur altbekannte Versatzstücke bietet.

Insidious: The Red Door Bild 1
Insidious: The Red Door Bild 2
Insidious: The Red Door Bild 3
Insidious: The Red Door Bild 4
FAZIT:

Die "Insidious"-Reihe erinnert mittlerweile an einen Radiosender, der stets die selben Evergreens wiederholt. Dies macht eine Zeit lang Spaß, irgendwann hätte man aber auch gerne etwas Abwechslung. So bietet "Insidious 5" altbewährte, qualitativ durchaus hochwertige Horror-Kost ohne nennenswerten Innovationsfaktor oder Überraschungseffekt.

WERTUNG: 7/10
TEXT © Niklas Klocker
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