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Inherent Vice

Inherent Vice

KOMÖDIE: USA, 2014
Regie: Paul Thomas Anderson
Darsteller: Joaquin Phoenix, Josh Brolin, Owen Wilson, Reese Witherspoon

STORY:

Auf der Suche nach seiner Ex-Freundin, deren Bonzen-Liebhaber und einem Haufen weiterer dubioser Gestalten stolpert Privatdetektiv und Teilzeit-Therapeut "Doc" Sportello im Drogenrausch durchs LA der 1970er-Jahre, ein Asia-Bordell, über Sekten-Jünger und immer wieder auch über den sich selbst überschätzenden Cop "Bigfoot" Bjornsen.

KRITIK:

Darf man eine Filmkritik über "Inherent Vice" schreiben, wenn man Thomas Pynchons Roman nicht gelesen hat, und noch viel schlimmer, überhauptgarnix von Thomas Pynchon gelesen hat? Logischerweise war das eine rein rhetorische Frage. Außerdem kann ich in die Waagschale werfen, dass ich dafür, abgesehen von Paul Thomas Andersons Erstling Hard Eight jeden seiner Langfilme gesehen, ja verschlungen habe.
Und hier gibt es nun eine schlechte Nachricht für P.T. Anderson-Skeptiker, aber eine umso bessere für Fans: "Inherent Vice" reiht sich nahezu nahtlos in Andersons makelloses Oevre ein, ja greift sogar viele der Themen vergangener Filme wieder auf.

Wie im Vorgänger THE MASTER vertraut Anderson die Hauptrolle wieder dem genial-schrulligen Joaquin Phoenix an. Allerdings kann Phoenix nun nicht mehr auf die Unterstützung eines Kalibers wie Philip Seymour Hoffman an seiner Seite vertrauen. Aber das muss er wahrlich nicht, denn er trägt die gesamten rauschhaften 140 Minuten mit Leichtigkeit mehr oder weniger alleine.

Aber eben nicht ganz alleine, denn während seiner irren Tour durch das Los Angeles der Hippie-Ära - bei der ich im Übrigen immer wieder an die herrlich durchgeknallte Irrfahrt des Dudes in "The Big Lebowski" denken musste - trifft er auf ein Ensemble, das einen vor Begeisterung immer wieder japsen lässt. Das fängt an beim immer wieder auftauchenden Josh Brolin alias Arschloch-Detective Bigfoot (der Pancakes in vollendet fließendem Spanisch bestellen kann: "Moltos Panacekos!"), geht über the one and only Owen Wilson als mysteriöserweise immer wieder auftauchender Totgeglaubter, Benicio Del Toro als Docs Kumpel, Reese Witherspoon als herrlich gegen den Typ besetzte Informantin bei der Staatsanwaltschaft, Maya Rudolph als beste Sprechstundenhilfe überhaupt, Eric Roberts als debilem Milliardär und Martin Sheen als Phil Spector-Lookalike.

Die Handlung ist von Beginn an wirr ohne Ende und die Untertitel haben das Ganze in der OmU nicht verständlicher gemacht. Aber egal - dieser atemlose Fiebertraum von einem Film ist schlicht ein riesen Spaß. Dazu nimmt Anderson immer wieder Anleihe bei seinen eigenen Filmen - etwa mit den Sekten-Anspielungen bei THE MASTER und MAGNOLIA mit der genialen Zeichnung der 1970er-Jahre bei BOOGIE NIGHTS und mit seinem Gespür für komödiantisches Timing bei PUNCH-DRUNK LOVE. Das Highlight ist aber Joaquin Phoenix, der endlich mal eine neue Seite zeigen und beweisen kann, dass er nicht nur ein herausragender dramatischer Schauspieler ist, sondern auch ein irre lustiger Komödiant. Joaquin Phoenix und Slapstick - ja, das haut hin. Hervorragendst sogar.

Inherent Vice Bild 1
Inherent Vice Bild 2
Inherent Vice Bild 3
Inherent Vice Bild 4
Inherent Vice Bild 5
Inherent Vice Bild 6
FAZIT:

Nach über zehn Jahren macht Paul Thomas Anderson wieder eine Komödie. Ausgerechnet mit his Strangeness Joaquin Phoenix in der Hauptrolle. Und er macht damit so gut wie alles richtig.

WERTUNG: 8/10
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Dein Kommentar >>
Luke | 20.02.2015 00:21
Bestsellt Josh Brolin die Pancakes wirklich auf spanisch?!
Für mich klingt das eher nach japanisch. Er saga ja auch "hai"
am Schluss... ;-)
Monika | 21.02.2015 13:26
Für mich klangs nach Spanisch. Aber du hast natürlich Recht, Bigfoot wollte wahrscheinlich beim Japanischen Koch in fließendem Japanisch bestellen. Das in dem Fall halt wie Spanisch klang. ;-)
Lee | 23.02.2015 10:36
Chotto, Kenichiro, Dozo! Motto panukeiku... motto
panukeiku! MOTTO PANUKEIKU! (Motto übersetzt "mehr")
Monika | 02.03.2015 11:06
Cool, danke für die Erhellung!
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