MONSTER MOVIE: USA, 2009
Regie: Kyle Rankin
Darsteller: Christopher Marquette, Brooke Nevin, Kinsey Packard, Wesley Thompson
Gerade als der füllige, unzuverlässige Büroangestellte Cooper zur Chefin zitiert wird, um sich seine Kündigung abzuholen, beginnt die Invasion. Als Cooper wieder zu sich kommt, steckt er eingesponnen in einem Kokon und muss feststellen, dass die Stadt in der Zwischenzeit von Monsterkäfern übernommen wurde.
Da außergewöhnliche Situationen außergewöhnliche Helden hervorbringen, ist es ausgerechnet der Loser Cooper, der eine kleine Gruppe Überlebender anführt, um der mutierten Krabbelbrut Paroli zu bieten
KRITIK:Auch im vierzehnten Jahr nach seiner Entstehung ist und bleibt STARSHIP TROOPERS unangefochten der splattrigste, coolste, pompöseste, ironischste und beste Flick mit Monsterbugs seit Käfergedenken. Da kann auch INFESTATION, ein ganz junger Beitrag zum Thema, nichts dran ändern. Dabei sollte man Kyle Rankins Spielfilmdebüt nun auch nicht unbedingt mit STARSHIP TROOPERS, sondern viel mehr mit ARAC ATTACK vergleichen. Wenn man nämlich die Spinnen des Letztgenannten mit Käfern ersetzt, hat man schon eine ganz gute Vorstellung davon, was man von INFESTATION erwarten darf.
Die deutlichsten Parallelen sind sicherlich die augenzwinkernde Darstellung der Insekteninvasion und die moderat gehaltene Gewalt. Da der eine aber vom etablierten Hollywood-Schwaben Emmerich produziert wurde und der andere "nur" das Erstlingswerk eines Newcomers ist, gibt es allerdings gewaltige Budgetunterschiede. Die INFESTATION musste mit deutlich weniger gestemmt werden, hat sich aber insbesondere bei den Creature-Effekten nicht lumpen lassen. Rankins Bugs sehen klasse aus, wirken lebendig und machen dem ehrwürdigen B-Monstermovie definitiv keine Schande.
Weil gut getrickst schon halbgewonnen ist, sorgen speziell die Käferattacken für gute Stimmung. Die Charaktere um Hauptdarsteller Christopher Marquette (der glatt als der jüngere amerikanische Vetter von Oliver Kalkofe durchgehen könnte) sind zwar allesamt nett, wurden aber ganz offensichtlich aus der Klischeeschablone gestanzt. Was zur Folge hat, dass man unter den Protagonisten eine Figur mit Kultpotential vergeblich sucht. Vielleicht auch deswegen, weil sich in der Darstellerriege eben keine komödiantische Überflieger vom Schlage der beiden SHAUN OF THE DEAD-Recken Simon Pegg und Nick Frost befinden; oder eines Bruce Allmächtig Campbell, um gleich den King anzuführen.
Trotzdem bietet INFESTATION nette Unterhaltung. Allerdings nicht mehr, weil der Witz zwar nie im Rohr krepiert, aber auch nicht wirklich zündet und weil die alte Geschichte von der Monsterinvasion letzten Endes doch viel zu vorhersehbar erzählt wird.
Filmabendtaugliche, augenzwinkernde Käferinvasion mit fein getricksten Monstern, die eines B-Movie wahrlich würdig sind. Doch leider hat dieser Befall das Manko, dass er den Klischees und Genreroutinen etwas zu ergeben ist.